Das neue Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland ist für alle da. Das betont der Vizepräsident des Heimatbundes, Stefan Schute, im Editorial des neuen Bandes explizit. Das „Flaggschiff“ des Heimatbundes verzahne Natur, Wirtschaft, Kultur und Geschichte des Oldenburger Münsterlandes miteinander – und das mit klaren Zielen: Heimat lebendig halten, modernisieren und öffnen, das Heimatgefühl fördern und sich dabei gegen jeden völkischen Missbrauch positionieren. Das neue Exemplar ist ab sofort im Handel erhältlich.
Besonders im Kapitel „Gesellschaft & Gegenwart“ werden gesellschaftlichen Themen eine Bühne gegeben. So zeichnet der Journalist Giorgio Tzimurtas in seinem Artikel „Der gesellschaftliche Zusammenhalt – eine Zukunftsfrage. Plädoyer für eine Bestandsaufnahme“ ein Bild der großen Veränderung der sozialen Strukturen im Oldenburger Münsterland. Er spricht sich dafür aus, ein Zielbild für die Region zu entwickeln, das Klarheit vermittelt, wie das OM in 20 Jahren aufgestellt sein soll. Denn die Bevölkerung der Landkreise Cloppenburg und Vechta sei sehr jung, aber auch sehr vielfältig, fast jede dritte Person habe einen Migrationshintergrund, heißt es in der Mitteilung.
Auch das dramatische Problem des Apothekensterbens wird auf die Region heruntergebrochen und in einem Interview mit Apothekern aus den beiden Landkreisen abgebildet.
Stadt Vechta stellt sich vor
Darüber hinaus stellt sich die Kreis- und Universitätsstadt Vechta als Gastgeberin des Münsterlandtages ausführlich vor, so die Präsidentin des Heimatbundes Manuela Honkomp.
Als Beispiele für die klare Ausrichtung auf gemeinsame Werte dienen Beiträge zum Niedersachsenpark in Neuenkirchen-Vörden und das 30-jährige Bestehen des Verbundes Oldenburger Münsterland.
Abwechslungsreich ist in diesem Jahr das Kapitel „Natur & Umwelt“, sagt Gisela Lünnemann, Geschäftsführerin des Heimatbundes. Neben einem Folgebericht der landkreisübergreifenden Maßnahme „Vielfalt in Geest und Moor“ gibt es einen ersten Beitrag über die Ansätze des „Netzwerkes Wasser 3.0“ im Landkreis Vechta sowie einen ausführlichen und reich bebilderten Artikel über den Einsatz von Spürhunden bei der Suche nach Eremitenkäfern im Dinklager Burgwald und im Herrenholz. Historisch ausgerichtet ist der Text über die „Muna“ in den Dammer Bergen – ein Waldgebiet, das als Munitionsdepot der Nationalsozialisten eine bewegte Vergangenheit hat und heute ein Kleinod im Landschaftsschutzgebiet Dammer Berge und inzwischen öffentlich zugänglich ist.
Es geht auch um „Scharlatane in der Region“ und Reisen nach Rom
Lesenswerte Beiträge finden Sie auch zu dem Thema „Kunst & Kultur“, unter anderem den zweiten Teil der Geschichte des Orgelbaues im Oldenburger Münsterland von Gabriel Isenberg, ein sehr persönliches Portrait des international erfolgreichen Künstlers Ludger Gerdes (gebürtig aus Lastrup) sowie die Texte über die Fusion der Heimatblätter und das 50-jährige Jubiläum der Oldenburgischen Landschaft.
Umfangreiche Lektüre erhält der Leser in dem Kapitel „Geschichte & Geschichten“; dazu gehören unter anderem die Medizingeschichte und „Scharlatane in der Region“, sehr persönliche Reiseeindrücke von zwei jungen Bakumerinnen, die Anfang des 20. Jahrhunderts nach Rom pilgerten, die Restaurierung eines Geschäftshauses in Visbek, die Friesoyther Wassermühle als Veranstaltungsort oder das kurze Aufblühen und Ende der Heuerleutebewegung im OM.
Vertraute und neue Beiträge gibt es im Kapitel „Plattdeutsch & Saterfriesisch“, denn hier stehen neben selbstverfassten Texten von Autoren aus der Region Artikel des Saterfriesisch-Beauftragten Henk Wolf sowie vor allem auch der Impulsvortrag von Grietje Kammler, den die Leiterin des Plattdüütskbüros der Ostfriesischen Landschaft beim Münsterlandtag 2024 in Bösel hielt.
Heimatforscher, Museen und Archive geben Einblicke in ihre Arbeit
In diesem Jahr stellen im Kapitel „Berichte aus dem OM“ das Museumsdorf Cloppenburg sowie das Industriemuseum Lohne aktuelle Projekte vor und geben Einblicke in ihre Arbeit. Ebenso berichten neben dem Heimatbund selbst, der Heimatbibliothek, dem Offizialatsarchiv Vechta und dem Niedersächsischen Landesarchiv wieder das Institut für Regionalgeschichte und Katholizismusforschung sowie das Kulturanthropologische Institut Oldenburger Münsterland über ihre aktuelle wissenschaftliche Arbeit.
Das Jahrbuch beschließen das Kapitel „Neues von den Heimatvereinen“ und die Gemeindechroniken. Die für die Region interessanten Neuerscheinungen hat das Team der Heimatbibliothek zusammengetragen.
An der neuen Ausgabe waren insgesamt 36 Autoren beteiligt. Die Geschäftsführerin des Heimatbundes Gisela Lünnemann hatte, unterstützt von der früheren wissenschaftlichen Mitarbeiterin Gabriele Henneberg, die Redaktion inne.
Info: Das Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland 2026 ist ab sofort für 15 Euro in allen Buchhandlungen sowie beim Heimatbund OM unter www.buchladen.heimatbund-om.de erhältlich (ISBN 978-3-941073-42-5).