In Vechta und Langförden gibt es jetzt die "Nette Toilette"
Die Stadt setzt auf kurze Wege zu Sanitäranlagen und Wickelmöglichkeiten. Diese Geschäfte sind beim Start dabei.
Lars Chowanietz | 26.07.2023
Die Stadt setzt auf kurze Wege zu Sanitäranlagen und Wickelmöglichkeiten. Diese Geschäfte sind beim Start dabei.
Lars Chowanietz | 26.07.2023
Leicht zu erkennen: Bundesweit beteiligen sich mehr als 270 Orte an der Initiative "Nette Toilette". Dabei ist unter anderem die Kreisvolkshochschule Foto: Chowanietz
Die Stadt Vechta hat nach langem Vorlauf die Initiative "Nette Toilette" in Vechta und Langförden gestartet. 13 Geschäfte sind zum Auftakt dabei: Zehn in der Innenstadt zwischen Bremer Tor und Münsterstraße und 3 im Langfördener Ortskern. Die Idee: Besucher der Zentren können die Sanitäranlagen von teilnehmenden Händlern, Gastronomen und Institutionen während der Öffnungszeiten einfach nutzen, ohne einkaufen oder für den Toilettenbesuch zahlen zu müssen. Neu ist die Idee nicht. Nach Angaben der Stadtverwaltung gibt es in Deutschland inzwischen mehr als 270 Städte und Gemeinden, die sich der Initiative "Nette Toilette" angeschlossen haben. Die teilnehmenden Geschäfte sind an den roten Aufklebern mit dem Logo der Aktion zu erkennen. Die Aufkleber zeigen auch an, ob eine Toilette behindertengerecht ist oder ob es eine Wickelmöglichkeit gibt. Bürgermeister Kristian Kater sieht die "Nette Toilette" als wichtige und gute Ergänzung zum Angebot der Stadt. Öffentliche, kommunale Sanitäranlagen gibt es im Zentrum aktuell nur im Rathaus und am Bahnhof. Die Initiative der teilnehmenden Geschäfte sei eine "gute Serviceleistung für Besucherinnen und Besucher unserer Innenstadt". Die Wege zur Toilette sollen möglichst kurz sein. Mit der Initiative bekomme Vechta auch die Gelegenheit, Gastfreundschaft und Familienfreundlichkeit zu demonstrieren. Ganz kostenlos fällt das Angebot aber nicht aus. Die Stadt bezahlt. Die Teilnehmer bekommen eine Aufwandsentschädigung: je nach Ausstattung zwischen 30 und 60 Euro im Monat. Nach Rechnung der Verwaltung summieren sich so die Kosten für die Stadtkasse auf 4000 Euro. Hinzu kommen demnach außerdem einmalig 2000 Euro. Die zahlt die Stadt für den Einstieg in die Initiative für Werbematerialien und die Lizenzgebühr an die Agentur Studioo in Ahlen. Das Unternehmen hat die Rechte für die Marke "Nette Toilette", die bundesweit bekannt ist. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Angebot damit für Besucher von außerhalb nahezu selbsterklärend ist. Außerdem: Die Initiatoren haben eine Handy-App für die "Nette Toilette" herausgegeben, in der alle teilnehmenden Städte und Toiletten-Standorte verzeichnet sind. Das Programm läuft bisher allerdings nur auf dem iPhone. Die Stadt bietet aber auch ein eigenes Verzeichnis auf den digitalen Info-Stelen am Bremer Tor, auf dem Neuen Markt und am Bahnhof. Die Stadt hat viel Energie und Zeit in einen Start der Initiative mit möglichst vielen Standorten investiert: Schon 2021 hatte die Verwaltung infrage kommende Betriebe und Institutionen angeschrieben. Auf 150 Briefe meldeten sich laut einem Sachstandsbericht in Stadtratsgremien schließlich zunächst nur 8 potenzielle Anbieter zurück. Losgehen sollte es dann ursprünglich schon Anfang 2022. Diese Betriebe sind in Vechta zum Start in diesem Sommer in Vechta dabei: In Langförden sind zum Start dabei:
Stadt muss zahlen
Eigentlich sollte es schon früher losgehen
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