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Liebe Grüße aus 586 Kilometern

Kolumne: Von der Pike auf – Zwischen Big Ben, Budgetproblemen und Black Cabs wird der Städtetrip zum Abenteuer.

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Wenn Sie das hier lesen, bin ich weg. Weit weg. 586 Kilometer, um genau zu sein. Ich bin jetzt dort, wo rote Doppeldeckerbusse durch die Straßen rollen, wo Harry Potter und Sherlock Holmes zu Hause sind, wo „Fish & Chips“ auf der Speisekarte stehen – und wo es zum Frühstück Bohnen mit Würstchen und Speck gibt. Richtig: Ich bin in London. Zum ersten Mal in meinem Leben.

Das, was ich seit der 5. Klasse nur aus dem Englischunterricht kenne, wird plötzlich Wirklichkeit. Big Ben, Buckingham Palace, London Eye… In der Weltstadt gibt es viel zu sehen, was man irgendwie irgendwo schon mal gehört oder zumindest auf Fotos gesehen hat. Der Moment, wenn sich solche berühmten, traditionsreichen Bauten auf einmal vor dem eigenen Auge auftürmen, ist für mich immer ein ganz besonderer.

Aber: Diese magischen Augenblicke haben ihren Preis – schließlich gilt London als eine der teuersten Städte der Welt. Und ich gebe zu – das Urlaubsbudget ist schon vor dem Trip erheblich geschrumpft. Für eine Unterkunft mit Frühstück hat es nicht gereicht, auch die vorab gebuchten Besichtigungen, um die langen Warteschlangen vor den Sehenswürdigkeiten zu umgehen, haben meine Kreditkarte ordentlich zum Glühen gebracht.

Vielleicht stehe ich also gerade auch kurz vor dem Hungertod. Aber hey, immerhin habe ich den Tower of London und die Westminster Abbey von innen gesehen.

Um mein Konto nicht noch weiter zum Weinen zu bringen, mussten bereits vor der Abreise wichtige Vorkehrungen getroffen werden. Der Handgepäckkoffer darf nämlich die Maßangaben der Airline auf gar keinen Fall überschreiten, sonst droht ein Strafgeld von bis zu 70 Euro.

„Immerhin konnte der Regenschirm zu Hause bleiben, denn in London (ja richtig, die als Regenmetropole bekannte Stadt) soll der Sommer ausbrechen.“

Also schnell zum Zollstock gegriffen und die Gepäckstücke ausgemessen. Es folgte die nächste Ernüchterung: Der einzige Koffer mit den erlaubten Maßen ist ungefähr so groß wie eine Brotdose. Und das Ganze durfte ich mit maximal 10 Kilogramm befüllen. Eine echte Herausforderung.

Immerhin konnte der Regenschirm zu Hause bleiben, denn in London (ja richtig, die als Regenmetropole bekannte Stadt) soll der Sommer ausbrechen. Vielleicht laufe ich also auch gerade mit einem fetten Sonnenbrand über den Piccadilly Circus.

Eventuell könnte ich gerade aber auch in einem Black Cab sitzen. Was ist denn das schon wieder für ein neumodisches Zeug, denken Sie jetzt wahrscheinlich. Das sind die Londoner Taxis. Ja genau, die schwarzen mit der lustigen Form.

Um am Steuer eines der berühmten Autos sitzen zu dürfen, müssen die Fahrer über mehrere Jahre hinweg eine anspruchsvolle Ausbildung absolvieren und sich alle Straßen der Millionenstadt merken. Da kann die Taxifahrerin aus meinem Heimatdorf, die ihre Fahrgäste nach dem besten Weg zum Bahnhof fragt, nicht wirklich mithalten.

Dank der Black-Cab-Fahrer ist es jedenfalls unwahrscheinlich, dass ich in diesem Moment verirrt durch London laufe. Und fest steht sowieso: Dieser Trip wird unvergesslich – ganz egal, ob im Black Cab, mit leerem Magen oder Sonnenbrand.


Zur Person:

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