Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Hilfe aus Bühren kommt zu 100 Prozent in Malawi an

"Poggenschlatt hilft" ist ein Verein, der sich vor 7 Jahren gegründet hat. Seither wurden verschiedene Projekte in Afrika unterstützt und zwei Dutzend Patenschaften übernommen.

Artikel teilen:
Eine Tafel informiert in Malawi über die Hilfe aus Bühren. Dieses Wasserprojekt wurde unterstützt von „Poggenschlatt hilft“ heißt es dort auf Englisch. Foto: Poggenschlatt hilft

Eine Tafel informiert in Malawi über die Hilfe aus Bühren. Dieses Wasserprojekt wurde unterstützt von „Poggenschlatt hilft“ heißt es dort auf Englisch. Foto: Poggenschlatt hilft

Über Jahre war es in Bühren so, dass der Erlös aus der Tannenbaumaktion in der eigenen Gemeinde blieb. Verwendungsmöglichkeiten fanden und finden sich immer, doch eine Gruppe aus dem Ort warf den Blick etwas weiter jenseits des Horizonts bis nach Malawi. Das war 2014, und die Geburtsstunde des Vereins „Poggenschlatt hilft“.

Heute gehören dem Verein 43 Mitglieder an

Man einigte sich darauf, dass ein Teil des Erlöses, der jeden Januar beim Sammeln der ausgedienten Christbäume erzielt wird, für andere Verwendungszwecke genommen wird.   Die „Poggenschlatter Tannenbaumsammler“ durften erstmalig über die Verwendung von einem Drittel der eingenommenen Gelder bestimmen und sie wollten besonders hilfsbedürftige Kinder unterstützen. Eine Patenschaft schien die geeignete Wahl und so unterstützte die Gruppe fortan ein zwölfjähriges Mädchen aus Malawi. Der Kontakt wurde über den Malawi-Verein in Visbek geknüpft, der mittlerweile über 500 Patenkinder vermittelt hat und betreut. Damit es nicht bei diesem einen Patenkind bleibt, wurde ein eigener Verein gegründet.

Mit fast 6000 Euro hatte niemand gerechnet. Den Erlös überreichte Kapitänin Jasmin Koch an Ludger Hüsing. Über die Summe freuten sich (hinten von links), Heinz-Werner Schmedes, Olaf Arlinghaus, Otto Siemer und Julia Siemer. Foto: VorwerkMit fast 6000 Euro hatte niemand gerechnet. Den Erlös überreichte Kapitänin Jasmin Koch an Ludger Hüsing. Über die Summe freuten sich (hinten von links), Heinz-Werner Schmedes, Olaf Arlinghaus, Otto Siemer und Julia Siemer. Foto: Vorwerk

Ludger Hüsing, Manfred Kellermann, Andreas Bruns, Olaf Arlinghaus, Andreas Witteriede, Bernhard Kock, Otto Siemer und Werner Nienaber waren beim ersten Treffen dabei und mittlerweile besteht die Gruppe aus 43 Mitgliedern. In den Verein einsteigen kann jeder ab einem jährlichen Beitrag von zehn Euro. „Für zehn Euro monatlich vermitteln wir auch gerne eine Patenschaft“, erklärt Vorsitzender Ludger Hüsing. „Poggenschlatt hilft“ unterstützt zurzeit 24 Patenkinder.

Für die Kinder in Afrika ist es die letzte Hoffnung

Mit 10 Euro lässt sich in dem afrikanischen Land eine Menge bewegen. Die von Ordensschwestern geführten Einrichtungen vor Ort bieten eine schulische Ausbildung, eine medizinische Versorgung und tägliche Mahlzeiten für die Kinder an. Bei den Patenschaften handelt es sich um Kinder, die ohne Hilfe nicht mehr weiterkämen und große Probleme hätten. Es sind teilweise Waisen oder Mädchen und Jungen, deren Eltern krank, alt oder einfach nicht mehr in der Lage sind, sich und ihren Nachwuchs zu sorgen. „Für die Kinder, die am Patenschaftsprogramm teilnehmen, ist dies oftmals die letzte Hoffnung. Malawi gehört zu den fünf ärmsten Ländern der Erde“, erklärt der Vorsitzende. „Wichtig war es uns, dass die Hilfe auch zu 100 Prozent bei den Betroffenen ankommt. Somit hatten wir mit dem Malawi-Verein Visbek einen guten Partner gefunden. Es fallen keine Verwaltungskosten an. Wir, sowie der Malawiverein Visbek finanzieren uns ausschließlich aus Spenden, Zuwendungen und der Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer.“

Unterstützung kommt von örtlichen Vereinen und Gruppen

Unterstützung finden die Poggenschlatter aber auch durch viele ortsansässige Vereine und Institutionen. Jüngstes Beispiel ist der Sponsorenlauf, den die erste Damen des BV Bühren initiiert hat. Auch die Herrenmannschaften und viele weitere Unterstützer stellten sich in den Dienst der guten Sache und so kamen zum Schluss 5722,32 Euro zusammen, die jetzt übergeben wurden. 2016 gab es eine Benefizgala für den Verein, mehrere Bürgerfrühstücke und durch den Erlös aus dem Verkauf von Getränken und Bratwürsten, die am 1. Mai 2019 angeboten wurden, kam weiteres Geld für den guten Zweck zusammen.

Daher konnten und können nicht nur Patenschaften übernommen werden. 2017 wurde ein Brunnenbau finanziert, 2018 gab es Geld für den Zaunbau, um ein Feld vor wilden Tieren zu schützen, 2019 wurden zusätzliche Wasserbehälter für den 2017 gebauten Brunnen angeschafft und um den eigenen Tierbestand vor Diebstählen zu schützen, wurde 2020 eine Mauer gebaut. „Uns ist es wichtig, dass die von uns unterstützten Projekte nur so groß sind, dass wir sie im Rahmen unserer Möglichkeiten möglichst vollständig finanzieren können.“

Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Hilfe aus Bühren kommt zu 100 Prozent in Malawi an - OM online