Kinder fühlen sich in neuen Villa-Kunterbunt-Räumen in Damme wohl
Die Großtagespflege ist vom sogenannten Brausen-Haus an der Schubertstraße umgezogen. Die neuen Räume befinden sich in der ehemaligen Marienschule. Die Räume verfügen sogar über eine "Renn-Rampe".
Der große Gruppenraum, in dem Mandy Koplin und ihre Kolleginnen die Kinder betreuen, bietet den Mädchen und Jungen jede Menge Möglichkeiten, sich auszutoben, aber auch einfach nur beieinander zu sitzen und sich etwa ein Buch anzuschauen. Foto: Lammert
Emil hat Spaß. Mit Schwung fährt der sehr junge Mann mit seinem grünen Kunststofftrecker die lange Rampe runter, bremst aber mit Hilfe seiner in Stoppersocken steckenden Füße so rechtzeitig, dass Traktor und Fahrer nicht mit der Wand am Ende der Rampe kollidieren.
Eigentlich dient die Rampe in den neuen Räumen der Dammer Großtagespflege Villa Kunterbunt in der früheren Marienschule am Grünen Weg einem ganz anderen Zweck, nämlich dem, Rollstuhlfahrern das Erreichen des großen Aufenthaltsraumes zu ermöglichen. Aber gegen die temporäre Zweckentfremdung haben die Leiterin der Großtagespflege, die leitende Erzieherin Mandy Koplin, und ihre Kolleginnen Natali Freimann und Nina Vaal, beide ausgebildete Tagesmütter, sowie die Hauswirtschaftskraft Enisa Hadic nichts einzuwenden. Schließlich schult auch das die Motorik der Kinder.
Umzug in die neuen Räume erfolgte nach 5 Jahren
Seit dem 1. August verfügt die Großtagespflege für Mädchen und Jungen im Alter von bis zu 3 Jahren über die neuen Räume. Vorher war die Einrichtung des Vereins "Angebote im sozialen Bereich passgenau gestalten" (APG) mit Sitz in Damme-Osterfeine 5 Jahre lang im sogenannten Brausen-Haus an der Schubertstraße untergebracht. Das Gebäude gehört inzwischen dem Krankenhaus St. Elisabeth, das es für eigene Zwecke nutzen möchte.
"Den Betrieb am Grünen Weg haben wir am 7. August aufgenommen. Wir sind mit den Räumen sehr zufrieden", sagte die APG-Geschäftsführerin Marlies Enneking. Rund 170 Quadratmeter hat der Verein von der Stadt Damme gepachtet. Besonders ins Auge sticht nicht nur wegen seiner Größe von rund 50 Quadratmetern der Gruppenraum mit der kleinen Küchenzeile. Sechs hohe Fenster sorgen für viel Tageslicht.
Gruppenraum misst rund 50 Quadratmeter
Hier treffen sich die Kinder und ihre Betreuerinnen regelmäßig, etwa zum gemeinsamen Frühstück und Mittagessen, aber auch zum Spielen, Basteln oder Vorlesen. Direkt neben dem Gruppenraum gibt es ein Zimmer mit vier Betten, in dem die Kinder bei Bedarf auch mal schlafen können. Der Toilettenbereich für die Kinder ist unter anderem mit einer Krippen- und einer Kindergartentoilette ausgestattet.
Ferner verfügt die Großtagespflege über ein Büro mit einem Abstellraum, ein Behinderten-WC, das auch das Personal nutzt, sowie eine Küche und einen Hauswirtschaftsraum mit einer Waschmaschine. Die Küchenmöbel sind, wie manch andere Sachen auch, aus dem Brausen-Haus mit umgezogen.
Derzeit hat die APG Betreuungsverträge für zehn Kinder abgeschlossen. Bis zu 16 Verträge seien möglich, sagte Marlies Enneking. Allerdings dürfen sich nicht mehr als acht Mädchen und Jungen gleichzeitig in der Einrichtung aufhalten.
Die meisten Kinder sind 2 Jahre in der Großtagespflege
Die meisten Kinder besuchen diese Großtagespflege der APG – eine zweite namens "Dei Lüttken Strolche" befindet sich in Osterfeine – ab dem ersten Lebensjahr und damit 2 Jahre lang. "Wir hatten aber auch schon mal ein Kind, das kurz nach seiner Geburt zu uns kam", erinnerte sich die APG-Geschäftsführerin.
Derzeit ist die Betreuungszeit von montags bis freitags jeweils von 7.30 bis 13 Uhr. Auf Wunsch von Eltern wären aber auch längere Zeiten, etwa von 7 bis 14.30 Uhr oder sogar noch darüber hinausgehend, möglich. Momentan gebe es dafür aber keine Nachfrage, sagte Mandy Koplin, die die Villa Kunterbunt seit dem 1. Juli dieses Jahres leitet.
Die Nachfrage nach Plätzen in den beiden Großtagespflegen sei insgesamt stabil, hieß es weiter. Daran dürfte sich in den kommenden Jahren wenig ändern, denn der Bedarf an Betreuungsplätzen in der Stadt – vor allem für Kinder bis zu 3 Jahren – steigt.
Erste Spende: Im Beisein von Birgit Herzog vom Familienbüro der Stadt (2. von links) überreichten (stehend, von links) Annette Vetter und Gerd Wolkemeyer einen Scheck an Marlies Enneking. Foto: privat
Für die Betreuung eines Kindes auch in der Villa Kunterbunt zahlt der Landkreis pro Stunde 5,20 Euro, wenn eines Tagesmutter die Aufgabe übernimmt, und 6,80 Euro, wenn sich eine ausgebildete Erzieherin um das Mädchen oder den Jungen kümmert. Der Landkreis zieht auch die Betreuungsgebühren von den Eltern ein.
Unterdessen hat die APG für ihre neuen Räume eine erste große finanzielle Spende erhalten. Annette Vetter, LzO-Direktorin Privatkunden und Vorsitzende der LzO-Stiftung Vechta, und Gerd Wolkemeyer als Leiter der LzO-Filale Damme überreichten einen Scheck über 4000 Euro. Den will die APG für den Kauf eines Raumteilers für einen neuen Gruppenraum verwenden.
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