Nachhaltigkeit und Transformation im OM: Umwandlung braucht „Mut, Gestaltungsfreude und Ausdauer“
Der RECUP-Gründer Florian Pachaly gibt Impulse beim vierten Netzwerktreffen in der Universität Vechta.
Redaktion | 04.09.2025
Der RECUP-Gründer Florian Pachaly gibt Impulse beim vierten Netzwerktreffen in der Universität Vechta.
Redaktion | 04.09.2025
Wollen das Oldenburger Münsterland gut für die Zukunft aufstellen: (von links) Jan Kreienborg (Geschäftsführer Verbund OM), Tobias Gerdesmeyer (OM-Präsident und Landrat Landkreis Vechta), Christine Grimme (Grimme Group), Florian Pachaly (Gründer RECUP), Professor. Dr. Christopher Osterhaus (Vizepräsident der Uni Vechta), Professor Dr. Marco Rieckmann (Uni Vechta), Stefan Wagner (Moderator und Geschäftsführer Wagner CSR), Melanie Philip (Gründerin „Pflegepioniere“), Harald Vogelsang (Geschäftsführer Vogelsang) und Johann Wimberg (OM-Vizepräsident und Landrat Landkreis Cloppenburg). Foto: Universität Vechta/Ferdinand Olszewsky
Klimawandel und Krisenherde, Digitalisierung und KI, geopolitische Spannungen und Renationalisierungstendenzen: Die Zeiten sind fragil und herausfordernd. Wie stellen wir uns als Gesellschaft, als Region Oldenburger Münsterland, als Unternehmen darauf ein? Sind wir in der Lage, uns rasch genug an die Veränderungen anzupassen? Kann der Bildungs- und Ausbildungssektor den sich wandelnden Bedürfnissen gerecht werden? Um Fragestellungen wie diese ging es laut Mitteilung des Verbundes Oldenburger Münsterland (OM) beim vierten Netzwerktreffen „Nachhaltigkeit und Transformation“ mit dem Titel: „Die Welt im Wandel – Wie halten wir mit?“ in der Aula der Universität Vechta. Die Resonanz sei erneut groß gewesen: 135 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region waren demnach der Einladung des Verbundes OM gefolgt. Moderator Stefan Wagner, Geschäftsführer des Unternehmens „Wagner – Büro für Nachhaltigkeitsmanagement, Marketing und Kommunikation“ aus Mühlen, das 2021 gemeinsam mit dem OM und der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) das Netzwerk initiiert hatte, startete mit einem Gespräch mit dem Landrat des Landkreises Vechta und OM-Präsidenten, Tobias Gerdesmeyer, heißt es weiter. „Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit bietet enorme Chancen. Unternehmen aus der Region haben sich bereits Wettbewerbsvorteile erarbeitet. Dieses Know-how wäre dahin, wenn wir eine ‚Rolle rückwärts‘ machen würden“, unterstrich er. Dabei betonte Gerdesmeyer die „enorme Bedeutung“ der Universität Vechta und den engen Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft: „Die Universität spielt eine zentrale Rolle, etwa durch den Fokus auf das Lehramt, die Transformationsforschung und das Management sozialer Dienstleistungen. Ihre Absolventinnen und Absolventen agieren als kreative Impulsgeber, die die Region voranbringen.“ Im Namen der Uni Vechta begrüßte Professor Dr. Christopher Osterhaus, seit Juli 2025 Vizepräsident und im Hause Professor für Entwicklungspsychologie im Handlungsfeld Schule, die Gäste. Die Uni habe die Zukunft im Blick und gestalte den Wandel in der Region aktiv mit. „Wissenschaftliches Denken ist nicht nur ein Schulthema, sondern ein Schlüssel zur Gestaltung einer nachhaltigen, gerechten Zukunft – lokal im Oldenburger Münsterland wie global“, betonte er demnach. Als Impulsgeber habe sich Florian Pachaly, Gründer und Ex-Gesellschafter von @RECUP/REBOWL Mehrwegsystem erwiesen. Der 30 Jahre alte Münchner, unter anderem Social Entrepreneur des Jahres 2022, habe Einblicke in seine Reise bei dem Marktführer für nachhaltige Mehrwegsysteme in der Gastronomie und seine zentralen Lehren und Erkenntnisse daraus gegeben. „Nachhaltiges Handeln ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es erfordert Mut, Gestaltungsfreude und Ausdauer sowie das Einbeziehen dreier Akteure: der Erde, der nächsten Generation und der Marginalisierten.