Kein Wirt fürs Schützenfest? Die Vechtaer Schützenbruderschaft Hagen hat gleich fünf
Die Schützen machen aus der Not eine Tugend. Die Planungen für das Traditionsfest laufen – und es wird sich mal wieder etwas ändern.
Lars Chowanietz | 25.03.2023
Die Schützen machen aus der Not eine Tugend. Die Planungen für das Traditionsfest laufen – und es wird sich mal wieder etwas ändern.
Lars Chowanietz | 25.03.2023
Planen gemeinsam: (von link) Rainer Hake (Moorbachhof), David Pytel (Deivs), Schützenpräsident Philip Wilming, Kevin von Husen (Kombinat), Ex-Schützenkönig Rolf Weiland, Siegfried von Döllen (Bei Siggi) und Michael Latzel (Börse). Foto: Chowanietz
Der Präsident der Vechtaer Schützenbruderschaft St. Hubertus Hagen ist erleichtert. Philip Wilming hat nicht nur einen Wirt für das Schützenfest gefunden. Sondern gleich fünf. Die Gastronomen tun sich zusammen, um das Fest gemeinsam mit dem Verein über die Bühne zu bringen. Um die Bewirtung auf dem Hagen kümmern sich am Pfingst-Wochende (26. bis 28. Mai) Rainer Hake (Moorbachhof), David Pytel (Deivs), Kevin von Husen (Kombinat), Siegfried von Döllen (Bei Siggi) und Michael Latzel (Börse) – abgesehen von Siegfried von Döllen allesamt Innenstadtwirte. Alle haben Stoppelmarkt-Erfahrung. Die Planungen laufen. DJ und Band stehen fest. Am Freitag gibt es erstmals einen Sponsorenabend, am Samstag Hüpfburgen für Kinder und ein Menschenkicker-Turnier, die Party mit Live-Musik und am Sonntag die Party für den neuen König. Rundherum läuft das traditionelle Schützenfestprogramm. Die Idee für die Gemeinschaftsaktion hatten Hagens ehemaliger Schützenkönig Rolf Weiland und die Wirte in Bierlaune. Daraus wurde aber ziemlich schnell ein sehr konkreter Plan. Kevin von Husen sagt: "Wir haben einfach Bock." Schließlich gehe es ja auch um ihren Verein. Alle 5 Gastronomen sind Mitglieder der Bruderschaft. Bis zuletzt wäre aber keiner von ihnen auf den Gedanken gekommen, beim Schützenfest die Bewirtung zu übernehmen. Schützenpräsident Wilming erklärt: Kleine oder auch schon mittelgroße Feste wie das Hagener hätten es inzwischen enorm schwer, einen Festwirt zu finden. Das sei schon vor der Pandemie ein Problem gewesen. Der Verein hatte das Fest zeitweise ganz in Eigenregie aufgezogen. "Das waren meine ersten grauen Haare", sagt Wilming. Dann stand die Schlager-Musikerin Anna-Maria Zimmermann auf der Bühne Am Schützenplatz. Die Bruderschaft investierte viel Energie, um das Fest wiederzubeleben. Der Verein modernisierte Auftritt und Programm, hielt aber an den alten Traditionen der Bruderschaft fest. Mit Erfolg: Das Publikum auf dem Hagen wuchs wieder, wurde jünger. Die Gäste feierten ausgiebig. Und bald hätten sich wieder Wirte begeistern lassen. "Das hat sich jetzt wieder erledigt", sagt Wilming. Nach der Pandemie sei wieder alles anders. Beim ersten Fest nach den strengen Corona-Beschränkungen im vergangenen Jahr habe es schon sehr geruckelt. Heute sei es aber wohl Glück, überhaupt einen Wirt mitsamt Zelt zu bekommen, der keine Verbindung zum Verein hat. Bekannte Künstler wie Zimmermann seien für kleine Veranstalter nicht mehr bezahlbar. Auch die Kosten für das Festzelt und für das ohnehin rare Personal seien enorm gestiegen. Wilming befürchtet ein großes Schützenfestesterben in den kommenden Jahren. "Der Aufwand lohnt sich für die Wirte kaum noch", sagt er. Das schreckt das Hagener Quintett aber offenbar nicht. Rainer Hake sagt: "Wir bringen unser Personal mit, stellen uns hinter die Theken und haben einfach ein gutes Wochenende." Auf dem Hagen soll es auch in Zukunft ein Schützenfest geben. Alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Premiere des Gemeinschaftsprojekts seien da. Die Arbeit haben sich die Wirte aufgeteilt: Das Festzelt ist organisiert. Alle beteiligten Gastronomen stocken das Inventar aus den eigenen Lagern auf. Die Band ist gebucht, der DJ hat auch schon zugesagt. Jetzt hängt alles an den Gästen. Auch Philip Wilming ist optimistisch. Auch das Wetter müsse mitspielen. Dann könne es auf dem Hagen wieder ein großartiges Schützenfest geben.Rückschritt nach jahrelanger Arbeit
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