Lutten feiert stürmisches Karnevalsspektakel
Der närrische Umzug durch den Ortskern ist erneut ein Publikumsmagnet. Ob Punk, Teufel, Harlekin oder Zahnfee: Die Kreativität der Teilnehmer hat viele Gesichter.
Florian Ferber | 24.02.2020
Der närrische Umzug durch den Ortskern ist erneut ein Publikumsmagnet. Ob Punk, Teufel, Harlekin oder Zahnfee: Die Kreativität der Teilnehmer hat viele Gesichter.
Florian Ferber | 24.02.2020
„Angepisst von Angepasst“: Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes aus Lutten und Goldenstedt haben als feierwütige Punker den Lutter Karnevalsumzug gerockt. Kein Wunder, dass es da auch am Straßenrand kein Halten mehr gab. Fotos: Ferber
Zu Beginn und zwischendurch stürmische Böen, am Ende heftiger Platzregen: Der Wettergott hatte am Samstag wohl keine Lutter Narrenkappe auf. Doch die Karnevalisten ließen sich die Stimmung durch die Kapriolen am Himmel nicht vermiesen – und hielten es lieber mit den Kölner Höhnern: „Da simmer dabei! Dat is prima!“ Viva Lutten! Ob es am Ende tatsächlich rund 2000 Besucher wie im vergangenen Jahr waren – die Zahl schätzte Rainer Hesselfeld vom organisierenden Junggesellenverein Lutten nach Abschluss des Umzuges (zu) optimistisch – sei dahingestellt. Aber die, die gekommen waren, ob als grinsender Joker, Stoffelefant, Wolle-Petry-Double oder Hippie, erlebten rund um Große Straße und Jacobusplatz eine Mordsgaudi. Während sich Rainer Hesselfeld und seine Junggesellen als Käpt'n Iglos ins Getümmel stürzten, mit dem Kutter auf Narrenfang gingen und Kamelle (keine Fischstäbchen!) über Bord warfen, zeigten auch die anderen 13 Gruppen, ob zu Fuß oder auf einem Wagen, Einfallsreichtum bei der Kostümwahl. So präsentierte sich der MHD Lutten/Goldenstedt als Malteser Punkdienst – getreu der Divise: „Angepisst von Angepasst!“. Weniger schwarz, sondern bunt ging es dagegen bei den Lutter Mädels zu. Die waren als showstehlende Pop-Art-Girls unterwegs und mit ihrer kreativ gestalteten fahrbaren Litfaßsäule nicht zu übersehen. Gleiches galt für die „Schmonks“ als partywütige Teufel oder den beeindruckenden Jeep des Lutter Murmelvereins. Weitere Hingucker im ausgelassenen Treiben waren unter anderem Harlekins, Zahnfeen, Goldenstedter Bananen und die Katholische Landjugendbewegung Lutten. Die scherte sich mit ihrem Motto „Weiße Weihnacht, grüne Tanne, blaue Lutter, volle Kanne!“ nicht um die Jahreszeit. Aber Geschenke lassen sich ja auch im Februar verteilen. Stadtprinz Jens I. Mlinarzik, Stadtprinzessin Anja I. Muhle, Kinderprinz Luca II. Fennig und Kinderprinzessin Johanna I. Bastubbe vom Vechtaer Carnevals Club machten dem jecken Volk ebenfalls ihre Aufwartung. „Ich bin sehr zufrieden. Leider ist es am Ende etwas nass geworden, aber echte Karnevalisten stört das nicht“, zog Kapitän Rainer Hesselfeld ein positives Fazit des 16. Umzuges. Weniger schön: Wie die Polizei mitteilte, ist während der Feierlichkeiten Sonntagnacht um 0.35 Uhr auf der Großen Straße ein 19-jähriger Dinklager verletzt worden. Nach einem verbalen Streit schlugen laut Polizei zwei Männer, darunter ein 18-jähriger aus Vechta, mit Fäusten auf Kopf und Gesicht des jungen Mannes ein. Dieser erlitt hierbei schwere Verletzungen. Ein Täter flüchtete. Zeugen der Tat werden gebeten, sich mit der Polizei Vechta in Verbindung zu setzen (Telefon: 04441 9430).Info:
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