Ein neuer Standort für den Kindergarten St. Antonius
Umzug vom „bullerbümäßigen“ Bonrechtern in den Neubau nach Rechterfeld: Die Einsegnung der Räumlichkeiten erfolgt coronabedingt mit Verzug und in kleinem Rahmen.
Florian Ferber | 01.10.2020
Umzug vom „bullerbümäßigen“ Bonrechtern in den Neubau nach Rechterfeld: Die Einsegnung der Räumlichkeiten erfolgt coronabedingt mit Verzug und in kleinem Rahmen.
Florian Ferber | 01.10.2020

Blick aufs Außengelände: Vorne ist der Spielbereich der Krippen-, hinten der der Kindergartengruppen. Foto: Ferber
Eintauchen ins Bällebad, kreatives Chaos im Atelier veranstalten, in die Spiegelpyramide klettern, Experimentieren im Forscherraum mit Ameise Fred oder einfach auf dem Bobbycar durch den Flur flitzen: Der Neubau des Kindergartens St. Antonius in Rechterfeld bietet dem Nachwuchs allerlei Abwechslung. Im Mai bereits ging die Einrichtung, die 3 Regel- (davon eine Integrationsgruppe) und 2 Krippengruppen beherbergt, in Betrieb. Corona-bedingt fand aber erst jetzt in kleinem Rahmen die Einsegnung mit Pfarrer Hermann Josef Lücker statt. "Der Laden ist voll. Gott sei Dank", stellte Lücker zufrieden fest – wenngleich im übertragenden Sinne, waren die Kinder um die Uhrzeit doch längst zu Hause. Anschließend erfolgte die Segnung der neuen Räumlichkeiten, während der Leiterin Johanna Bunse das Betreuungskonzept erläuterte. "Die Kinder dürfen sich frei durchs Haus bewegen. Es gibt einen Morgenkreis und sie dürfen dann entscheiden, in welche Gruppe sie zum Spielen gehen." Dieses Spielen kann – wie eingangs erwähnt – vielfältig sein, reicht vom Basteln mit Kastanien im Atelier übers Vorlesen, Turnen bis zum Erforschen von Aufgaben, die Ameise Fred mitgebracht hat (Buch "Das Haus der kleinen Forscher"). "Jeder Erzieher macht verschiedene Angebote, jeder hat seinen Schwerpunkt, damit auch keine Konkurrenz untereinander entsteht", erklärte Leiterin Johanna Bunse. Im vorderen Bereich des Neubaus am Frillings Esch sind die Krippenkinder untergebracht, im Dachs- und im Fuchsbau. Insgesamt – inklusive des bisherigen Standortes des Kindergartens St. Antonius und der jetzigen Außenstelle in Bonrechtern – betreue man derzeit 93 Kindergarten- und 30 Krippenkinder, berichtete Johanna Bunse. Damit sei man voll belegt. Dazu kommen insgesamt 22 Mitarbeiter. 40 Kinder würden regelmäßig am Mittagstisch teilnehmen. Stichwort Bonrechtern. Es sei durchaus etwas Wehmut dabei gewesen, diesen, wie Johanna Bunse beschreibt "ein bisschen bullerbümäßigen" Standort, wo derzeit 17 Jungen und Mädchen das ganze Gebäude für sich haben, zu verlassen. Gleichwohl freuten sich Klein und Groß nun in Rechterfeld über einen Kindergarten, "der seinesgleichen sucht", wie von Behördenstelle bestätigt wurde. Dafür, dass das Team um Johanna Bunse den Umzug quasi in Eigenregie gewuppt hat, hat sich die Gemeinde Visbek nun mit einem Essen revanchiert. Überhaupt, nicht nur Pfarrer Hermann Josef Lücker, auch Bürgermeister Gerd Meyer (CDU) war voll des Lobes für alle am Projekt Beteiligten. Der Kindergarten sei "ein Baustein in der Daseinsfürsorge für das Kirchdorf Rechterfeld und wertet auch den Ort in Gänze nochmals auf", erklärte Meyer. Zuvor hatte Pfarrer Lücker Meyer, Rat, Verwaltung, also der politischen Gemeinde, gedankt, "die die Mücken auf den Tisch legen musste, damit das auch in die Tat umgesetzt werden kann". Wobei, wie ein Blick auf die Aufteilung der voraussichtlichen Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro zeigt, sich auch das Bischöflich Münstersche Offizialat mit 10 Prozent (204.100 Euro) beteiligt. Abzüglich eines Zuschusses vom Land Niedersachsen (360.000 Euro) und vom Landkreis Vechta (99.000 Euro) bleiben für die Gemeinde Visbek somit Ausgaben von 1.836.900 Euro übrig. Ursprünglich war geplant, wie Bürgermeister Gerd Meyer erinnerte, nachdem die katholische Kirchengemeinde im April 2017 einen Antrag gestellt hatte, in Rechterfeld nur eine 4-gruppige Einrichtung zu schaffen (geschätzte Kosten damals: zirka 1,94 Millionen Euro). Aufgrund des Kindergartenbedarfsplans für 2018/2019 wurde dann aber per Ratsbeschluss die Erweiterung um eine zusätzliche Krippengruppe festgelegt. Der Spatenstich war am 22. Januar 2019 erfolgt, das Richtfest fand am 11. Juli 2019 statt. Damals war man noch von Gesamtkosten von rund 2.205.511,06 Euro ausgegangen. Mit der Inbetriebnahme des Kindergartens St. Antonius in Rechterfeld sind die Planungen aber noch nicht abgeschlossen. So bekräftige Gerd Meyer die Zielsetzung, 2022 2 weitere 4-gruppige Kindergärten (jeweils mit der Option, später auf 6 zu erweitern) in Visbek fertigzustellen, um den Betreuungsbedarf, vor allem wegen des steten Zuzugs, zu decken. Eine Einrichtung, ebenfalls in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde, soll im Bereich Uhlenkamp /Poggenkamp entstehen, die andere, in Trägerschaft der evangelischen Kirche, im Bereich der Goldenstedter Straße. Sind die in Betrieb, so Meyer, würden die verbliebenen Außenstellen entsprechend zurückgefahren – und auch Bonrechtern irgendwann komplett geschlossen. Krippengruppen im vorderen Bereich

Auch Offizialat beteiligt sich an den Kosten
Noch zwei weitere Kindergärten geplant
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