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Grenzgängerin Marica Bodrožic erkundet das Oldenburger Land

Der Literarische Landgang setzt seit mehr als 10 Jahren bundesweit Akzente in der Literaturförderung. Jetzt war erneut eine Stipendiatin auf Erkundungstour.

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Bringen Literatur in die Region: (von links) Stefanie Seyfarth, Gabriele Mesch, Monika Eden, Marica Bodrožic, Jürgen Müllender, Dr. Matilda Felix. Foto: Kulturstiftung Öffentliche Versicherungen Oldenburg

Bringen Literatur in die Region: (von links) Stefanie Seyfarth, Gabriele Mesch, Monika Eden, Marica Bodrožic, Jürgen Müllender, Dr. Matilda Felix. Foto: Kulturstiftung Öffentliche Versicherungen Oldenburg

Hochkarätige Schriftstellerinnen und Schriftsteller holt das vom Literaturhaus Oldenburg und der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg durchgeführte Projekt Literarischer Landgang seit 10 Jahren ins Oldenburger Land und trägt ihre literarischen Texte, die im Rahmen des Projekts entstehen, zurück in die Region.

„Wir setzen damit einen deutlichen Akzent in der bundesweiten Literaturförderung und berücksichtigen gleichzeitig Regionalität“, betont Jürgen Müllender für den Vorstand der Öffentlichen Oldenburg in einer Pressemitteilung.

Im elften Durchgang erhielt die Schriftstellerin Marica Bodrožic das Landgang-Stipendium. Vom 7. bis 15. Oktober war sie im Oldenburger Land mit den heutigen Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Wesermarsch und Vechta sowie den kreisfreien Städten Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven unterwegs.

Texte durch das Oldenburger Land inspiriert

Ihre Erkundungstour begann in Oldenburg. Von dort reiste sie laut Mitteilung nach Cloppenburg, Delmenhorst, Nordenham, Wilhelmshaven, Jever, Westerstede und zurück nach Oldenburg. Diese Stationen bilden zugleich die sieben Veranstaltungsorte der Lesereise der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg, die die Schriftstellerin im Mai und Juni 2026 machen wird. Bei allen Lesungen stellt sie einen Text vor, der durch das Oldenburger Land inspiriert wurde. Monika Eden, die Leiterin des Literaturhauses, begleitet sie als Projektleiterin und Moderatorin.

Marica Bodrožic wurde 1973 in Dalmatien geboren. 1983 siedelte sie nach Hessen über. In Frankfurt am Main machte sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte Kulturanthropologie, Psychoanalyse und Slawistik. 2002 debütierte sie mit Erzählungen, die unter dem Titel „Tito ist tot“ veröffentlicht wurden. Zuletzt erschien 2024 ihr autofiktional eingefärbter Roman „Das Herzflorett“. Bodrožic schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, die in über 16 Sprachen übersetzt wurden.

Für ihr bisheriges Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Walter-Hasenclever-Literaturpreis. „Sie verkörpert das ,Grenzgänger’-Sein in einem modernen Europa. Das Eigene wird dadurch gerade im zunächst Fremden, Anderen entdeckt und zum Ausdruck gebracht. Dabei stellt sich die Autorin auch der aktuellen Identitätsfrage. Sie definiert Heimat nicht nostalgisch, sondern als eine Verpflichtung zum ,Unterwegssein’ in eine ,Zukunft’, eine ,Ankunft in Wörtern’“, heißt es in der Begründung zum Walter-Hasenclever-Literaturpreis.

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