Kritik: Kommunalpolitik vergibt „Jahrhundertchance“
Die Gegner des Marienhospital-Ausbaus sehen die Finanzierung nach jetzigem Stand nicht gesichert.
Ulrich Suffner | 04.01.2025
Die Gegner des Marienhospital-Ausbaus sehen die Finanzierung nach jetzigem Stand nicht gesichert.
Ulrich Suffner | 04.01.2025

Großprojekt: Am Standort des St. Marienhospitals in Vechta soll das Zentralklinikum Vechta/Lohne entstehen. Archivfoto: Tzimurtas
Die „Initiative für ein Krankenhaus mit Zukunft“ im Landkreis Vechta hat die jüngsten Äußerungen der Vechtaer Ratsfraktionen von CDU, SPD und Grünen zur Zentralklinik in Vechta kritisiert. Mit ihrer Unterstützung des vom kirchlichen Träger geplanten Ausbaus des Marienhospitals und dem Verzicht auf eine neue Zentralklinik am Sternbusch in Vechta vergebe die Kommunalpolitik eine „Jahrhundertchance“. In der Mitteilung heißt es, „schwerwiegende Gegenargumente“ würden „von einer großen Mehrheit des Rates der Stadt Vechta als Trägerin der Bauleitplanung vom Tisch gewischt“. Die Finanzierung der innerstädtischen Lösung aus dem knappen Landeshaushalt, ohne Strukturhilfe-Mittel des Bundes, sei „ungesichert und keinesfalls auskömmlich“. Bei zu erwartenden Kostensteigerungen durch Abbruch, Umbau und Bauen im laufenden Betrieb erwartet die Initiative, dass der kirchliche Träger, Landkreis sowie Vechta und Lohne „erheblich nachfinanzieren oder den Bauchumfang wesentlich reduzieren müssen“. Unterzeichnet ist die Mitteilung von den ehemaligen Bürgermeistern Hans Georg Niesel (Lohne) und Willibald Meyer (Goldenstedt), Günther Schmutte und Josef Stricker aus Bakum, Uwe Meyer und Aloys Göttke aus Lohne, Frank Hölzen, Helga Peters, Dieter Rehling und Gregor Raabe aus Vechta sowie Herbert Straßburg aus Goldenstedt und Gregor von Lehmden aus Steinfeld. Umsatzausfälle während der jahrelangen Bauphasen seien nicht berücksichtigt. Durch die absehbare Verschlechterung der Arbeitsbedingungen könnten Abwanderungen nicht ausgeschlossen werden. Auch die Nachnutzung des Franziskus-Hospitals in Lohne sei „nur unscharf erkennbar“. Der Kritik, der Protest komme zu spät und der Zug sei abgefahren, entgegnet die Initiative, leider fahre der Zug in die falsche Richtung. Am Sternbusch könne in maximal 4 Jahren gut und ungestört gebaut und dann gemeinsam in die fertige Zentralklinik eingezogen werden. Weiter heißt es: Die Stadt Vechta überlasse dem kirchlichen Träger die Entscheidung und vertraue „auf bestellte Fachgutachten zum Baugrund, Hochwasserschutz und Verkehr“. Die Ratsmehrheit folge dem Wunsch des Vechtaer Weihbischofs Wilfried Theising, der den Innenstadt-Standort trotz aller Probleme von Anfang an persönlich bevorzugt habe. Auch der Landkreis Vechta habe sich als Träger der Regionalplanung mit Landrat Gerdesmeyer an der Spitze jahrelang bedeckt gehalten. Nachnutzung des Franziskus-Hospitals „nur unscharf erkennbar“
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