Neubau der DLRG-Wachstation soll bis Ende 2022 fertiggestellt sein
Das Bauprojekt des Zweckverbandes Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre ist mit 365.000 Euro veranschlagt. 100.000 Euro davon sind Fördermittel der LEADER-Region Soesteniederung.
Aus zwei macht eins: DLRG-Wachstation und die Sanitäranlage werden in einem Gebäude zusammengeführt. Foto: Heinzel
Der Abriss der sanitären Anlage und der DLRG-Wachstation an der Thülsfelder Talsperre Süd rückt näher und soll in Kürze beginnen. Die Genehmigung für den Neubau liegt vor und die ersten Gewerke wurden ausgeschrieben. Einen Starttermin für den Abriss und den Bau des neuen Gebäudes gebe es noch nicht, das hänge von den Ausschreibungsergebnissen ab, teilte jetzt der Bauherr und Kostenträger des Projektes, der Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre (ETT), mit. „Wir müssen sehen, wie sich die Situation am Baumarkt entwickelt“, sagt Geschäftsführerin Maria Oloew. Die Wachstation solle jedenfalls bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein und somit für die Saison 2023 zur Verfügung stehen. Wie die notwendige Übergangslösung für die Bauzeit aussieht, ist noch nicht klar. Hier finden in dieser Woche Gespräche mit der Ortsgruppe (OG) Garrel statt, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.
LEADER-Region Soesteniederung unterstützt das Projekt
Die geschätzten Kosten der Maßnahme belaufen sich auf 365.000 Euro, wobei die LEADER-Region Soesteniederung 100.000 Euro übernimmt. Landrat Johann Wimberg wies aber darauf hin, dass man in der Materialbeschaffung und der Umsetzung vor Herausforderungen stehe, da mit erhöhten Preisen zu rechnen sei. Immerhin verfügten die einzelnen Gewerke über volle Auftragsbücher.
"Wir sind froh, mit der DLRG-Ortsgruppe Garrel seit Jahrzehnten einen verlässlichen Partner zu haben."Maria Oloew, Geschäftsführerin Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre
Grund für den Neubau sind Sanierungsbedürftigkeit der 1973 erbauten sanitären Anlagen und die inzwischen abgängigen Container der DLRG-Wachstation. Letztere waren dem ETT „sehr lange ein Dorn im Auge“, so Oloew. Die beiden Einrichtungen werden nun in einem Gebäude zusammengeführt. „Das ist eine Bündelung, die wir hier vornehmen“, sagt Verbandsgeschäftsführer Johann Wimberg und fährt fort: „Es ist wichtig, dass die ehrenamtlichen Wachgänger der DLRG zeitgemäße Rahmenbedingungen vorfinden.“ Maria Oloew weist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Wachstation hin. In den letzten Jahren habe der Badebetrieb an der Talsperre stark zugenommen, dabei sei die DLRG für die Sicherheit der Badegäste enorm wichtig. „Wir sind froh, mit der DLRG-Ortsgruppe Garrel seit Jahrzehnten einen verlässlichen Partner zu haben“, so Oloew.
"Es ist wichtig, eine behindertengerechte Sanitäranlage zu schaffen, die Nachfrage ist da."Maria Oloew, Geschäftsführerin Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre
Die Sanitäranlagen sollen, wie bereits vor ein paar Jahren an der Thülsfelder Talsperre Nord, familien- und behindertengerecht werden. Es werde ein separates Behinderten-WC geben, in dem eine Wickelmöglichkeit, ein Kinder-WC und ein Kinder-Waschbecken integriert sind. „Es ist wichtig, eine behindertengerechte Sanitäranlage zu schaffen, die Nachfrage ist da“, sagt Maria Oloew mit Blick auf die Reaktionen bei der Thülsfelder Talsperre Nord.
Front- und Seitenansicht des geplanten Neubaus. Grafik: Frank von Garrel
Die DLRG-Wachstation ist ebenfalls auf den knapp 128 Quadratmetern des Erdgeschosses untergebracht. Die Räumlichkeiten sind in einen Einsatz-, einen Funk-, einen Material- sowie einen Aufenthalts- und Besprechungsraum aufgeteilt. Hinzu kommen noch eigene sanitäre Anlagen. Das Dachgeschoss besteht aus einem nicht ausgebauten Dachraum mit rund 77 Quadratmetern. Dort wird eine Aussichtsplattform für die DLRG eingerichtet. Auf dem geplanten Pultdach könne später eine Photovoltaikanlage angebracht werden, erläutert der Architekt Frank von Garrel. Planungen in dieser Hinsicht gebe es aktuell aber nicht, ergänzt Maria Oloew. Der Architekt zieht folgendes Fazit: „Es ist die optimale Lösung zwischen Sanitäranlagen und DLRG-Wachstation.“
Die DLRG sei früh in die Planungen involviert worden, berichtet Simon Sander, Vorsitzender der Ortsgruppe Garrel. Man habe sich gut eingebunden und informiert gefühlt. „Wir freuen uns enorm, dass es jetzt geklappt hat.“ Dies motiviere auch die allesamt ehrenamtlich an der Talsperre tätigen Wachgänger. Die Wachsaison dauert vom 15. Mai bis zum 15. September. Dann ist die DLRG an den Wochenenden mit bis zu 20 Personen am Tag im Einsatz. Etwa 50 der rund 600 Mitglieder in der OG engagieren sich aktiv im Wasserrettungsdienst, mit dem Neubau werden sie nun zeitgemäße Rahmenbedingungen für ihren Dienst an der Allgemeinheit bekommen. Damit die Badegäste ihre Zeit an den Stränden genießen können, getreu dem DLRG-Motto: „Freie Zeit in Sicherheit.“