Das St.-Marien-Hospital Friesoythe hat, wie schon zuvor das Cloppenburger St.-Josefs-Hospital, beim zuständigen Amtsgericht Cloppenburg einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Grund dafür sind „Liquiditätsschwächen des Hauses“.
Die Ursache für die fehlenden Mittel sehen die Verantwortlichen des Hospitals in der nicht ausreichenden Finanzierung des Betriebs durch Krankenkassen und Politik. „Bundesweit führen die Kostenentwicklungen ohne auskömmliche Gegenfinanzierung dazu, dass Krankenhäuser sich verändern müssen, um tragfähig zu bleiben“, erläutert Geschäftsführerin Yvonne Westerheide. „Unser Vorteil ist, dass wir bereits
mit der Anpassung und Modernisierung unseres Angebots begonnen haben.“ Mithilfe des Schutzschirmverfahrens habe das Haus nun „genug Bewegungsfreiheit“, um sich für die Zukunft aufzustellen.
Besondere Herausforderungen durch Strukturwandel
Auf dem Weg dorthin, so Geschäftsführer Bernd Wessels, sei man bereits gut vorangekommen. Doch der derzeitige Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft stelle die Klinik vor besondere Herausforderungen. „Mithilfe des Schutzschirmverfahrens“, so Wessels, werde man „die Übergangszeit bis zum Greifen der Bundeskrankenhausreform gut überbrücken können.“ Für Patienten ändere sich durch das Verfahren nichts, der Krankenhausbetrieb laufe vollumfänglich und unverändert weiter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien informiert, Löhne und Gehälter rechtlich abgesichert.
In Cloppenburg war, wie berichtet, die Schwester-Euthymia-Stiftung als Träger des St.-Josefs-Hospitals, diesen Schritt im November vergangenen Jahres gegangen. Beide Kliniken hatten unter anderem auch schon Ausfallbürgschaften beim Landkreis beantragt. Dies zog Debatten über eine Beteiligung der kommunalen Seite nach sich.
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