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#KuestiBleibt - Lohner Bürgerinitiative startet Online-Petition

"Pro Wald" will das Gehölz auf der früheren Hofstelle Küstermeyer erhalten. Die Unterschriftenaktion richtet sich gegen den geplanten Neubau eines Famila-Marktes.

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"Urwüchsige Fläche mit altem Baumbestand": Die Bürgerinitiative "Pro Wald" kämpft für den Erhalt des Gehölzes auf der früheren Hofstelle Küstermeyer. Foto: Timphaus

"Urwüchsige Fläche mit altem Baumbestand": Die Bürgerinitiative "Pro Wald" kämpft für den Erhalt des Gehölzes auf der früheren Hofstelle Küstermeyer. Foto: Timphaus

Die Lohner Bürgerinitiative "Pro Wald" hat eine Online-Petition zum Erhalt des Waldes auf der früheren Hofstelle Küstermeyer und gegen den an diesem Standort geplanten Neubau eines Famila-Marktes ins Leben gerufen. Die digitale Unterschriftenaktion auf der Plattform "openPetition" trägt den Titel "Stoppt in Lohne das Vorhaben, den Küstermeyerwald abzuholzen, um Parkplätze zu bauen". Bis Montag, 15 Uhr, hatten 408 Personen den Aufruf unterstützt, der sich an Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer und den Lohner Stadtrat richtet.

Die Bürgerinitiative bezieht sich in ihrer Argumentation unter anderem auf den geltenden Bebauungsplan Nr. 20 E "Keetstraße/Meyerhofstraße". Demnach hat der Grünbereich aktuell den Schutzstatus „Private Grünanlage Zweckbestimmung Parkanlage“. Auch im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) sei das Gehölz als wertvoller Bereich der Lohner Innenstadt eingestuft worden.

Verwaltung und Politik sollen Famila-Projekt nicht weiter verfolgen

Es handle sich um eine "urwüchsige Fläche mit altem Baumbestand", die nahezu vollständig gerodet werden solle, "um dort Parkplätze für einen Famila-Großmarkt zu bauen", heißt es in dem Petitionstext der Lohner Bürgerinitiative.

"Pro Wald" fordert die Entscheidungsträger der Stadt und den Stadtrat dazu auf, das Famila-Projekt nicht weiter zu verfolgen und den Supermarkt stattdessen westlich der Bahn anzusiedeln. Weiter solle der Fortbestand der Grünfläche gesichert und das Gehölz schonend gepflegt werden.

"Pro Wald": Neuer Supermarkt bringt keine Belebung für die Lohner Innenstadt

Zur Begründung heißt es, der Klimawandel und das Artensterben erforderten Maßnahmen zum Schutz von Flora und Fauna - und zum Schutz des Menschen. Der Wald beeinflusse das Lohner Klima, typische Waldvögel und Eichhörnchen, Insekten und Fledermäuse gehörten zum "urbanen Gleichgewicht".

Die Naturschützer sind überzeugt, dass der neue Famila-Markt keine Belebung für die Fußgängerzone bringen würde. Dieses Argument haben die Stadtverwaltung sowie die CDU-Fraktion immer wieder in der Debatte angeführt.

Ergebnisse eines Baumgutachtens bleiben unerwähnt

Weiter prognostiziert "Pro Wald" eine Zunahme von Gefahren aufgrund des zusätzlichen Verkehrs im Umfeld des Lohner Schulzentrums. Im Petitionstext werden einige Zahlen genannt: So sei aufgrund der Stegemannschule, Realschulen sowie der Adolf-Kolping-Schule und den Handelslehranstalten von etwa 5000 Schülern auszugehen. Gleichzeitig werde von einem Verkehrsaufkommen von fast 5500 Fahrzeugen pro Tag durch den Famila-Markt sowie die Lidl-Filiale ausgegangen.

Unerwähnt lässt die Bürgerinitiative "Pro Wald", dass laut einem Gutachten ein Großteil des Hofgehölzes aufgrund mangelhafter Verkehrssicherheit ohnehin gefällt werden müsste.

Bünting-Gruppe will 13 Millionen Euro investieren

Die Bünting-Unternehmensgruppe plant den Bau eines Famila-Marktes mit etwa 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie einer integrierten dm-Drogerie (700 Quadratmeter) auf einem Teilfläche der früheren Hofstelle Küstermeyer an der Ecke Meyerhofstraße/Keetstraße. Das Investitionsvolumen beläuft sich nach Unternehmensangaben auf circa 13 Millionen Euro für den Neubau.

Das Handelsunternehmen aus Leer will den bestehenden Famila-Markt am Gleisbogen - westlich der Bahn - aufgeben, da das Objekt nicht mehr zeitgemäß sei und den Anforderungen an eine moderne Einkaufsstätte nicht gerecht werde.

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