Kinderheim St. Kazimier residiert nun in Haus Nummer 3
Mehr als ein Jahr lang wurde ein altes Einfamilienhaus saniert. Finanziert wurde das mit Spenden, die Alfons Hoping bereits seit mehr als 2 Jahrzehnten für das litauische Kinderheim sammelt.
Mit mehreren Gästen wurde kürzlich die Einweihung des neuen Gebäudes für das Kinderheim St. Kazimier im litauischen Alvitas gefeiert. Foto: privat
„Haus Nummer 3“ ist mittlerweile bezogen, sagt Alfons Hoping. Er hofft, dass bald ein anderer Name dafür gefunden werden kann. Die Einweihungsfeierlichkeiten im Kinderheim St. Kazimier wurden von mehreren Ehrengästen begleitet, erzählt der Astruper, der das Kinderheim seit einem Vierteiljahrhundert unterstützt und zu seinem Bedauern nicht selbst zu diesem Anlass vor Ort sein konnte.
Im Frühjahr 2022 hieß es, dass ein neues Gebäude her muss. Nicht, weil es notwendig war, sondern weil dies eine Auflage der litauischen Regierung war, wie Alfons Hoping seinerzeit schilderte. Schließlich ist das Kinderheim St. Kazimier erst 2015 in ein neues, modernes Gebäude gezogen. Über ein Jahr lang fanden die Sanierungsarbeiten eines alten Einfamilienhauses, ganz in der Nähe des jetzigen Kinderheims, statt. 210.000 Euro verschlang das Projekt bislang. Alfons Hoping geht von Gesamtkosten von rund 230.000 Euro aus. Die Außenanlagen müssen noch hergerichtet werden. Dafür bedürfe es weiterer Spenden.
Bisheriges Kinderheim soll Seniorenheim werden
Außerdem möchte Hoping, dass das Haus kindgerechter aussieht. Bislang sei es ein „einfacher, grauer Putzbau“. Einen deutschen Künstler sowie eine litauische Künstlerin, die in der Vergangenheit schon einmal zusammengearbeitet haben, habe er angefragt. Sie sollen dieses Projekt übernehmen, sagt Hoping.
Aktuell leben sechs Kinder im Kinderheim St. Kazimier. Maximal können nur noch acht aufgenommen werden. In dem Vorgängerhaus war es möglich, bis zu 21 Kinder, aufgeteilt auf drei Gruppen, aufzunehmen. Mit den acht Mitarbeiterinnen habe man sich deshalb vorübergehend auf eine Teilzeit-Lösung geeinigt, sagt Hoping, um Entlassungen zu vermeiden.
Was passiert jetzt also mit dem großen Gebäude, das das Kinderheim bis vor Kurzem noch nutzte? Der aktuelle Plan sei weiterhin, dass das Haus zu einer Einrichtung für betreutes Wohnen für Seniorinnen und Senioren umgewandelt werden soll. Die Räumlichkeiten müssten unter anderem entsprechend umgebaut werden. Ein endgültiges Konzept gebe es bisher aber nicht. Alfons Hoping findet die Lage des Gebäudes für so ein Konzept aber ideal. Das ehemalige Kinderheim liege zentral in Alvitas – „perfekt für betreutes Wohnen“, findet er.
Bevor der Umzug stattfand, wurde zunächst das sanierte Einfamilienhaus, das nun als Kinderheim genutzt wird, eingeweiht Foto: privat
Und was ist eigentlich mit dem ersten Gebäude für das Kinderheim passiert? Zuletzt wurden darin Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Aber mittlerweile leben ehemalige, nun erwachsene, Kinderheim-Bewohnerinnen und -Bewohner in einer Art Wohngemeinschaft zusammen, weiß der Astruper.
Alfons Hoping ist stolz darauf, dass so viele Kinder durch das Engagement von St. Kazimier eine Zukunftsperspektive erhalten haben, einen Schulabschluss haben, einer Arbeit nachgehen. In den vergangenen 25 Jahren habe man sicherlich mehr als 100 Kindern dadurch eine Chance gegeben, sagt Hoping. Kinder, die ohne diese Hilfe womöglich einen anderen, weniger positiven Lebensweg beschritten hätten.
Mehr als 400.000 Euro gesammelt
Insgesamt konnten in den vergangenen 25 Jahren mehr als 400.000 Euro für das Kinderheim St. Kazimier gesammelt werden. Darüber hinaus starteten bislang 31 Hilfstransporte mit Sachspenden aus dem Kreis Vechta ihre Reise nach Litauen. 1996 wurde damit begonnen, ein ehemaliges Pfarrhaus zum ersten Gebäude des Kinderheims umzubauen.
Bis zu 20 Kinder fanden dort von 1999 bis 2015 ein neues Zuhause. Um dem damaligen Platzbedarf gerecht zu werden, wurde in unmittelbarer Nähe das neue Haus gebaut, das ab 2015 bis heute als Kinderheim dient. Seit Ende 2023 ist damit Schluss. Nun residiert das Kinderheim St. Kazimier in Gebäude Nummer 3. Auf Unterstützung von Alfons Hoping können die Verantwortlichen vor Ort aber auch weiterhin zählen.
Info:Wer das Projekt von Alfons Hoping finanziell unterstützen möchte, kann mit dem Stichwort „Kinderheim St. Kazimier“ auf das Spendenkonto, IBAN: DE52280661030001496603, Geld überweisen. Nähere Informationen erteilt Hoping auch telefonisch unter 0178/2303301.
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