Nippes und Raritäten: Kröchenmarkt in Lindern lockt mit vielen Angeboten

Es ist Montagvormittag, nach und nach füllt sich der Markplatz in Lindern. Die ersten Gäste und Sammler nehmen pünktlich um 10 Uhr schon einmal das Angebot in Augenschein und bringen sich in Stellung. Denn auf dem traditionellen Kröchenmarkt, dem Höhepunkt der Linderner Herbstkirmes, können die Besucher so manches Schnäppchen machen. Dabei gilt: Wer zuerst die Hand hebt, erhält den Zuschlag. Ein Platz direkt vor der Bühne ist daher sicherlich von Vorteil. So versammeln sich immer mehr Menschen vor der Bühne und bieten um die Wette.

"Mein Gott ist das günstig hier in Lindern", resümiert Walter Remmers schon nach den ersten Runden. "Oder hat jemand von euch schon einmal eine voll funktionsfähige Handkreissäge für 2 Euro erworben? Das gibt es nur in Lindern". Gemeinsam mit Fiti Hillen präsentiert er als Auktionator die Angebote des Tages, die der Heimatverein zuvor für die Versteigerung erhalten hat.

Denn am frühen Morgen hatten wieder viele Linderner die Gelegenheit genutzt, nützliche Gegenstände, Raritäten, Antikes, Nippes, Fahrräder, Glocken und selbst hergestellte Unikate abzugeben, die einen neuen Besitzer oder eine neue Besitzerin erhalten sollten. Dieser Aufgabe haben sich schließlich Walter Remmers und Fiti Hillen im Auftrag des Heimatvereins Lindern angenommen. 

Ziehung: Fiti Hillen, Linderns Bürgermeisterkandidatin und Losfee Lydia Kocar sowie Walter Remmers küren den Gewinner des Autos. Foto: Siemer

"Wenn der Heimatverein ruft, sind Fiti und ich zur Stelle", versichert Remmers. Denn die beiden wortgewandten Auktionsleiter sind inzwischen ein eingespieltes Team. Auf der Bühne gönnen sie sich daher einen launigen Schlagabtausch nach dem anderen, der nicht zuletzt beim Publikum das Portemonnaie locker werden lässt und zum Mitbieten einlädt.

Dank der gut aufgelegten Auktionatoren kommen neben echten Raritäten rund 600 verschiedene Stücke unter den Hammer – von gut erhaltenen Fahrrädern, einer Bohrmaschine, einer Plattensammlung bis hin zu Bildern der Kulturwochen. "Alle Teile, die hier angeboten werden, sind voll funktionsfähig und in einem einwandfreien Zustand", betont Hillen. So könne ein jeder hier guten Gewissens zuschlagen. "Außerdem sind die Einnahmen der Auktion für einen guten Zweck bestimmt, für den der Heimatverein entsprechend spenden wird", so Hillen.

Die Idee, ihre jährlich stattfindende Herbstkirmes mit einer Auktion aufzupeppen, hatten die Linderner bereits Anfang der 1980er Jahre. Damals seien mitunter enorme Summen umgesetzt worden. Und auch jetzt habe es mit rund 600 Teilen viele gute Gebote gegeben. "Das liegt sicher nicht nur an der Bierlaune der Besucher, sondern vor allem an unserem breit gefächerten Angebot. Daher danke ich allen Beteiligten", freut sich Cheforganisator Helmut Künnen. Der Vorsitzende des Heimatvereins hat während der Versteigerung die Buchführung übernommen.

Peheimer gewinnt Kleinwagen bei Verlosung

Grund zur Freude hat außerdem David Albers. Der Peheimer ist der glückliche Gewinner des Kleinwagens, der auf der Linderner Kirmes verlost wurde. Als Losfee hat sich Linderns Bürgermeisterkandidatin Lydia Kocar gefunden, die dem Sieger gemeinsam mit den Auktionatoren Fiti Hillen und Walter Remmers die glückliche Botschaft überbringen durfte.

Die Kirmes in Lindern hatte bereits am Samstag mit dem Fassanstich der beiden stellvertretenden Bürgermeister Stefan Schute und Wilhelm Kollmer-Heidkamp begonnen. Fahrgeschäfte, Bierbuden und Imbissstände säumen also schon seit dem Wochenende den Weg zum Marktplatz und der Vreeser Straße. An den Buden und Ständen hat nicht nur am Montag ein reges Treiben geherrscht, sodass die Organisatoren und Schausteller um Marktmeisterin Kerstin Tönnies am Ende ein positives Fazit ziehen können. 

Viel Publikum: Hunderte Zuschauer verfolgen das Spektakel der Auktion auf dem Kröchenmarkt. Foto: Wienken