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Taubenjagd in Molbergen bringt 26.700 Euro für das Kinderhospiz Löwenherz

Mehr als 300 Jäger nehmen an Deutschlands größter Gemeinschaftsjagd auf Tauben in Molbergen/Peheim teil. Waidleute aus gesamten Bundesgebiet, Österreich und den Niederlanden sind dabei.

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Auf geht’s: Zum 13. Mal bliesen die Jagdhornbläser aus Halvers im Sauerland die jagdlichen Signale. Foto: Landwehr

Auf geht’s: Zum 13. Mal bliesen die Jagdhornbläser aus Halvers im Sauerland die jagdlichen Signale. Foto: Landwehr

Der Beifall wollte nicht enden, als Molbergens Hegeringsleiter Christoph Rippe das Ergebnis der Sammlung aus Anlass der Molberger Taubenjagd bekanntgab: 26.700 Euro hatten die Teilnehmer der Taubenjagd, die Mitglieder des Hegerings, Sponsoren und viele Freunde für das Kinderhospiz Löwenherz gespendet. In den vergangenen 10 Jahren konnten die Molberger Jäger annähernd 181.000 Euro der Einrichtung in Syke zur Verfügung stellen.

"2020 hatten wir bereits einen Rekord aufgestellt. Nun gab es erneut eine Steigerung. Danke dafür. Auch während der beiden Corona-Jahre konnten wir auch ohne Jagd immerhin rund 25.000 Euro sammeln. Aber ich bin sicher, dass es nicht immer eine Steigerung geben kann", freute sich Christoph Rippe als Cheforganisator der Aktion. "Der Bürgermeister hat genug Geld für die heimischen Kindergärten. Da können wir guten Gewissens Löwenherz unterstützen", scherzte Rippe.

Erneut hatten sich in Molbergen mehr als 300 Jäger zur größten Gemeinschaftsjagd in Deutschland eingefunden. "Bei uns beteiligen sich neben den hiesigen Jägern Gäste aus Österreich und den Niederlande", erzählte Rippe. "Aber auch Waidleute aus dem gesamten Bundesgebiet sind vertreten. In diesem Jahr musste ich mehr als 60 Jägern absagen, da wir nicht genügend Stellplätze haben", bedauerte Rippe.

Jäger Martin Bär war aus Hesel in Ostfriesland eigens mit dem Mofa angereist "Ich habe keinen Führerschein, nur einen Jagdschein. Ich fahre zu jeder Jagd mit dem Mofa", erzählte der passionierte Jäger. So gab es beim Anblasen der Jagd in der Peheimer Ortsmitte kaum ein Durchkommen. Die Jagdhornbläser aus Halvers im Sauerland, die zum 13. Mal die Molberger Taubenjagd begleiteten, und aus Dwergte bliesen dort und beim "Schüsseltreiben" die entsprechenden jagdlichen Signale. "Tarnt euch gut. Die Taube hat an jeder Feder ein Auge", mahnte Rippe scherzhaft. "Ich halte nichts von roten Mützen. Denn Tauben sind schlau und sehen alles", so der Hegeringsleiter. Aber er warnte auch: "Jeder ist für seinen Schuss verantwortlich! Schießt nicht in Richtung von Häusern."

Taubenkönig ist Martin Eberhard aus Overath

Dass die Molberger Taubenjagd jedes Jahr Interessierte aus vielen Regionen nach Molbergen lockt, zeigte sich auch bei der Bekanntgabe der Taubenkönige. Taubenkönig mit 22 geschossenen Tauben wurde Martin Eberhard aus Overath bei Köln, der bereits zum 4. Mal an der Molberger Taubenjagd teilnahm, aber noch nie eine Taube erwischt hatte. Mit 17 geschossenen Tauben wurde Christoph Weigt aus Duderstadt im Eichsfeld Vizekönig. Zum 10. Mal war der Eichsfelder zusammen mit Mitgliedern seines Hegerings bereits dabei.

Sein erstes Wild überhaupt erlegte Jungjäger Dennis Neu aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, der von seiner Jagdmentorin, die ihn für die Jägerprüfung gecoacht hatte, eingeladen worden war. Neu freute sich sichtlich über den Titel des Vize-Vizekönigs, den es so nur in Peheim gibt. Die 320 Tauben, die erlegt wurden, – deutlich weniger als 2022 – wurden anschließend verkauft.  Auch dieses Geld kommt dem Kinderhospiz zugute. Den größten Teil der Einnahmen erzielten die Molberger aber beim abendlichen "Schüsseltreiben" im Saal Thoben.

Bei der traditionellen Sammelaktion bei Erbsensuppe und kühlen Getränken geben die Jäger gern und reichlich. So erbrachte der Kassensturz in diesem Jahr laut Rippe das Rekordergebnis von 26.700 Euro. Rippe betonte, dass auch Nichtjäger, Geschäftsleute und Freunde des Kinderhospizes kleinere und größere Beträge für die Aktion zur Verfügung gestellt hatten und traditionell stellen. Diese Jagd sei in dieser Form auch nur deshalb möglich, weil Revierinhaber fremde Jäger in ihr Revier ließen.

Mit einer Überraschung wartete dann Bürgermeister Witali Bastian auf. Neben dem Dank für die großzügige Spendenbereitschaft der Jäger überbrachte er ebenfalls einen nennenswerten Betrag für die Sammlungkasse. Dass dann noch lange in Thobens Festsaal Jägerlatein gesponnen wurde, versteht sich von selbst. Denn in den vergangenen Jahren seien viele Freundschaften zu Jägern anderer Regionen entstanden, die nun nach der Corona-Pause wieder aufgefrischt werden konnten, so einige Jäger.

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