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Fürs Altglas geht's künftig unter die Erde

Die Abfallwirtschaft Vechta hat auf dem Marktplatz den kreisweit 2. Standort mit Unterflurcontainern in Betrieb genommen. Das System ist leise und barrierearm – und soll für mehr Sauberkeit sorgen.

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(von links) Clemens Nüske (Abfallwirtschaft Vechta), Zita Siemer (Firma Siemer), Oliver Netzband (Gemeinde Steinfeld), Michael Bachstein, Manfred Bruns (beide Firma Siemer) und Hendrik Brase (Gemeinde Steinfeld). Foto: Timphaus

(von links) Clemens Nüske (Abfallwirtschaft Vechta), Zita Siemer (Firma Siemer), Oliver Netzband (Gemeinde Steinfeld), Michael Bachstein, Manfred Bruns (beide Firma Siemer) und Hendrik Brase (Gemeinde Steinfeld). Foto: Timphaus

Illegal abgestellter Sperrmüll oder anderer Unrat an Sammelplätzen für Altglas zählen zu den großen Aufregern. In der Gemeinde Steinfeld könnte sich die Situation künftig entspannen. Die Abfallwirtschaft Vechta (AWV) hat am Freitag am Marktplatz einen neuen Standort in Betrieb genommen. Das Besondere: Die AWV setzt dort auf Unterflurcontainer. Dabei handelt es sich um 3 im Boden versteckte Sammelstationen für Bunt- und Weißglas, bei denen lediglich die Einwurfschächte herausragen.

Wie AWV-Geschäftsführer Clemens Nüske berichtet, handelt es sich um ein Pilotprojekt. Bisher setzt der Abfallentsorger kreisweit einzig in Oythe am Parkplatz bei der Kirche St. Marien auf dieses System. Nüske gesteht bezüglich des Projektablaufs: "Das ging jetzt alles schneller als anfangs gedacht." Ursprünglich sollte das Vorhaben im Laufe des Sommers umgesetzt werden.

Noch eine erfreuliche Nachricht: Die Anschaffung und der Aufbau der Unterflurcontainer in Steinfeld waren günstiger als zunächst kalkuliert. Circa 30.000 Euro hat die AWV nach Angaben von Nüske investiert – nur die Hälfte im Vergleich zur Kostenschätzung.

Entsorgung per Joystick: Siemer-Mitarbeiter Michael Bachstein zeigt exemplarisch, wie die Unterflurcontainer künftig geleert werden. Foto: TimphausEntsorgung per Joystick: Siemer-Mitarbeiter Michael Bachstein zeigt exemplarisch, wie die Unterflurcontainer künftig geleert werden. Foto: Timphaus

Lage im Ortskern erhöht die soziale Kontrolle

Eine Garantie gibt es zwar nicht, aber: Die AWV und die Gemeinde hoffen darauf, dass das neue System für mehr Sauberkeit sorgt. "Die Einwurfschächte sind nicht viel größer als ein Mülleimer und der Standort damit gut einsehbar", sagt Nüske. Die Lage im Ortskern erhöht überdies die soziale Kontrolle. "Wer den Sammelplatz verdreckt, muss damit rechnen, beobachtet zu werden."

Ein weiterer Vorteil: Da der eigentliche Container unterirdisch liegt, entsteht kaum Lärm beim Einwerfen des Altglases. "Außerdem sind die Stutzen barrierearm zu erreichen. Selbst kleine Kinder oder Menschen im Rollstuhl können das Altglas ohne Hilfe einwerfen", erläutert Nüske. Da die Einwurfschächte automatisch geschlossen sind, ist auch die Geruchsbelastung nach seinen Angaben geringer als bei oberirdischen Containern.

Mehrere Kommunen sind an System interessiert

Das vor allem auch in Urlaubsregionen erfolgreich erprobte System könnte künftig an weiteren Standorte im Landkreis Vechta umgesetzt werden. Laut Nüske seien mehrere Städte und Gemeinden an den Unterflurcontainern interessiert. "Wir werden uns bald mit den Kommunen zusammensetzen", kündigt er an. Dabei dürfte es vor allem um die Finanzierung der im Vergleich etwas kostspieligeren Lösung zur Altglasentsorgung gehen.

Die Verantwortlichen der Gemeinde Steinfeld schert das nicht. Der Erste Gemeinderat Oliver Netzband sagt: "Wir sind froh, dass wir an diesem Pilotprojekt mitwirken dürfen." Die Gemeinde stellt die Fläche im Ortskern bereit. Dafür mussten schätzungsweise 3 Parkplätze geopfert werden. 

Das Zuparken der Altglas-Sammelstelle durch Autofahrer könnte sich künftig noch zu einem Problem entwickeln. Ordnungs- und Sozialamtsleiter Hendrik Brase kündigt regelmäßige Kontrollen an, auch um einer etwaigen Vermüllung vorzubeugen. Ein Parkverbot sei bisher nicht vorgesehen, könnte aber ebenfalls eine Option sein. "Wir werden die Entwicklung beobachten."

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