Mit neuen Perspektiven und Projekten richtet der Tierschutzverein Friesoythe seine Zukunft aus und setzt auf nachhaltige Erfolge. "Und dabei sind wir nicht alleine", dankte die Vorsitzende Monika Böker in der Mitgliederversammlung ausdrücklich den stetig mehr werdenden Helfern und Unterstützern, die Einsatz und Verlässlichkeit garantierten. Darunter auch Nadja Krebs und Kathi Heuvel, die Verein und Tierheim auf den Online-Plattformen attraktiv in Szene setzten und für eine moderne Visitenkarte sorgten.
Wer die Arbeit an der Sedelsberger Straße über den Bundesfreiwilligendienst kennenlernen möchte, hat dazu ab sofort die Gelegenheit, "denn auch wir zählen jetzt zu den offiziellen Stellen", betonte Böker im Hotel Landhaus Pollmeyer in Vordersten Thüle. Darüber hinaus sei das Tierheim erstmals Ausbildungsbetrieb "und wir haben auch dafür schon die ersten Anwärter", freut sich die Vereinschefin über personelle Verstärkung.
Um Kindern und Jugendlichen Tiere, Tierschutz und Natur näher zu bringen, ist unter der Regie von Kathi Heuvel ab Mai die Gründung einer Kinder- und Jugendgruppe geplant. 8- bis 12-Jährige sind aufgefordert, regelmäßig ins Tierheim zu kommen und erleben dort spannende Mitmachaktionen. Das Haus ist mit vierbeinigen Bewohnern gut gefüllt. Katzen führen erwartungsgemäß die Liste an und ein Aufnahmestopp werde sich erneut nicht vermeiden lassen. Der Kastrationsfonds entwickelte sich zur Erfolgsgeschichte, so Böker und verweist auf rund 20.000 Euro, die bereits 2023 für Kastrationsgutscheine ausgegeben wurden.
Hohe Anzahl herrenloser Tiere
Dennoch sei die hohe Anzahl und das vielfach damit verbundene Leid der herrenlosen Tieren nicht wegzudiskutieren, da viele Bürger immer noch nicht die Notwendigkeit des Handelns erkennen. „Lass sie doch laufen“, hörten die Tierschützer häufig, die auf solch verantwortungslose Kommentare grundsätzlich reagieren und an die Bevölkerung appellieren, hinzuschauen und sich einzumischen, um die Vermehrung einzudämmen. Daneben warten bei ihnen Hunde auf ein neues Zuhause, ausgesetzte Kaninchen werden vermehrt als Fundtiere gemeldet, die ebenfalls auf liebevolle Hände hoffen.
Dass Baumaßnahmen dringend erforderlich sind, unterschreiben Kreisverwaltung und Gemeinden ohne Einschränkungen. Die Pläne für neue Räume seien fertig ausgearbeitet, informierte Kreisveterinärin Katrin Evers. Aktuell werde der infrage kommende Standort diskutiert. Als Sofortmaßnahme übernehme der Kreis die Finanzierung eines Bürocontainers.
Durch die politisch genehmigte Zuschusserhöhung sei der Verein „plus minus null“ durch die Corona- und Energiekrise gekommen, so die Vorsitzende Monika Böker und dankt auch für die zum Teil „sehr großzügigen Spenden, auf die wir nicht verzichten können“, und nicht zuletzt für den Zuspruch aus der Bevölkerung, der spürbar größer werde. Eine Idee, die Susanne Beckemeier (stellvertretende Vorsitzende) am Herzen liegt, soll weiter verfolgt werden: die Einrichtung einer Tiertafel für bedürftige Menschen, die sich die Versorgung ihres Haustieres kaum leisten können.