Im Dinklager Schützenverein wird die Inklusion gelebt
Die Vorfreude auf die dritte Auflage des Inklusionsschützenfestes am 25. Juni ist groß – das merkte der Vorstand bei einem Treffen im Erwachsenenwohnheim.
Frederik Böckmann | 19.05.2022
Die Vorfreude auf die dritte Auflage des Inklusionsschützenfestes am 25. Juni ist groß – das merkte der Vorstand bei einem Treffen im Erwachsenenwohnheim.
Frederik Böckmann | 19.05.2022
So geht das: Knut Wagner (links) erklärte Dennis Hansen das Schießen per Lasergewehr – beobachtet von Uwe Wilkens. Foto: Fischer
Präsident Ronald Reimer war erschienen, General Matthias Menke ebenso – und der neue Inklusionsoffizier Knut Wagner war selbstverständlich auch dabei: Mitglieder des Vorstands des Dinklager Schützenvereins besuchten jetzt das Erwachsenenwohnheim an der Helenenstraße. Und das aus einem guten Grund: Am 25. Juni (Samstag) findet auf der Anlage am Wilder Pool die dritte Auflage des Inklusionsschützenfestes statt. Der Termin der Schützen im Wohnheim stand gewissermaßen symbolisch dafür, alle Menschen mit Behinderung zum Königsschießen einzuladen. Aus dem Wohnheim werden – wie bei den ersten beiden Events – wahrscheinlich einige Teilnehmer kommen, wie die Bewohner mit Vorfreude ankündigten. Kostenlos mitmachen, das betonen der Schützenverein und Mit-Organisator Heinz Fischer vom Projekt Dinklusiv unisono, „kann jeder, der sich mit Dinklusiv verbunden fühlt“. Einzige Bedingung: Man müsse mindestens 14 Jahre alt sein. Ansonsten geben die Schützen Hilfestellungen und bereiten alles vor. Jeder Teilnehmer hat 2 Probeschüsse, dann gibt es 3 Wertungsschüsse. Ganz wichtig: Es entstehen für den neuen König oder die neue Königin keine Kosten. Die Ausgaben übernimmt der Schützenverein. Wer nicht weiß, wie er zum Schützenplatz kommen soll, den holen die Organisatoren ab. Denn das Projekt Dinklusiv organisiert einen Fahrtdienst. Wer Nachfolger von Sven Schweermann (2018) und Nick Schwenderling (2019) werden wird – das steht natürlich noch in den Sternen. Doch beim lockeren Vorgespräch präsentierten sich einige Bewohner – halb im Scherz, halb im Ernst – angriffslustig. Wie Karsten Dampc, der wie bereits 2018 wieder sein Glück versuchen will und die Premierenveranstaltung „ganz toll“ und „super organisiert" fand. Oder Larissa Dagli, die findet, „dass es ja durchaus auch mal eine Inklusionskönigin geben darf“. Reimer ist überzeugt davon, dass das Inklusionsschützenfest (zuletzt mit rund 30 Teilnehmern) erneut „eine super Veranstaltung mit einem tollen, kleinen Rahmenprogramm“ werden wird. Der neue Inklusionskönig wird dann auf dem Kommers des großen Schützenfestes am 23. Juli (Samstag) inthronisiert. Ganz dem paralympischen Gedanken folgend, werden vom Schützenverein aber auch Rang zwei und drei prämiert. Wer vor dem inklusiven Schützenfest noch üben möchte, der kann jeden Montag in die Schützenhalle kommen. Dort gibt Knut Wagner, der seit mehr als 25 Jahren Jugendleiter der Sportschützen ist, mit seinen Kollegen von 17.30 bis 19 Uhr wertvolle Tipps. Er ist positiv überrascht, welche beeindruckenden Ergebnisse einige Rollstuhlfahrer dort abliefern. Unabhängig vom inklusiven Schützenfest als Highlight wollen die Dinklager Schützen den inklusiven Gedanken in ihrem Verein weiter ausbauen. Mit Knut Wagner als Inklusionsoffizier habe der Verein das Thema aufgewertet, freut sich Heinz Fischer. Auch in den 7 Kompanien des Schützenvereins werde die Inklusion gelebt. Das Inklusionsschützenfest soll nun eine Institution werden wie das reguläre Königsschießen (seit 1872) und das für die Kinder (seit 1928). General Matthias Menke betont: „Egal, wie alt man ist. Egal, ob mit oder ohne Behinderung – wir sind ein Verein für alle Dinklager."Inklusionsschützenfest soll feste Institution werden
Fakten zum Inklusionsschützenfest
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