Pfarrer Becker verlässt Barßel
Der katholische Geistliche bekommt eine neue Pfarrgemeinde. Die Gemeinde hat der gebürtige Lohner in den Gottesdiensten informiert.
Hans Passmann, Lars Chowanietz | 02.04.2023
Der katholische Geistliche bekommt eine neue Pfarrgemeinde. Die Gemeinde hat der gebürtige Lohner in den Gottesdiensten informiert.
Hans Passmann, Lars Chowanietz | 02.04.2023
Verabschiedet sich: Pfarrer Ludger Becker. Foto: Passmann
Pfarrer Ludger Becker verlässt im Sommer die Barßeler Pfarrgemeinde St. Ansgar. Das hat der Geistliche am Wochenende überraschend in den Gottesdiensten bekannt gegeben. Der 56-Jährige wird neuer Pfarrer der Kirchengemeinde St. Bonifatius Varel, zu der auch die Katholiken in Bockhorn, Zetel und Jaderberg gehören. Ludger Becker ist seit fast 14 Jahre Seelsorger für 5000 Katholiken in Barßel, Harkebrüger und Elisabethfehn. Seit 2021 ist der gebürtige Lohner auch der Dechant im Dekanatsbezirk Friesoythe. Die Nachricht von Beckers Weggang machte in der Gemeinde Barßel schnell die Runde – fast überall mit Betroffenheit. Der Pfarrer gilt in Barßel und darüber hinaus in den Nachbargemeinden als sehr beliebter Geistlicher, der das Herz am rechten Fleck hat. Er war überall stets willkommen. Pfarrer Ludger Becker teilte in einem offenen Brief seine Beweggründe mit: "Die Volksweisheit sagt: 'Man soll immer gehen, wenn es am schönsten ist!' Zu diesem Schritt habe ich mich entschlossen. Es war und ist eine wunderbare Zeit in der Kirchengemeinde St. Ansgar. Ich habe so viele Menschen hier kennen und schätzen lernen dürfen. Unser Miteinander war bereichernd und vieles konnte gemeinsam erreicht werden. Für mich ist es an der Zeit, mich neuen Herausforderungen zu stellen. Die Kirche steht vor einem großen Wandel, den ich noch möglichst lange aktiv mitgestalten möchte“, so Pfarrer Becker. Er sei jetzt in einem Alter, in dem er an einem anderen Ort noch mal neu durchstarten möchte, wo er von Anfang an den „Pastoralen Raum“ mit in den Blick nehmen kann. Wie Becker erklärte, habe er am vergangenen Freitagabend mit den Gremien der Kirchengemeinde St. Bonifatius Varel ein Kontaktgespräch geführt. Beide Seiten können sich demnach eine Zusammenarbeit gut vorstellen. St. Bonifatius sei eine Kirchengemeinde am Jadebusen in Friesland mit 3648 Katholiken in der Diaspora. Neben St. Bonifatius Varel bilden die Kirchen St. Maria im Hilgenholt, Bockhorn, Heilig Kreuz, Jaderberg und Herz Jesu, Zetel, eine Gemeinschaft von Gemeinden. Die Pfarrei St. Ansgar werde er vor den Sommerferien verlassen, erklärte Becker. Seine Verabschiedung wünscht er sich am 30. Juni (Freitag). Diesen Termin hat auch das Bischöflich Münstersche Offizialat in Vechta am Sonntag bekanntgegeben. Einzelheiten will Becker noch mit den Gremien in Barßel abstimmen. Die Pfarreinführung in Varel wird nach den Sommerferien am 27. August (Sonntag) um 15 Uhr stattfinden. Das Offizialat bemüht sich um die Neubesetzung der Pfarrstelle in Barßel. Becker erklärte: "Dazu wird Dr. Markus Wonka – Leiter der Abteilung Seelsorge-Personal des Bischöflich Münsterschen Offizialats Vechta – auf unsere Gremien und das Pastoralteam zukommen." Er sei sich bewusst, dass seine Entscheidung für viele überraschend komme und einige diesen Schritt nicht verstehen könnten. Dennoch bittet er darum, seinen Entschluss zu respektieren. Für den Geistlichen ist der Priesterberuf nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Nach der Realschule absolvierte der in Lohne (Landkreis Vechta) aufgewachsene Becker zunächst eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. "Während dieser Zeit habe ich alles verkauft von Schweinekrampen bis hin zu Stalleinrichtungen", so Becker. Erst später, während der Bundeswehrzeit in Ahlhorn, reifte bei ihm der Gedanke Priester zu werden. "Da wurde mir klar, dass es im Leben nicht wichtig ist, was ich möchte, sondern was Gott von mir will", so Becker. Das Abitur holte er im Klemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg nach. Der Weg sei dann für ihn klar gewesen und er habe mit dem Theologiestudium in Münster und Brixen (Südtirol) begonnen. Praxisausbildung als Diakon gab es in Metelen (Kreis Steinfurt) und 4 Monate später in Borken (Westfalen). Im hohen Dom von Münster wurde Becker dann 2005 im Alter von 39 Jahren zum Priester geweiht . Anschließend war seine erste Station eine Kaplanstelle in Emsdetten.Mit 56 Jahren könne er noch einmal neu durchstarten
Offizialat sucht Nachfolger
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