Lisa Wieferich (stehend, links) und Mattis Emke (stehend, rechts) von der LzO Lohne hielten vor elf Schülern des Profilkurses Wirtschaft den Vortrag „Mäuse, Moos und mehr“. Foto: Heinzel
„Mäuse, Moos und mehr“: Darüber haben Lisa Wieferich und Mattis Emke von der LzO mit Realschülern der Lohner Albert-Schweitzer-Schule im Rahmen des Projektes Medienprofi gesprochen. Die Teilnehmer des Profilkurses Wirtschaft lauschten dem in folgende vier Teile gegliederten Vortrag: „Girokonto“, „Was kostet das Leben?“ , „Welche Versicherungen brauche ich?“ und „Tipps für die Bewerbung“. Die elf Schüler stellten zudem einige Fragen, durch die deutlich wurde, dass sie sich mit diesen Themenkomplexen beschäftigt hatten. Lehrerin Cornelia Roth erwähnte, dass die Schuldnerberatung der Caritas bereits einen Vortrag gehalten habe.
Zwei Schulstunden erläuterten die beiden LzO-Mitarbeiter Punkte wie bargeldloser Zahlungsverkehr, Lastschriftverfahren und Dauerauftrag mittels praktischer Beispiele. Sie fragten, über welches Verfahren der fiktive Herr Gerber seine monatliche Telefonrechnung automatisch bezahlen würde. Kurz und knapp wurde der Unterschied zwischen Brutto (Brutal viel) vs. Netto („net“ so viel) dargelegt. Dabei gingen sie auch auf Apps wie Kwitt ein, die es den Nutzern erlauben, ohne IBAN bequem Geldbeträge von Handy zu Handy zu übertragen. Darüber hinaus ging es auch um mobiles Bezahlen über Handy, Telefon oder Uhr.
Lisa Wieferich ist seit 2015 bei der LzO in Lohne und koordinierte dort u.a. die Auszubildenden. Foto: Heinzel
Die Referenten entschieden sich für einen interaktiven Ansatz und fragten die Anwesenden nach ihrer Meinung, ihren Erfahrungen und Handlungsweisen. Sie zeigten, wie sich die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten eines Ein-Personen-Haushaltes, der aus einer alleinstehenden 25-jährigen Person besteht, berechnen. Dabei warfen sie die Fragen auf wie: Was ist, wenn die finanziellen Mittel nicht ausreichen?
Die Antwort: Kredite oder sparen. Lisa Wieferich sagte klar: „Wichtig ist, dass ihr immer etwas zur Seite legt! Ihr braucht dabei ein Ziel vor Augen, auf das ihr spart.“ Es gebe die Möglichkeit zu sparen, doch dabei schaffe die Inflation Probleme. Inflation erklärten die Banker in einem kurzen Exkurs. Im Kern bedeutet es, dass das Geld an Wert verliert. So seien im Jahr 2000 100 Euro auch 100 Euro gewesen. 10 Jahre später waren diese 100 Euro nur noch 82 Euro wert und weitere 10 Jahre später sogar nur noch 67 Euro.
„Denkt immer daran, ihr könnt mit den Banken verhandeln.“
Cornelia Roth, Albert-Schweitzer-Realschule Lohne
Aufgrund dieser Tatsache sollte man Geld vielfältig anlegen. In diesem Zusammenhang gingen die Zwei auf die Möglichkeit der Kreditaufnahme ein und führten die unterschiedlichen Arten auf – von Dispositionkredit über Privatkredit bis hin zu Autokredit, Kreditkarte sowie Baufinanzierung. Doch bevor es einen solchen gebe, erfolge die Kreditwürdigkeitsprüfung und ein Schufaanfrage.
„Denkt immer daran, ihr könnt mit den Banken verhandeln“, warf Cornelia Roth in die Runde. Dabei gingen sie kurz auf die Gefahren ein, die unten Menschen in Sachen Dispositionskredite, Ratenzahlung oder Handyverträge drohen. Laut einer Statistik von Destatis sei die Anzahl von Schuldnern bei Menschen unter 20 Jahren zwischen 2015 und 2020 um über 40 Prozent gestiegen.
Erklärvideos kamen im Rahmen des Vortrags ebenfalls zum Einsatz. Foto: Heinzel
Unter Punkt 3 gingen sie auf die wichtigsten Versicherungen ein wie etwa eine private Haftpflichtversicherung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung, KfZ-Versicherung (Voll- und Teilkasko) oder eine Hausratsversicherung – Letzteres sogar multimedial über einen 2,5-minütigen Erklärspot auf YouTube.
Danach ging es zum letzten Punkt des Vortrages – den Bewerbungstipps. Zuerst wurden die Kriterien für die Auswahl des richtigen Ausbildungsplatzes wie Praktika, Unternehmensleitbild, Verdienstmöglichkeiten oder Ausbildungsort behandelt. Danach erklärten die Referenten, welche Unterlagen notwendig seien sowie den Inhalt einer Bewerbung wie Lebenslauf, Anschreiben, Zeugnisse oder Motivationsschreiben.
„Das ist das, was wir als Schule wollen, dass sich unsere Schüler selbstständig Wissen erarbeiten.“
Cornelia Roth, Albert-Schweitzer-Realschule Lohne
Bei der LzO würden Bewerbungen ausschließlich digital abgewickelt. „Wir achten sehr darauf, wie das Arbeits- und Sozialverhalten ist“, sagte Lisa Wieferich. Bei Erfolg sollten die künftigen Azubis an vermögenswirksame Leistungen denken.
Schülerin Nell Kurek zog nach dem Vortrag für sich den Schluss, es sei sinnvoll sich beraten zu lassen, die Vor- und Nachteile abzuwägen und das Ganze mit Sinn und Verstand anzugehen. Der Vortrag diente dazu, den Schülern einen Handlungsrahmen zu vermitteln. „Das ist das, was wir als Schule wollen, dass sich unsere Schüler selbstständig Wissen erarbeiten", sagte Lehrerin Cornelia Roth.
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