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Menschen kaufen Weihnachtsbäume im Coronawinter eher als sonst

Kaum hat der Hofverkauf im Kreis Vechta begonnen, sind schon erste Trends erkennbar. Einer davon ist, dass sich offenbar mehr Kunden als zuvor beliefern lassen.

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Zwei Generationen: Mutter Renate und Sohn André Meyer verkaufen ihre Weihnachtsbäume mit viel Freude. Foto: Berg

Zwei Generationen: Mutter Renate und Sohn André Meyer verkaufen ihre Weihnachtsbäume mit viel Freude. Foto: Berg

Die neuen Corona-Regeln in Sachen Abstand und Hygiene gelten auch auf den zahlreichen Höfen im Kreis Vechta, die in diesen Tagen mit dem Verkauf von Weihnachtsbäumen beginnen. Für Frustration oder schlechte Laune sorgen die Auflagen allerdings nicht. Eher im Gegenteil: Die Hofläden haben sich eine Menge einfallen lassen, um ihren Kundinnen und Kunden den Weihnachtsbaumkauf so angenehm und sicher wie möglich zu machen, wie eine Recherche von OM online ergeben hat.

Corona-Regeln gelten auch beim Christbaumkauf

Etwa auf dem Hof Albers in der Visbeker Bauerschaft Hogenbögen. Hier gibt es gleich mehrere Wege, zum passenden Baum zu kommen. Dazu zählt eine Form von Selbstbedienung. Heißt: Interessenten können das Objekt ihrer Wahl selber durch den Netztrichter ziehen und sofort bezahlen. Weiterhin sei es möglich, die Bäume direkt in der Kultur auszusuchen und selbst zu schlagen, erklärt Stephan Albers. Dafür würden Handsägen zur Verfügung gestellt. Auf seinem Hof gelten die mittlerweile üblichen Abstandsregeln. Hinzu komme der Appell an die Kundschaft, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Auf derartige Sicherheitsbestimmungen weisen auch die Direktvermarktungsexpertinnen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg hin. So sei eine Mund-Nasen-Bedeckung auch unter freiem Himmel zu tragen, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden könne. Die Abstandsregeln könnten etwa über getrennte Wege für ankommende und abziehende Kunden ermöglicht werden.

Corona-Regeln wie Abstand, Hygiene und entsprechende Wegeführungen gelten jetzt auch beim Weihnachtsbaumverkauf, wie hier auf dem Hof Meyer in Ellenstedt. Foto: BergCorona-Regeln wie Abstand, Hygiene und entsprechende Wegeführungen gelten jetzt auch beim Weihnachtsbaumverkauf, wie hier auf dem Hof Meyer in Ellenstedt. Foto: Berg

Auf die neuen Vorschriften hat sich auch der Hof Meyer in Ellenstedt, der auf eine 40-jährige Tradition beim Weihnachtsbaumverkauf zurückblicken kann, bestens vorbereitet. Eingang und Ausgang sind getrennt voneinander und entsprechend gekennzeichnet. Überall hängen Hinweisschilder. „Und in der Scheune muss ein Mundschutz getragen werden“, erklärt Renate Meyer.

Die Suche nach dem passenden Baum verläuft auch hier vielfältig. Die Kunden können sich nach Angaben von André Meyer ein bereits geschlagenes Exemplar direkt mitnehmen oder einen Ausflug in die angrenzende, 15.000 Quadratmeter große Schonung unternehmen, sich dort einen Weihnachtsbaum reservieren lassen und am vereinbarten Termin abholen – frisch geschlagen.

„Die Kunden kommen in diesem Jahr deutlich eher als in den Vorjahren.“André Meyer vom Hof Franz Meyer in Ellenstedt

Bereits seit Ende November verkauft André Meyer seine Weihnachtsbäume und hat festgestellt: „Die Kunden kommen in diesem Jahr deutlich eher als in den Vorjahren.“ Mögliche Gründe sind, Stoßzeiten aus dem Wege zu gehen oder das vorweihnachtliche Flair früher in die eigenen vier Wände zu holen (siehe dazu: Pflegetipps für Weihnachtsbäume).

Auf Stoßzeiten vorbereitet ist derweil Andreas Schulte aus Neuenkirchen-Vörden. Dann will er ebenfalls ein Wegekonzept mit getrenntem Ein- und Ausgang etablieren. Sein Hofverkauf an der Bersenbrücker Straße hat erst in diesen Tagen begonnen. Auch bei ihm zeichnet sich aber schon ein Trend ab: Deutlich mehr Kunden als zuvor lassen sich ihren Wunschbaum liefern. „Viele sind in Coronazeiten sehr dankbar für dieses Angebot“, weiß Schulte.

Vielerorts beginnt Verkauf erst in den nächsten Tagen

Zahlreiche Höfe im Kreis Vechta beginnen indes erst am dritten Adventswochenende mit dem Weihnachtsbaumverkauf. Einer von ihnen ist der Betrieb Niebur-Ossenbeck in Damme. Hier laufen die letzten Vorbereitungen. So werden die Kunden diesmal unter anderem von einem mit Markierungen gekennzeichneten Rundkurs über die Verkaufsfläche gelenkt, erzählt Hendrik Niebur-Ossenbeck. Ganz im Sinne des Wohlergehens und der Sicherheit der Kunden.


Pflegetipps für Weihnachtsbäume:

  • Der Weihnachtsbaum sollte erst kurz vor Weihnachten geschlagen und möglichst auch dort gekauft werden, wo er gewachsen ist.
  • Falls ein Verpackungsnetz benutzt wird, sollte es sofort nach dem Transport von unten nach oben geöffnet und entfernt werden.
  • Nach dem Transport ist der Baum in einen Eimer mit Wasser zu stellen. Das ideale Zwischenlager ist kühl, schattig und windgeschützt.
  • Ideal ist es, den Baum vor dem Aufstellen langsam an das wärmere Raumklima zu gewöhnen. Dazu wird er ein bis zwei Tage in einen hellen Kellerraum oder ins Treppenhaus gestellt.
  • Kurz vor dem Aufstellen ist der Baum am Stammende zu beschneiden. Der Standort sollte kühl, also nicht zu nahe an der Heizung und frei von Zugluft sein.
  • Der Baum braucht je nach Zimmertemperatur 0,5 bis 4 Liter Wasser pro Tag.
  • Topfbäume sollten maximal zehn Tage im warmen Raum stehen (Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen).

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