Kommunikationstafel soll Integration und Inklusion einfacher machen
Im Mehrgenerationenpark in Cloppenburg steht neuerdings eine Tafel mit vielen Bildern. Das sieht nicht nur nett aus, sondern hilft vor allem Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Sprechen haben.
Offiziell enthüllt: (von links) Gerd Schröder (Behindertenbeirat), Bürgermeister Neidhard Varnhorn, Doris Hoth (Behindertenbeirat) und Andreas Wieborg (Caritas-Verein Altenoythe) stellten die Kommunikationstafel vor. Foto: Dickerhoff
Sprache ist wichtig. Ohne sie wird Kommunikation schwierig, aber nicht unmöglich. Im Cloppenburger Mehrgenerationenpark an der Friesoyther Straße gibt es jetzt eine Hilfestellung, die sich vor allem an Menschen richtet, die Schwierigkeiten mit dem Sprechen haben – wegen einer Störung oder dauerhaften Einschränkung, einer verzögerten Sprachentwicklung oder schlicht und einfach, weil sie die deutsche Sprache nicht beherrschen. Die Hilfe besteht aus einer sogenannten Kommunikationstafel, die am Freitag offiziell enthüllt wurde.
Das Prinzip ist einfach. Auf der Tafel sind 66 kleine Kästchen mit Symbolen und eine passende Beschriftung zu sehen. Alles stammt aus der "METACOM-Symbolsammlung". Diese ist speziell auf eine unterstützende Kommunikation ausgerichtet. Wenn im Gespräch bestimmte Worte fehlen, können sie durch das Zeigen auf die passenden Symbole ersetzt werden. Bei der Auswahl, die für die Kommunikationstafel im Mehrgenerationenpark getroffen wurde, haben die Verantwortlichen darauf geachtet, dass alles auf das Umfeld Spielplatz abgestimmt ist.
Initiative von Behindertenbeirat und Caritas
Initiiert wurde die Tafel im Rahmen der von der Stadt durchgeführten Spielleitplanung von Rike Mastall vom Caritas-Verein Altenoythe sowie dem Behindertenbeirat der Stadt Cloppenburg. Denn bei der Gestaltung von Spielplätzen im Stadtgebiet soll eine inklusive Nutzung nicht nur bei den Spielgeräten mitgedacht werden. Beispielsweise also auch die Kommunikation. Die Tafel ist auf einer relativ geringen Höhe angebracht, sodass auch Kinder oder Personen im Rollstuhl problemlos auf die Bilder zeigen können, um sich zu verständigen. "Wir stellen besonders bei Kindern fest, dass sie das Prinzip sehr schnell verinnerlichen", erklärt Andreas Wieborg, Vorstand für Inhalte, Pädagogik und Verfahren beim Caritas-Verein Altenoythe.
Auf den Spielplatz abgestimmt: Insgesamt 66 Symbole sind auf der Tafel abgebildet. Foto: Dickerhoff
Unter den Symbolen sind auch zwei QR-Codes abgebildet, die mit einem Smartphone oder Tablet eingescannt werden können. Sie führen zu Erklärvideos auf deutscher und russischer Sprache. "Ich freue mich einfach, dass das alles so geklappt hat", sagt Doris Hoth vom Behindertenbeirat. Und sie kündigt auch gleich an, dass es nicht bei dieser einen Kommunikationstafel in Cloppenburg bleiben soll: "Es werden wohl noch weitere im Rahmen der Spielleitplanung kommen." Der Mehrgenerationenpark ist in dieser Form nicht nur der erste Standort im Stadtgebiet, sondern auch im gesamten Landkreis.
Weitere Tafeln sollen kommen
"Das ist ein besonderes Projekt, das wir gerne unterstützt haben", betont Cloppenburgs Bürgermeister Neidhard Varnhorn. Sein Dank gilt ausdrücklich der Caritas und dem Behindertenbeirat, denn so gut die Idee auch sei – von ihm und der Verwaltung sei sie nicht ausgegangen. Übrigens gab es bei der Realisierung auch noch einen Beteiligten, den man bei dem Thema nicht so schnell erwarten würde: das Klärwerk. Die städtischen Mitarbeiter haben nämlich einen wetterbeständigen Rahmen für die Kommunikationstafel zusammengeschweißt. Somit steht die Tafel jetzt gut geschützt im Mehrgenerationenpark und wartet darauf, für den Dialog genutzt zu werden.
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