Gefiedertes Hobby: Markus Kollhoff züchtet Laufenten
Der Lohner ist Vorsitzender des Sondervereins der Laufentenzüchter Deutschlands. Der agile Schneckenschreck hat es ihm besonders angetan, doch sein Herz schlägt auch für andere Wasservögel.
Ein Herz für quakende Flaschenhälse: Seit circa 35 Jahren züchtet der Lohner Markus Kollhoff Laufenten. Besonders die Agilität der Tiere begeistert den 53-Jährigen. Foto: Timphaus
Ihr unstetes Gewatschel und ihre Flaschenform machen sie so besonders: Laufenten sind putzige Tiere. Oft wird das Federvieh als natürlicher Schneckenschreck eingesetzt. Für Markus Kollhoff sind es "ihr agiles und edles Auftreten, ihr schönes Aussehen und ihre vielen Farben", die ihn begeistern. Seit circa 35 Jahren hat sich der Lohner auf die Züchtung der Wasservögel spezialisiert.
Der 53-Jährige ist seit 18 Jahren sogar Vorsitzender des Sondervereins der Laufentenzüchter Deutschlands. "Wir haben knapp 150 Mitglieder. Es gibt den Verein seit 113 Jahren", berichtet der Lohner. Laufenten gebe es in 10 anerkannten Farbschlägen. Der Verein diene dem Austausch über die Tiere und Entwicklungen in der Zucht. "Es gibt auch Züchter, die nicht bei uns organisiert sind", sagt Kollhoff.
Markus Kollhoff stammt gebürtig aus Bokern. Er ist mit Martina verheiratet. Das Ehepaar hat 2 erwachsene Kinder: Moritz (24) und Marie." Beide haben die Tierliebe von mir geerbt", sagt Kollhoff. Während sich Marie für Pferde und Ponys begeistert, ist Moritz in die Fußstapfen seines Vaters getreten.
Faszination Ente: Während Kameramann René Thiemann filmt, erläutert Markus Kollhoff die Besonderheiten und Vorzüge dieses Flattermanns. Am Dienstag und Donnerstag ist der Lohner Züchter in der NDR-Nordreportage zu sehen. Foto: Grünig
Der 24-Jährige ist ebenfalls ein bundesweit erfolgreicher Züchter und hat sich auf Indische Kämpfer und Zwergkämpfer spezialisiert. Vater und Sohn sind als Preisrichter in ganz Deutschland unterwegs. "Von Nürnberg bis Hannover, von Leipzig bis Dortmund: Wir waren eigentlich schon überall", sagt Markus Kollhoff.
Vater und Sohn sind mit ihrer Zucht national und international sehr erfolgreich. "Wir haben alles erreicht", sagt Kollhoff selbstbewusst. Doch Preise sind für ihn ohnehin zweitrangig. Inzwischen ist das Duo seltener als Aussteller aktiv. "Entweder ausstellen oder bewerten: Es geht nicht beides", sagt der Tischlermeister, der seit 27 Jahren beim Andreaswerk in Vechta als Gruppenleiter arbeitet.
Vater und Sohn haben ein gemeinsames Ritual
Bei Kollhoffs ist oft Alarm. Das rührt nicht nur daher, dass ihr Zuhause in Sichtweite des Lohner Feuerwehrhauses steht. Markus Kollhoff züchtet auch andere Wasservögel und Wasserziervögel wie Kragenenten oder Baikalenten. Das Geschnatter ist groß – vor allem in den Lohner Wiesen, wo ein Großteil der züchterischen Arbeit stattfindet. "Moritz und ich treffen uns eigentlich täglich um 17 Uhr dort, um uns um unsere Tiere zu kümmern", sagt Kollhoff. Wenn der eine mal nicht kann, springt der andere ein – und umgekehrt.
Doch auch Martina Kollhoff und die Eltern beiderseits unterstützen das zeitaufwendige Hobby. "Selbst Moritz' Verlobte Laura hilft bei Bedarf im Stall aus. Das ist nicht selbstverständlich", freut sich der stolze Schwiegervater in spe.
Nach Kollhoffs Schätzung investiert er täglich 2 Stunden, am Wochenende auch deutlich mehr in die Pflege und Zucht der Vögel. "Sobald es mit den Küken losgeht, ist eigentlich jeden Tag etwas." Wie viele Tiere Markus Kollhoff besitzt, kann er auf Anhieb nicht beantworten. "Ich weiß aber, wenn ein Tier fehlt." Er berichtet, dass er und sein Sohn pro Jahr etwa 100 bis 150 Tiere vermehren.
So nahm es seinen Lauf: Als 10-Jähriger gewann er ein Huhn
Kollhoff ist laut eigener Aussage froh, dass er eine "so tolerante Ehefrau" an seiner Seite weiß. "Die Familie steht immer an erster Stelle", stellt er klar. Die Zucht ist für Entspannung und Ausgleich zu seinem Beruf. Aktuell nimmt ihn die grassierende Geflügelpest mit. "Es ist eine schwere Zeit. Man hat zwar Erfahrung, aber es wird nicht leichter", gibt er zu.
Wenn Kollhoff über seinen Weg zum Züchter spricht, hört es sich bei ihm ganz natürlich und selbstverständlich an. Er sei ein Kind der Landwirtschaft. "Bei uns gackerten immer Hühner herum." Im Alter von 10 Jahren habe er einmal bei der Tombola einer Lokalschau ein Huhn gewonnen. Ein Bekannter sagte dann: "Einen passenden Hahn besorge ich dir." So wurde Kollhoff zum Geflügelzüchter.
Am 9. und 11. März ist Kollhoff im Fernsehen zu sehen
Wenn es nach dem Lohner geht, will er seinem Hobby nachgehen, bis er alt und klapprig ist. "Wenn ich jemanden finde, der mich schiebt, will ich das bis zum Ende weitermachen", sagt er.
Info:Die zweiteilige NDR-Nordreportage "Das faszinierende Leben der Enten. Von flauschigen Küken und Weltenbummlern" mit dem Lohner Züchter Markus Kollhoff wird am Dienstag (9. März) von 18.15 bis 18.45 Uhr und am Donnerstag (11. März) von 11.30 bis 12 Uhr ausgestrahlt.
Federleichter Harlekin: Markus Kollhoff züchtet auch Kragenenten, die sich auf dem Meer am wohlsten fühlen. Foto: Timphaus
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