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Polizei sieht drohende Gefahr: Konzerte in der JVA Vechta fallen aus

Nach Auskunft der Stadt Vechta hat das Justizministerium die für dieses Wochenende geplanten Open-Air-Konzerte in der JVA für Frauen mit Axel Prahl und der Band Selig kurzfristig abgesagt.

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Die Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta: Hier sitzt seit dem Frühjahr die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette in Untersuchungshaft. Linksextreme hatten wiederholt für ihre Freiheit demonstriert. Foto: M. Niehues

Die Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta: Hier sitzt seit dem Frühjahr die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette in Untersuchungshaft. Linksextreme hatten wiederholt für ihre Freiheit demonstriert. Foto: M. Niehues

Große Enttäuschung für alle Musik-Fans: „Das niedersächsische Justizministerium hat äußerst kurzfristig die für dieses Wochenende vorgesehenen Open-Air-Konzerte in der JVA für Frauen abgesagt“, teilt Vechtas Kulturamtsleiter Herbert Fischer am Freitagabend mit. „Einen konkreten Grund für diese Entscheidung nannte das Ministerium nicht“, heißt es weiter. Die Konzerte mit Axel Prahl und der Band Selig am Samstag und Sonntag fallen somit aus.

Die Stadt ist Veranstalter der jährlichen Konzertreihe. „Wir wurden von dieser Entscheidung heute Nachmittag völlig überrascht und können diese auch nicht nachvollziehen“, erklärt Fischer. Dies insbesondere deshalb, weil „im Vorfeld der Konzerte nichts, wirklich absolut nichts auf ein derartiges Handeln des Ministeriums hingewiesen hat“. Laut Fischer habe die Stadt, wie immer bei solchen Konzertveranstaltungen in der JVA, sehr gut mit den örtlichen und überörtlichen Sicherheitsbehörden zusammengearbeitet. „Auch der Staatsschutz, mit dem wir erst vor wenigen Tagen bei einem Termin in der JVA für Frauen die Sachlage erörtert haben, sah keinerlei Hindernisse, diese Konzerte durchzuführen“, so der Kulturamtsleiter. Wie Fischer bestätigt, empfindet die Stadt die Entscheidung des Ministeriums als großes Ärgernis.

Verständnis dafür äußert Verena Brinkmann, Sprecherin des niedersächsischen Justizministeriums. Grund sei eine aktualisierte Gefährdungseinschätzung des Landeskriminalamtes von Freitag, die in Zusammenhang mit der in Vechta inhaftierten ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette stehe, erklärt sie gegenüber OM-Online. Weil die Polizei plötzlich davon abgeraten habe, die Veranstaltungen stattfinden zu lassen, habe sich das Ministerium dem angeschlossen, „bevor Menschen zu Schaden kommen“. Brinkmann betont, dass das Justizministerium für die Konzerte aus guter Tradition dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung stelle. Eine Absage könne nur über die Stadt als Veranstalter erfolgen.

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