Startschuss fürs 417. Lohner Schützenfest: Frank und Stephanie Witte lassen die Friedenstauben steigen
Der Schützenempfang der Stadt markiert traditionell den Auftakt des größten Schützenfests im Oldenburger Münsterland. Das Schützenvolk ist bereit für die 5. Jahreszeit. (Update mit Bildergalerie)
Auch bei der 417. Auflage lud die Stadt erneut zum Empfang ins Rathaus ein – und die Majestäten der 31. Kompanie „Am Steinkreuz“ ließen sich nicht zweimal bitten. In ihrem großen Gefolge versammelte sich das „Who is who“ des Lohner Schützenwesens, darunter Kinderkönig Jarvis Olberding nebst Begleiterin Anna Kallage sowie Bokern-Märschendorfs neueste Regenten Dirk und Julia Seelhorst.
Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet (links) übergibt den Königsschild der Stadt Lohne an das Schützenkönigspaar Frank und Stephanie Witte. Foto: Timphaus
Auf dem Rathausvorplatz spielten die Stadtkapelle Lohne und der Spielmannszug Lohne wie immer gekonnt auf. Eine Atmosphäre freudiger Erwartung machte sich breit. Schützenpräsident Uwe Moormann und sein Vorstand schüttelten eifrig Hände, die Spannung des Kommenden beflügelte.
Beim 31. Auflass der Friedenstauben rief Christian Meyer mit nachdenklichen Worten in Erinnerung, wie wichtig das Zuhören in unserer Gesellschaft ist. Es sei ein Zeichen des Respekts und der Toleranz, sagte der Vorsitzende des Brieftaubenvereins „Heimatliebe“ Lohne, aber auch der Versuch, den Gegenüber zu verstehen.
Meyer hob die Bedeutung des Schützenfestes hervor, einer Zeit der Gemeinschaft, in der sich die Lohnerinnen und Lohner bewusst machen sollten, wie glücklich sie sein dürften – unter anderem für ein Fest für alle Generationen, „für Menschen mit Beeinträchtigung oder ohne, für Menschen aller Couleur“. Die Friedenstaube sei ein kraftvolles Symbol, sagte er, für Hoffnung, Versöhnung und den Wunsch nach einer friedlichen Welt. Dann wurden die weißen Vögel in den Himmel entlassen – und die Gäste begaben sich in den Ratssaal, wo Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet sie feierlich begrüßte.
Der Auflass der Friedenstauben gibt seit mehr als 3 Jahrzehnten den Startschuss für das Lohner Schützenfest. Foto: Timphaus
Die Verwaltungschefin ging eingangs ihrer Rede auf die Lohner Debatte über den geplanten Neubau der Musikschule in der Innenstadt ein, die oft sachlich, vielfach emotional und immer mit Meinung geführt werde. „Ich finde es ausdrücklich positiv, dass sich die Lohnerinnen und Lohner viele Gedanken machen, wie wir unsere Innenstadt beleben können.“ Sie machte nochmals deutlich, dass die Standortfrage politisch entschieden ist: Die Musikschule soll an der Marktstraße errichtet werden. Was mit dem Adolf-Kolping-Haus und dem Rixheimer Platz passiere, sei hingegen offen.
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Die 41-Jährige lud dazu ein, darüber zu rätseln, welche bekannten Stimmen des öffentlichen Lebens in Lohne die vier Gänse des neuen Skulpturenensembles „Die Debatte“ verkörpern, die jüngst auf dem Rathausvorplatz feierlich eingeweiht wurden. Kurz streifte sie das Weltgeschehen und schwenkte dann zum Lohner Schützenfest, das während aller Kriege und Krisen Balsam für die Seele sei.
„Bei dir wusste ich immer: Es läuft. Du warst sachlich, ruhig, trocken – wenn es darauf ankam. Aber auch klar und herzlich, wenn es nötig war.“
Lohnes Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet in ihrer Würdigung des bald scheidenden Schützenpräsidenten Uwe Moormann
Die Begrüßung der Gäste nahm Voet pointiert, kurzweilig und gespickt mit Anekdoten vor. So wies sie darauf hin, dass die Eltern von Kinderkönig Jarvis, Markus und Nina Olberding, als Ministerpaar auf dem Schützenthron sitzen. „Das nennt man wohl ein echtes Familiendouble.“ Der neue Schützenkönig von Harsewinkel, Klaus Thiemann, habe nach 108 Versuchen den Königsschuss auf den Adler gesetzt. Beim befreundeten Bürgerschützen- und Heimatverein müsse der König bereits vor der Krönung Geduld und Ausdauer beweisen, konstatierte die Lohner Bürgermeisterin.
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Viel und Anerkennung erhielt Uwe Moormann. Bei seinem letzten Empfang als Schützenpräsident würdigte Voet dessen Verdienste. „Bei dir wusste ich immer: Es läuft. Du warst sachlich, ruhig, trocken – wenn es darauf ankam. Aber auch klar und herzlich, wenn es nötig war.“ Moormanns designierter Nachfolger Marc Thierbach erhielt einen Seitenhieb auf seine jüngste Neuanschaffung. „Nicht, dass bald der Umzug vom Porsche angeführt wird – aber wenn es jemandem steht, dann doch dem Präsidenten.“
Voet blickte auf die Regentschaft des Königsthrons 2024/25 zurück. Sie hob angesichts zahlloser Termine den Fleiß und die Standfestigkeit von Frank und Stephanie Witte sowie ihres Hofstaates hervor. „Danke für ein Königsjahr, das nicht nur euch, sondern auch Lohne in Erinnerung bleiben wird.“ Es folgte langer Applaus der mehr als 200 Gäste im Ratssaal. Die Bürgermeisterin übergab den Königsschild der Stadt an das selige Schützenkönigspaar.
Heiko Werdelmann vom Spielmannszug Lohne beweist an den Becken seine Taktsicherheit. Foto: Timphaus
Seine sichtlich nervöse Majestät Frank Witte dankte der Stadt für die Unterstützung. Der Bokerner schwelgte in Erinnerungen und ließ mehrfach seinen trockenen Humor bei der Bewertung des Königsjahres durchblitzen. Er dankte seiner Ehefrau Stephanie und seinem Schützenthron. „Wir haben überall unsere Freude am Lohner Schützenwesen gezeigt.“ Er schloss seine Rede mit dem Motto des Königsjahres 2024/25: Es muss ja nichts Wildes werden. Witte und Kinderkönig Jarvis übergaben die ältesten Orden der Königskette an die Stadt.
Schützenpräsident Uwe Moormann blieb wie immer die Rolle des Abräumers, wie er selbst feststellte. Kurz und knapp nutzte er, „nach 10 fantastischen Jahren als Präsident“, die Bühne für einige Dankesworte. Er zeigte sich als Teamplayer und stellte die Verdienste seines Vorstandes und Stabs heraus. „Wir hinterlassen keine Baustelle“, sagte Moormann und versprühte Optimismus hinsichtlich der Zukunft des Lohner Schützenvereins. Mit „Uwe, Uwe“-Rufen feierte die Menge den Schützenpräsidenten.
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