Rechterfelder Kindergarten wird als Haus der Forscher anerkannt
Es erst die dritte Einrichtung im Landkreis die diese Plakette erhält. Seit 2017 habe man gezielt auf diesen Punkt hingearbeitet und will auch in Zukunft an dieser Positionierung weiterarbeiten.
Der Forscherraum wird gerne genutzt. Hier können die Kinder Antworten auf ihre Fragen suchen und finden. Foto: Heinzel
Fred ist neugierig und erkundet im Kindergarten St. Antonius in Rechterfeld die Welt. Hilfe bekommt die Forscherameise durch die Kinder der Einrichtung. Ein eigener Forscherraum wurde dafür eingerichtet. Ziel ist es, den Kindern selbstbestimmtes Denken und verantwortungsvolles Handeln zu vermitteln sowie Problemlösungskompetenzen zu fördern.
Genau das möchte die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ fördern. Der Kindergarten wurde jetzt von ihr als ein „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert. Bereits 2020 wurde ein entsprechender Antrag gestellt. Durch die Pandemie verzögerte sich jedoch der gesamte Prozess, sodass erst jetzt die Plakette überreicht wurde. Der Kindergarten St. Antonius ist damit der 1. in der Gemeinde Visbek mit dieser Auszeichnung und erst der Dritte im gesamten Landkreis nach Einrichtungen in Goldenstedt und Damme.
„Forschen findet aber nicht nur im Forscherraum statt.“Johanna Bunse, Kindergarten St. Antonius
„Forschen findet aber nicht nur im Forscherraum statt“, sagt Johanna Bunse, Leiterin der Kita, sondern überall im Kindergarten. Forschen bedeute hier so viel wie Dinge erfahren und erleben beim Versuch eigene Fragen zu beantworten. Da könne es schon einmal vorkommen, dass Kinder ausprobieren, auf welchem Material Matsch besonders gut hält. Es gehe hier also nicht um die Vermittlung von Faktenwissen, sondern darum, seine Umwelt auf spielerische Art zu begreifen.
Sechs der sieben pädagogischen Fachkräfte in der Einrichtung verfügen über die notwendigen Fortbildungen für die Arbeit in einem Haus der kleinen Forscher. Zwei wären die Mindestvoraussetzung. Einmal in der Woche bringt Forscherameise Fred eine Geschichte mit und stellt Fragen, die die Kinder anschließend mittels Experimente beantworten.
Am Ende der Kindergartenzeit gibt es das Forscherdiplom
Wie gesagt: Forschen ist nicht nur auf diesen Moment begrenzt. Die Kinder können jederzeit und überall auf Entdeckungsreise gehen. Dafür gibt es Materialien.
„Das ist dem Haus der kleinen Forscher wichtig, dass die Forschungsmaterialien Alltagsgegenstände sind“, sagt Miriam Nost von der Kreisvolkshochschule (KVHS) in Vechta. Die Bildungseinrichtung ist der örtliche Netzwerkpartner der Stiftung. Die Stiftung bietet über ihre Homepage Hintergründe, Ideen und Materialien sowie eine wissenschaftliche Begleitung an. Am Ende ihrer Kindergartenzeit bekommen die Kinder ein „Forscherdiplom“ überreicht. Ein „Haus der kleinen Forscher“ zu sein, sei auf jeden Fall von Vorteil, sagt Pfarrer Hermann Josef Lücker. Lernen und Forschen würde hier ganz anders gefördert. Das Ganze sei für die Kinder ein echter Gewinn.
Freuen sich über Auszeichnung (v.l.): Miriam Nost KVHS Vechta, Johanna Bunse, Fred die Ameise und Annika Schlömer (Kindergarten St. Antonius) sowie Pfarrer Hermann Josef Lücker vom Träger der Einrichtung. Foto: Heinzel
Zum Hintergrund:
Die Idee zu der Bildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“ entstand 2006. Die dann gegründete gleichnamige gemeinnützige Stiftung engagiert sich für eine frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – den sogenannten MINT-Fächern. Einrichtungen können sich als „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren lassen. „Das ist ein ganz langer Weg“, sagt Miriam Nost.
Die Plakette wird für die Dauer von 2 Jahren verliehen. Danach können sich die Einrichtungen erneut bewerben. Seit 2008 wird die Stiftung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Inzwischen gibt es deutschlandweit über 6000 zertifizierte "Häuser der kleinen Forscher", schreibt die Stiftung auf ihrer Homepage. In Zahlen: 6000 Kitas, Horte und Grundschulen.