Mehr als Blech: Wie die Caritas mit Kronkorken Gutes tut
Die Sammelaktion läuft seit Februar und dient der Unterstützung des Ambulanten Hospizdienstes. Daneben verfolgt die Caritas aber noch ein anderes Ziel.
Georg Meyer | 09.10.2025
Die Sammelaktion läuft seit Februar und dient der Unterstützung des Ambulanten Hospizdienstes. Daneben verfolgt die Caritas aber noch ein anderes Ziel.
Georg Meyer | 09.10.2025
Stehen fast überall: Die Sammeldosen wurden im Februar verteilt. Foto: G. Meyer
Ein Kronkorken wiegt ungefähr 2 Gramm. Eine ganze Tonne davon zu sammeln, ist also keine kleine Leistung. Die Gemeindecaritas im Pastoralen Raum Cloppenburg-Löningen hat seit Februar sogar noch deutlich mehr Kronkorken zusammenbekommen und sie anschließend zu Geld gemacht, um damit den Ambulanten Hospizdienst des Landkreises zu unterstützen. Die Aktion, an der sich alle 10 Pfarreien beteiligen, soll zugleich das Zusammenwachsen innerhalb der neuen Struktur fördern. Zwar existiert der Pastorale Raum bereits seit einiger Zeit. So richtig sichtbar in Erscheinung getreten sei er bislang aber kaum, sagt Elisabeth Pohlmann von der Gemeindecaritas Löningen. Zusammen mit ihrer Cloppenburger Kollegin Simone Elschen und Ideengeber Georg Menke kümmert sie sich um die Organisation. Die Spendendosen sind inzwischen in rund 300 Einrichtungen zu finden. Auf jeder Dose befindet sich ein QR-Code. Wer mehr Informationen möchte, gelangt darüber auf die entsprechende Seite der Caritas. Abnehmer der Kronkorken ist ein Molberger Schrotthandel. Für eine Tonne, das sind rund 50.000 Blechstücke, zahlt er etwa 100 Euro, die Zusammenarbeit funktioniere gut, sagt Georg Menke. Der Halener freut sich über die gute Resonanz. Die Aktion soll unbefristet weiterlaufen. Spenden kann praktisch jeder, der eine Flasche öffnen kann. Das hat auch einen ökologischen Nutzen, denn die Kronkorken werden anschließend als Rohstoff wiederverwertet. Im Haus Effata in Löningen kamen die Beteiligten aus den Gemeinden zusammen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Eingeladen waren auch Karin Kellermann und Mareike Meyer vom Ambulanten Hospizdienst. Er betreut unter anderem Familien mit schwer erkrankten Kindern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dienstes kümmern sich auch um die Geschwisterkinder. „Diese benötigen ebenfalls viel Zuwendung“, erklärte Kellermann. Bevor sie in ihre Einsätze geschickt werden, durchlaufen die Ehrenamtlichen eine intensive Ausbildung. Später kommen Supervisionen und psychologische Gespräche hinzu. „Die Arbeit ist herausfordernd, aber keinesfalls traurig“, sagt Kellermann. Stattdessen werde viel gelacht. „Ich bewundere die Familien für ihre Stärke.“ Ziel der Arbeit sei auch, sie aus der Isolation zu befreien und mit Menschen, denen es ähnlich gehe, zusammenzubringen. Mit den Spenden aus der Kronkorken-Aktion möchten Kellermann und Meyer Spielgeräte für die Kinder-Trauergruppe anschaffen. Hinzu kommt noch ein Roll-up-Banner, das der Dienst für Präsentationen oder auf Ausstellungen nutzen kann. „Bislang drehen sich die Leute oft weg, wenn sie uns erkennen. Dabei geht es bei uns gar nicht um das Thema Tod, denn wir verstehen uns als Lebensbegleiter“, unterstreicht Karin Kellermann. Fünf dieser Lebensbegleiter würden sich aktuell freiwillig dem Dienst am Nächsten stellen – und damit viel zu wenige. „Wir brauchen dringend mehr“, erklärt Mareike Meyer. Hospizmitarbeiterinnen berichten über Arbeit
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