Landkreis impft Geflüchtete, Obdachlose und Arbeitsmigranten mit Johnson & Johnson
In der kommenden Woche startet die Kampagne. Impfteams sollen hierfür die Gemeinschaftsunterkünfte anfahren.
Anke Hibbeler | 29.04.2021
In der kommenden Woche startet die Kampagne. Impfteams sollen hierfür die Gemeinschaftsunterkünfte anfahren.
Anke Hibbeler | 29.04.2021

Symbolfoto: dpa
Die Sonderlieferung von 5.300 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson macht es möglich: Der Landkreis Vechta startet eine Impf-Sonderkampagne für Geflüchtete, Obdachlose und Arbeitsmigranten. Das teilt Landrat Herbert Winkel am Donnerstagabend mit. Ab der kommenden Woche sollen Gemeinschaftsunterkünfte, in denen die genannten Gruppen zumeist leben, besucht werden. Den Bewohnerinnen und Bewohner werde dann eine Impfung angeboten, schreibt die Behörde. Der Vorteil von Johnson & Johnson dabei ist: Das Vakzin muss nur ein Mal gespritzt werden. In den Unterkünften sei es eng, viele Menschen teilen sich Küche und Bad. Das Infektionsrisiko sei daher sehr hoch, heißt es in der Mail aus dem Kreishaus. Darauf müsse reagiert werden. Umgekehrt seien Arbeitsmigranten, die in einer eigenen Wohnung leben, nicht Teil der Kampagne. "Trotz dieser Herausforderungen ist es wichtig, dass wir diesen Personenkreis möglichst bald durch eine Impfung schützen, zumal dadurch auch die Infektionsgefahr für das Umfeld dieser Personen verringert wird." Es sei damit zu rechnen, dass die Skepsis zunächst groß sei. Daher werde der Landkreis eng mit den Kommunen und dem Caritas-Sozialwerk zusammenarbeiten – auch, um die Zielgruppe der Aktion in der jeweiligen Muttersprache aufklären zu können. "Trotz dieser Herausforderungen ist es wichtig, dass wir diesen Personenkreis möglichst bald durch eine Impfung schützen, zumal dadurch auch die Infektionsgefahr für das Umfeld dieser Personen verringert wird", wird der Erste Kreisrat Hartmut Heinen zitiert. Die bekannten Unterkünfte werden mit einem Bus angefahren, in dem ein mobiles Impfteam des Impfzentrums dann die Impfung durchführt. Geflüchtete und Obdachlose gehören ohnehin zur Priorität der Impfreihenfolge 2; diese Gruppe sei damit weitgehend geimpft. Durch die zusätzlichen Dosen des Landes gebe es nun die Chance, die Arbeitsmigranten einzuschließen, schreibt die Behörde. Das Land habe mit den weiterführenden Schulen, den Feuerwehren, den Personen über 60 Jahre und den Jugendhilfeeinrichtungen die Priorität 3 bereits teilweise geöffnet. Ab Mai sollen die übrigen Berufsgruppen dieser Priorität ebenfalls ein Impfangebot erhalten. Nach derzeitigem Kenntnisstand soll ab Juni die Impfreihenfolge generell aufgehoben werden. Die Kreisverwaltung weist erneut darauf hin, dass Termine für die Corona-Schutzimpfung grundsätzlich nur vom Land Niedersachsen vergeben werden – entweder über die Hotline unter der Telefonnummer 0800/9988665 oder über die Internetseite www.impfportal-niedersachsen.de.
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