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Kundgebung gegen Rechts: Vechtaer demonstrieren gegen die AfD

Der Verein Contra will am Sonntag in der Kreisstadt ein Zeichen setzen – und ruft zum Protest auf. Die Unterstützer kommen inzwischen auch aus Cloppenburg und Diepholz.

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Protestieren gegen Rechts: Sebastian Ramnitz und Nico Mallas vom Verein Contra. Motto der Kundgebung ist "Nie wieder ist jetzt!". Foto: Chowanietz

Protestieren gegen Rechts: Sebastian Ramnitz und Nico Mallas vom Verein Contra. Motto der Kundgebung ist "Nie wieder ist jetzt!". Foto: Chowanietz

Der Vechtaer Verein Contra ruft zur Demonstration gegen die Partei Alternative für Deutschland (AfD) auf. Am Sonntag (21. Januar) sollen ab 12 Uhr möglichst viele Menschen bei der Kundgebung auf dem Europaplatz in der Vechtaer Innenstadt ein Zeichen gegen die rechte Politik der Partei setzen. "Das wird ein bunter Protest", sagt der Contra-Vorsitzende Sebastian Ramnitz.

Dabei wächst die Zahl der Unterstützer. Ramnitz zählt auf: Am Sonntag dabei seien unter anderem die Vechtaer SPD, die Kreisverbände der Grünen und der Linken, die Wählergemeindeschaft Vechtaer Christdemokraten (VCD), das Kolpingwerk Oldenburger Land, die Grüne Jugend, der Jugendkulturverein Oldenburger Münsterland oder etwa auch die Vechater Kultkneipe Banane. Contra rechnet außerdem mit den Jusos aus Cloppenburg und Teilnehmern aus weiten Teilen des Landkreises Diepholz. Auf der Bühne sollen auch Musiker auftreten.

Sebastian Ramnitz erklärt: Die Anmeldung der Demonstration auf dem Europaplatz sei eine spontane Reaktion auf die Veröffentlichung der Correctiv-Recherchen um die Pläne zur Deportation von Menschen mit Migrationsgeschichte. Die AfD werde immer rechtsextremer. Es sei mal wieder Zeit, "deutlich zu zeigen, dass wir Rassismus bei uns nicht wollen", sagt Ramnitz.

Dahinter steckt auch die Gründungsidee

Demnach haben sich bereits der Bundestagsabgeordnete Alexander Bartz (SPD) und die Grüne Landtagsabgeordnete Tanja Meyer auch als Redner für der Kundgebung gemeldet. Ramnitz wartet noch auf weitere Rückmeldungen. Der Verein hat für die Organisation dieses Mal nur wenig Zeit. Außerdem: Zu dieser Jahreszeit wolle sich auch zurecht niemand stundenlang Reden anhören.

Der Vechtaer und seine Mitstreiter sehen die aktuellen Entwicklungen mit Sorge. Mit wachsender Unzufriedenheit mit der Ampel stieg bei Umfragen zuletzt auch die Zustimmung zur AfD. Ramnitz kann das nicht verstehen: "Wenn man unzufrieden ist, dann kann man meinetwegen auch die Tierschutzpartei wählen, aber doch keine Faschisten." Frust sei kein Grund, Rechtsextreme zu unterstützen.

Die Gründungsmitglieder von Contra hatten ursprünglich vor allem im Sinne, gegen Rassismus und für mehr Toleranz einzutreten. In den vergangenen Jahren hatte der Verein deshalb immer wieder Demonstrationen gegen Rechts auf die Beine gestellt. Sebastian Ramnitz sieht die Organisation der Kundgebung daher auch im Sinne der Vereins-Satzung. "Wenn wir jetzt nichts sagen, wann dann?"

Schockierende Berichte

Anders als bei früheren Demonstrationen hatten die Contra-Mitglieder aber keine Partner-Organisationen gezielt angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Dieses Mal spreche sich die Initiative einfach herum, sagt Ramnitz. Contra hatte zuerst in den sozialen Netzwerken zum Protest aufgerufen. Dort sammeln sich inzwischen weitere Unterstützer.

Bundesweit gab es nach den Enthüllungen zu rechtsradikalen Deportationsfantasien einiger AfD-Politiker in den vergangenen Tagen bereits zahlreiche Demonstrationen mit Zehntausenden Teilnehmern.

Die Recherche-Plattform Correctiv hatte über ein Treffen von AfD-Politikern mit einem Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner, berichtet. Dabei hatten die Teilnehmer unter anderem über "Remigration" gesprochen. Gemeint ist mit dem Begriff in der Regel beschönigend die massenhafte Abschiebung und Vertreibung von Menschen mit ausländischen Wurzeln. Der Verfassungsschutz schätzt Teile der AfD als gesichert rechtsextrem ein.

Es soll bunt werden

Auf einen Demonstrationszug durch die Stadt wollen die Organisatoren verzichten. Es gehe um ein wirkungsvolles Zeichen, sagt Ramnitz. Er hofft, dass viele Menschen am Sonntag in die Vechtaer Innenstadt kommen und Flagge zeigen. Wortwörtlich. Er und seine Mitorganisatoren wünschen sich viele bunte Fahnen, Banner und Plakate.

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