Gedanken zwischen den (Kirchen-) Jahren
Kolumne: Auf ein Wort – Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber manchmal sind die christlichen Kirchen tatsächlich der Zeit voraus. Beispielsweise gilt das für den Jahreswechsel.
Karl Gierse | 28.11.2023
Kolumne: Auf ein Wort – Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber manchmal sind die christlichen Kirchen tatsächlich der Zeit voraus. Beispielsweise gilt das für den Jahreswechsel.
Karl Gierse | 28.11.2023
Mit dem „Christkönigsfest“ auf katholischer Seite und dem evangelischen „Totensonntag“ haben die Christen am letzten Sonntag quasi ihr „Silvester“ im Kirchenjahr 2022/23 gefeiert. Und wenn dann am kommenden Sonntag die erste Kerze am Adventskranz entzündet wird, könnte man das – in fast frevelhafter Weise – mit dem „Silvester-Feuerwerk“ vergleichen, mit dem das neue Kirchenjahr 2023/24 begrüßt wird! Kirchlicherseits befinden wir uns daher schon heute in der „Zeit zwischen den Jahren“, die der gemeine südoldenburgische Mensch eigentlich erst in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester durchlebt. Da bietet es sich an, ein wenig innezuhalten. Welch schöne Erinnerungen kommen einem beim Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr in den Sinn? Und was löst eher Unbehagen aus? Gleichzeitig bietet der Blick in die Zukunft Gelegenheit, von einem guten – in vielerlei Hinsicht besseren – neuen Jahr zu träumen! Was für die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester gut ist, kann – so denke ich – für die „Zeit zwischen den Kirchenjahren“ nicht verkehrt sein! Dabei kommen mir im Rückblick auf das zu Ende gehende Kirchenjahr fast nur negative Erinnerungen in den Sinn: erschreckende Ergebnisse diverser Missbrauchsstudien, Berichte von einem verheerenden Vertrauensverlust gegenüber den christlichen Kirchen, gigantische Kirchenaustrittszahlen, und, und … Es macht traurig, dass diese „Negativ-Schlagzeilen“ all das Gute überdecken, das durch die christlichen Kirchen und die einzelnen Christinnen und Christen getan wird: in sozialen Diensten, in Pflegeeinrichtungen, in der Erziehung, in persönlicher Beratung und Begleitung, in der Entwicklungshilfe, und, und … Da bleibt für das neue Kirchenjahr nur zu hoffen, dass es den christlichen Kirchen wieder mehr gelingt „Licht für die Welt“ und „Salz für die Gesellschaft“ zu werden und dadurch ein wenig von dem aktuellen Negativ-Image zu verlieren. Für mich war das Evangelium des letzten Sonntags – (Mt 25, 31ff) – gleichsam eine programmatische „Neujahrsansprache“ Jesu. Sinngemäß empfahl er den Christen für das neue Kirchenjahr: „Seid wieder mehr Licht für die Gesellschaft, indem ihr Hungrige speist, euch um Fremde kümmert, Bedürftigen Hilfe zukommen lasst, Kranken helft, Straftätern einen neuen Anfang ermöglicht!“ Es gibt viel zu tun – packen wir’s an! In diesem Sinne den christlichen Kirchen und allen Christinnen und Christen ein gesegnetes neues Kirchenjahr.Welch schöne Erinnerungen kommen einem beim Rückblick?
Kirchliche Arbeit leistet viel Gutes
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