“ „Business as usual“ sei unter Druck, auch wenn sich zuletzt ein Aufbegehren zeige, wird Pachaly zitiert. Sich verändernde Geschäftssysteme seien jedoch auf dem Vormarsch. Im Alten zu verharren, werde nur den Zeitaufwand und die Energie erhöhen. Für seine Botschaften sowie den Blick auf die Zukunft habe Pachaly viel Applaus und Zustimmung erhalten. Der Fragestellung, wie es um die ökologische, ökonomische und soziale Transformation im Oldenburger Münsterland steht, widmete sich die Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Region. Christine Grimme, Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens Grimme mit Sitz in Damme und Vorsitzende des Hochschulrates, habe unter anderem von der Herausforderung, den Bedürfnissen, vor allem auch der jungen Generation gerecht zu werden, berichtet. „Wir haben inzwischen mehr als 50 unterschiedliche Arbeitszeitmodelle. Mit der Gründung einer Akademie und einer Wissensschmiede versuchen wir zudem, Mitarbeitende zu fördern, zu fordern und zu binden“, wird Grimme zitiert. Harald Vogelsang, Geschäftsführer des Unternehmens Vogelsang in Essen, verwies laut Mitteilung auf die Bedeutung des Themas Bildung für die Zukunftssicherung. „Wir dürfen unseren Wohlstand in Deutschland nicht als selbstverständlich hinnehmen. Der Schlüssel liegt in der Bildung. Hier sind große Anstrengungen erforderlich. Voraussetzung ist das Erlernen der deutschen Sprache im frühkindlichen Alter, um Chancengleichheit zu schaffen“, so Vogelsang. „Es geht darum, Bildungsprozesse so zu gestalten, dass wir optimistisch bleiben und dass jeder Einzelne in der Lage ist, komplexe Zusammenhänge zu verstehen – etwa, wie es in der Zukunft aussehen kann. Wir müssen Studierende dazu befähigen, Veränderung zu denken und zu leben und ihnen Freiräume geben“, wird Professor Dr. Marco Rieckmann, Professor für Hochschuldidaktik und Schlüsselkompetenzen an der Universität Vechta, zitiert. Einblicke in die Pflegebranche und das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement habe Melanie Philip, Gründerin unter anderem der „Pflegepioniere“ und Alumna der Universität Vechta, gegeben. „Jedes Unternehmen muss sich um die Gesundheitsversorgung Gedanken machen. Je weniger professionelle Pflege wir haben, desto mehr sind Angehörige belastet und fallen in Betrieben aus. Auch hier geht es um Wissensbildung und Kompetenzförderung“, wird Melanie Philip zitiert. Johann Wimberg, Landrat des Landkreises Cloppenburg, ergänzte demnach: „Deutschland ist in Teilen ein Land der Bedenkenträger geworden. Wir dürfen Veränderungen und Transformation jedoch nicht als Angriff sehen, sondern sollten uns das Neue zunutze machen und auch den Mut zeigen, den deutschen Perfektionismus zu überwinden, wenn dies der Sache nutzt und hilft, die Dinge einfacher und schneller zu machen.“ In einer digitalen Umfrage seien auch die Gäste des Netzwerktreffens noch einmal aktiv geworden und hätten unter anderem Ideen mit eingebracht, die nun in den nächsten Formaten und Treffen des Netzwerkes berücksichtigt werden sollen. Ganz oben standen demnach dabei Themen wie „Erneuerbare Energien“, „Klimaanpassungsmodelle“, „Nachhaltigkeitsstrategien“, „Kreislaufwirtschaft“, „Innovationsförderung“ oder auch „Künstliche Intelligenz“.Gerdesmeyer betont „enorme Bedeutung“ der Universität Vechta
Sich verändernde Geschäftssysteme auf dem Vormarsch
Einblicke in Pflegebranche und Gesundheitsvorsorge in Unternehmen
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