Lutter Schützen sammeln Spielzeug für die kleinen Hochwasseropfer
Das Schicksal der Menschen im Kreis Ahrweiler hat Klaus Bohmann stark berührt. Nun rufen er und Thomas Ellert zu einer Spendenaktion auf.
Carina Meyer | 19.07.2021
Das Schicksal der Menschen im Kreis Ahrweiler hat Klaus Bohmann stark berührt. Nun rufen er und Thomas Ellert zu einer Spendenaktion auf.
Carina Meyer | 19.07.2021
Wollen helfen: Thomas Ellert und Klaus Bohmann vom Schützenverein Lutten rufen dazu auf, Spielzeug zu spenden. Foto: C. Meyer
Als Klaus Bohmann Ende vergangener Woche die Bilder von der Hochwasserkatastrophe im Kreis Ahrweiler sah, zögerte er nicht lange. Er griff zum Telefon, rief Thomas Ellert an. Die beiden Männer aus dem Schützenverein Lutten waren sich schnell einig: Sie wollen helfen. Deshalb rufen sie jetzt dazu auf, Spielzeug jeglicher Art zu spenden. Doch wieso Spielzeug? Zum einen greift der Verein auf Erfahrung zurück, erzählt Bohmann. Bereits vor 6 Jahren, während der Flüchtlingskrise, organisierte der Schützenverein eine Spielzeugsammlung. "Die ist gut gelaufen", sagt Bohmann. Zum anderen, so mutmaßt Ellert, denken die Betroffenen in den Hochwassergebieten zuerst an "Haus und Hof". Kinder und ihre Bedürfnisse blieben vorläufig auf der Strecke. "Die Leute funktionieren gerade einfach nur", sagt Bohmann, der sichtlich betroffen ist von dem Schicksal der Menschen. Er wisse, dass die Betroffenen gerade ganz andere Sorgen als Spielzeug haben. "Spielsachen sind im Moment nicht wichtig." Doch in Rheinland-Pfalz haben gerade die Sommerferien begonnen, manche Familien in den Wassermassen alles verloren. Der Schützenverein möchte mit den Spenden in den kommenden Wochen zumindest ein bisschen Freude in das Leben der Kinder bringen. Bohmann könne sich auch vorstellen, dass Kinderbetreuungen damit ausgestattet werden können. Am Freitag habe Bohmann Kontakt zum Landkreis Ahrweiler aufgenommen und die Hilfe angeboten. Überrascht sei man gewesen, dass von "so weit weg" Unterstützung komme, allerdings nahm Bohmann auch eine gewisse Überforderung wahr. Die Lagerung von Sachspenden stelle die Region vor Probleme. Das wisse Bohmann. Deshalb sollen die Spenden vorübergehend in Lutten gelagert werden, sagt er. In ein paar Wochen wollen Bohmann und Ellert sich dann auf den Weg machen, um die Spenden zu übergeben. Gesammelt werden beispielsweise Gesellschaftsspiele, Laufräder, Puppen, Bälle oder auch Rucksäcke. Bohmann und Ellert appellieren auch an örtliche Händler. Womöglich gebe es Kinderfahrräder, die eventuell nicht mehr verkauft werden oder auch Spielgeräte, die aus dem Sortiment müssen, so die Überlegungen der beiden. Selbst große Spielgeräte für Spielplätze können bei den Schützen abgeben werden, betonen Bohmann und Ellert. Dankbar wären sie auch für Angebote, was den Transport betrifft. "Wenn Firmen uns beispielsweise mit Fahrzeugen unterstützen möchten", führt Bohmann aus. Lediglich gebrauchte Plüschtiere werden nicht angenommen, stellt er klar. Wer keine Sachspenden anbieten könne, aber das Projekt trotzdem unterstützen möchte, könne auch Geld spenden. Damit werde dann Passendes gekauft. "Spendenquittungen können wir allerdings nicht ausstellen", sagt Bohmann. "Jetzt ist Gemeinschaft gefordert", findet der Lutter und spricht seine Hochachtung für die vielen Helferinnen und Helfer vor Ort aus. Die Bilder und Aufnahmen von den Aufräumarbeiten hätten ihn schwer beeindruckt. Sollte bei der Sammelaktion der Lutter Schützen genug zusammenkommen, wolle Bohmann auch Kontakt zu anderen Regionen aufnehmen. "Ich fahre überall hin", sagt er.Spenden werden vorläufig in Lutten gelagert
Erster Sammeltermin ist am kommenden Freitag
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