Kosten für die neue Kita St. Anna in Lohne steigen um 14,5 Prozent
4,053 Millionen Euro muss die Stadt aufgrund der Preisentwicklung in der Baubranche an der Von-Stauffenberg-Straße investieren. Das Vorhaben wird im Sommer 2022 pünktlich abgeschlossen.
Macht Fortschritte: Das neue Gebäude in Holzrahmenbauweise, das an der Von-Stauffenberg-Straße entsteht und künftig Platz für vier Kindergarten- und zwei Krippengruppen bietet, ist spätestens Anfang Mai bis auf geringfügige Restarbeiten fertig. Foto: Timphaus
Die neue Kindertagesstätte St. Anna in Lohne nimmt planmäßig im Sommer 2022 den Betrieb auf. Das neue Gebäude in Holzrahmenbauweise, das seit knapp 1,5 Jahren an der Von-Stauffenberg-Straße entsteht und künftig Platz für vier Kindergarten- und zwei Krippengruppen bietet, ist spätestens Anfang Mai bis auf geringfügige Restarbeiten fertig, wie die Stadt Lohne auf Anfrage mitteilt. Damit liegt das Vorhaben "lediglich 4 Wochen hinter dem Bauzeitenplan" zurück, heißt es aus dem Rathaus – und das trotz Lieferengpässen und der Preisexplosion bei Baustoffen.
Große Verzögerungen hätten in Zusammenarbeit mit den Handwerkern weitgehend vermieden werden können, teilt Pressesprecher Christian Tombrägel mit. Auch die nachträglich während der Bauphase beantragte Lüftungsanlage konnte nach Angaben der Stadt ohne kritische Auswirkungen in den Bauzeitenplan integriert werden.
Die Arbeiten außerhalb des Gebäudes und an der Grundstücksentwässerung werden indes noch einige Wochen andauern. Die Stadt begründet dies zum einen damit, dass Außenanlagen in Zusammenarbeit mit dem Neubau der Von-Stauffenberg-Straße geschaffen werden müssen und zum anderen, weil die Spielgeräte enorm lange Lieferzeiten haben.
Im Neubau an der Von-Stauffenberg-Straße, auf einem etwa 7084 Quadratmeter großen Grundstück, wird die bisher an zwei Standorten (Vogtstraße und Marienstraße) beheimatete Kita St. Anna zusammengeführt. Foto: Timphaus
Ein Überblick über den aktuellen Baustand: Zurzeit montieren Handwerker die Lüftungstechnik. Dann muss in den Bereichen der Lüftungstechnik noch vom Trockenbauer und Maler nachgearbeitet werden. Ansonsten sind die Fliesen und Bodenbeläge verlegt und die Wände tapeziert und gestrichen, die Beleuchtung ist installiert und die Fassaden fertig. Der Tischler montiert aktuell die Einrichtung, außerdem muss der Klempner noch die Sanitäranlagen installieren.
Die Kosten haben sich, bezogen auf die Kalkulation vor Baubeginn im Februar 2021, wie folgt entwickelt: Beim Bauwerk verzeichnet die Stadt eine Kostensteigerung von 11 Prozent. Dies sei im Vergleich zur sonstigen Entwicklung in der Baubranche zwischen 2020 und 2022 "sehr geringfügig". Bei den technischen Anlagen ergibt sich ein Anstieg um 20 Prozent, der im Zusammenhang mit der Lüftungsanlage steht. Die Außenanlagen werden 25 Prozent teurer, was die Stadt mit dem allgemeinen Preisanstieg 2021 und der Anforderung des Landkreises, das Regenwasser auf dem Grundstück zu versickern statt in die Kanalisation einzuleiten, begründet.
Neue Kita erhält zwei separate Eingänge
Erfreulich: Bei der Einrichtung spart Lohne etwa 35 Prozent gegenüber der Kalkulation, weil das Ergebnis der Ausschreibung deutlich unter der Schätzung des Architekten lag. Insgesamt ergibt sich nach Angaben der Kommune ein Kostenanstieg um circa 14,5 Prozent – von 3,542 auf 4,053 Millionen Euro.
Im Neubau an der Von-Stauffenberg-Straße, auf einem etwa 7084 Quadratmeter großen Grundstück, wird die bisher an zwei Standorten (Vogtstraße und Marienstraße) beheimatete Kita St. Anna zusammengeführt. Die Kita, die auf dem Areal des früheren Bundeswehr-Casinos und in Nachbarschaft zum Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth entsteht, verfügt künftig über zwei separate Eingänge. Die Krippe sowie der Kindergarten werden durch den 180 Quadratmeter großen Bewegungsraum voneinander abgetrennt.
Der Neubau, im KfW-55-Standard errichtet, erhält ein 1200 Quadratmeter großes Gründach. Eine weitere Besonderheit ist der Holzrahmenbau. Die Stadt setzt nach eigenen Angaben erstmals auf diese Bauweise, die in puncto Nachhaltigkeit und durch ihre kurze Fertigungszeit besticht. Unter gut einem Drittel des Gebäudes befindet sich ein Atomschutzbunker. Knapp 500 Quadratmeter Nutzfläche stehen dort als Lagerräume zur Verfügung.
Der Neubau, im KfW-55-Standard errichtet, erhält ein 1200 Quadratmeter großes Gründach. Foto: Timphaus