Gemeinde Lastrup plant Erweiterung ihrer Grundschulen

Die Gemeinde Lastrup wächst – und damit wachsen auch die Anforderungen an Rat und Verwaltung, den Bürgern gerecht zu werden. Denn mehr Einwohner bedeuten gleichsam mehr Kinder, die einen Betreuungsplatz benötigen. Außerdem haben ab dem Schuljahr 2026/27 alle Erstklässler in Niedersachsen einen gesetzlichen Anspruch auf täglich 8 Stunden Unterricht und Betreuung in der Schule. Dieser Anspruch wird in den nachfolgenden Jahren um jeweils eine Klassenstufe ausgeweitet.

Deshalb sollen die Astrid-Lindgren-Grundschule und die Grundschule Hemmelte erweitert werden. Um den erhöhten Raumbedarf kurzfristig decken zu können, hat die Gemeinde mittlerweile Container an beiden Schulstandorten aufgestellt. Doch das reicht nicht: "Unsere Erweiterungspläne sehen nicht nur vor, weitere Klassenräume zu bauen, sondern darüber hinaus auch eine Mensa und Betreuungsräume für das Ganztagsangebot", sagt Lastrups Bürgermeister Michael Kramer. An beiden Standorten sollen zudem das Lehrerzimmer und die Verwaltung vergrößert werden.

Übergangslösung: Wegen des erhöhten Raumbedarfs hat die Grundschule in Lastrup zwei Container erhalten, auch in Hemmelte steht einer. Foto: Wienken

Ein begleitender Schulbauausschuss berate derzeit in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Schulen die Konzepte dafür. Ziel sei es, eine optimale und dabei auch finanzierbare Lösung zu finden. "Die Umbau- und Erweiterungsbauten erfolgen im Bestand, weshalb für das Raumkonzept hier und da Kompromisslösungen gefunden werden müssen. Wir versuchen natürlich, die Wünsche der Schulen so gut es geht zu berücksichtigen, müssen aber auch einige Abstriche in Kauf nehmen", so Kramer. An oberster Stelle stehe jedoch, dass die Schüler und Lehrkräfte künftig gute Lern- und Arbeitsbedingungen vorfinden werden. Darüber hinaus sollen beide Schulen energetisch saniert werden.

Seit vielen Jahren wandeln sich die Einrichtungen, in denen Kinder lernen, von herkömmlichen Lehranstalten zu Orten eines selbstorganisierten Miteinanders. Auch in den Lastruper Schulen ist angedacht, ein neues Raumkonzept zu finden, das die klassische Klassenzimmer-Flur-Struktur ein Stück weit aufbricht. So ist etwa in der Grundschule Hemmelte angedacht, vier Jahrgangshäuser und sechs Klassenzimmer entstehen zu lassen.

Mithilfe einer flexiblen Raumtrennung könnte die Einrichtung ihren Bedarf an Unterrichtsräumen selbst steuern, sagt Kramer. "In Hemmelte werden wir zudem eine weitere Erweiterungsmöglichkeit mit zwei Klassenräumen offen halten, falls sich dauerhaft der Bedarf erhöhen sollte". Aktuell besuchen 91 Kinder die Grundschule in Hemmelte.

Im Frühjahr 2025 soll der Bau beginnen

Für die Astrid-Lindgren-Grundschule in Lastrup plant die Gemeinde zurzeit mit einer 3,5-Zügigkeit. Das bedeutet, dass durch den Um- und Anbau 14 bis 16 Klassenräume in vier Jahrgangshäusern entstehen könnten. Aktuell besuchen 275 Schülerinnen und Schüler die Lastruper Grundschule.

"Nach unseren Schulentwicklungsplanungen besteht derzeit kein Bedarf an einem 4-zügigen Ausbau, wie es sich die Schulleitung wünscht. Es gibt aber die Option, durch flexible Raumtrennung von 3,5- auf 4-Zügigkeit zu gehen", betont Michael Kramer. Das Umfeld der Schule gebe nicht mehr Platz her, außerdem müssten für die Erweiterung auch Aspekte wie zum Beispiel die Statik des Bestandsgebäudes berücksichtigt werden.

Bis zum Herbst des kommenden Jahres sollen die Planungen und Genehmigungsverfahren der beiden Projekte abgeschlossen sein. "So können wir hoffentlich im Frühjahr 2025 mit dem Bau beginnen", berichtet der Verwaltungschef. Bis dahin müssten die Eltern sich jedoch keine Sorgen machen, denn die Gemeinde habe bereits in eine gute technische Ausstattung investiert, die den Lehrkräften und Schülern zur Unterrichtsgestaltung zugute komme.