Polizei hält an Station in Neuenkirchen fest
Jens Werner als Vechtaer Kommissariatsleiter macht bei Gespräch mit Landtagsabgeordnetem Calderone Zusage. Der hört es mit großer Freude.
Klaus-Peter Lammert | 11.10.2020
Jens Werner als Vechtaer Kommissariatsleiter macht bei Gespräch mit Landtagsabgeordnetem Calderone Zusage. Der hört es mit großer Freude.
Klaus-Peter Lammert | 11.10.2020

Zufriedene Mienen am Gesprächsende: Über Polizeithemen unterhielten sich (von links) Martin Menke, Josef Schönfeld, Jens Werner, Haral Kolhosser, Rainer Duffe, Andreas Starmann, Jürgen Rolfsen und Christian Calderone. Foto: Lammert
Die Polizeistation in Neuenkirchen bleibt bestehen. Das versicherte Polizeirat Jens Werner, Leiter des Polizeikommissariats Vechta, dem CDU-Landtagsabgeordneten Christian Calderone bei einem Gespräch im „Haus der Begegnung“ in Neuenkirchen. Auch weiterhin soll die Station mit zwei Beamten besetzt sein. Derzeit versehen hier Harald Kolhosser und Andreas Starmann ihren Dienst. „Wir ziehen uns nicht aus der Fläche zurück“, bekräftigte Jens Werner. Er begründete das mit den Worten: „Der Landkreis Vechta ist eine boomende Region.“ Die Stationen seien zudem eine Art Frühwarnsystem. Diese Worte hörten auch die stellvertretenden Bürgermeister Martin Menke, Rainer Duffe (beide CDU) und Josef Schönfeld (IGNV) ebenso mit Wohlwollen wie der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Jürgen Rolfsen. "Auch in einer Station lässt sich der Enddienstgrad Hauptkommissar erreichen." Allerdings müssten die Verantwortlichen bei der Polizei darauf achten, dass der Dienst in den Polizeistationen weiter attraktiv bleibe, erklärte Jens Werner. Das gelte gerade mit Blick auf jüngere Beamtinnen und Beamte. Unter Einkommensaspekten seien die Stationen jedenfalls nicht im Nachteil: „Auch in einer Station lässt sich der Enddienstgrad Hauptkommissar erreichen.“ Eines sei bei der Besetzung von Stellen in den Stationen aber wichtig: Die Beamten müssten sich mit dem Ort identifizieren. Neuenkirchen-Vörden habe eine sehr niedrige Kriminalitätsrate, fuhr der Polizeirat fort. Die Gemeinde sei ein sicherer Ort. Und das trotz der Nähe zur Autobahn. Der Leiter des Kommissariats Vechta nannte in dem Zusammenhang Fakten. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in der Gemeinde 285 Fallzahlen. Eine Aufklärung gelang in 178 Fällen. Das seien 62,48 Prozent gewesen. Jens Werner bezeichnete das als eine gute Quote. Von den 285 Fällen bearbeiteten die beiden Beamten in Neuenkirchen 134 selber. Den Rest übernahmen Polizisten aus anderen Bereichen. Zukünftig sollen aber nicht nur Harald Kolhosser und Andreas Starmann in Neuenkirchen-Vörden im Einsatz sein. Das Vechtaer Polizeikommissariat erhalte eine Teilstaffel der neuen Verfügungseinheit der Polizei. Es handele sich um sieben Kräfte, die auch außerhalb der Kreisstadt tätig sein werden. Jens Werner nannte als Beispiele die Verkehrsüberwachung, die Präsenz bei öffentlichen Veranstaltungen und die Kriminalitätsbekämpfung. Auf eine entsprechende Frage Christian Calderones zum Einsatz von Body-Cams, kleinen Kameras, die Beamte am Körper tragen, sprach Jens Werner von guten Erfahrungen der Polizei. Gerade im öffentlichen Raum hätten sich die Kameras bereits bewährt. Mit Sorge sieht er dagegen die Rassismus-Vorwürfe gegen die Polizei. Er habe darüber viele Gespräche mit den Beamten geführt: „Ich habe volles Vertrauen in meine Kollegen.“ Für ihn stehe eindeutig fest: „Die Beamten müssen auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen.“ Er glaube nicht, dass es eine rassistische Problemgruppe im hiesigen Raum gibt. Christian Calderone bezeichnete die Rassismusdebatte um die Polizei als sehr gefährlich. Die Beamten seien Vertreter des Rechtsstaates, den interessierte Kräfte so aushöhlen wollten. Die CDU stehe hinter der Polizei, die in einem schwierigen Umfeld unterwegs sei. Ausdrücklich begrüßte er wie die anderen Teilnehmer des Gesprächs das Werner-Bekenntnis zum Fortbestand der örtlichen Polizeistation. Jürgen Rolfsen sprach von einer „Stärkung der Region“. Es gelte zu beachten, dass Neuenkirchen-Vörden eine wachsende Gemeinde sei. Deshalb seien zwei volle Stellen in der Station notwendig.
Aufklärungsrate liegt bei 62,48 Prozent
Calderone sieht in Rassismusdebatte eine Gefahr
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