Freizeitverein St. Bonifatius gestaltet viel Freizeit in Neuenkirchen
Zeltlager, Ausflüge, Bullermeck: Der Verein bietet Kindern und Jugendlichen eine Menge an. Zu den Veranstaltungen zählt das jährliche Zeltlager, das eine lange Tradition im Ort hat.
Mit Freude engagiert: Christian Hagedorn gehört zum Vorstand des Freizeitvereins St. Bonifatius und kümmert sich unter anderem um den passenden Ort für das jährliche Zeltlager. Foto: Lammert
Manchmal führen Zusammenschlüsse auch zu Trennungen. Ein sehr gutes Beispiel dafür: der Neuenkirchener Freizeitverein St. Bonifatius. Wäre die katholische Pfarrgemeinde St. Bonifatius nicht vor etwa 10 Jahren Teil der katholischen Pfarrgemeinde St. Viktor Damme geworden, hätte sich der Freizeitverein, der unter anderem die lange Tradition der früheren Neuenkirchener Messdienerzeltlager, an denen ausschließlich Jungen teilnahmen, erfolgreich fortsetzt, im Jahr 2012 wohl niemals gegründet.
Der neue Verein wollte damals vor allem verhindern, dass die Utensilien des jährlich stattfindenden Messdienerzeltlagers der Neuenkirchener Pfarrgemeinde, wie Zelte und ein Küchenwagen, nach Damme gelangen. "Alles, was wir als Verein von den Messdienern übernommen hatten, hatten die Neuenkirchener Messdiener selbst gebaut beziehungsweise gekauft", sagt Christian Hagedorn.. Der 43-Jährige, der als Maschinist beim Straßenbauunternehmen Dallmann arbeitet, ist der zweite Vorsitzende des Vereins.
Bürgerstiftung ehrt Christian Hagedorn für sein Engagement
Für sein großes Engagement im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zeichnete ihn kürzlich die Neuenkirchen-Vördener Bürgerstiftung mit dem Ehrenamtspreis aus. Zudem würdigte sie auch den Freizeitverein. Dessen Vorsitzender ist Andreas Hagedorn. Den Vorstand komplettieren Martin Gerweler als Kassenwart, Peter Siemer als Schriftführer, Philipp Land und Marius Siefke als Beisitzer sowie Johanna Lieb und Jonathan Lehnert als Social-Media-Beauftragte.
Den Freizeitverein allerdings auf die Messdienerzeltlager zu reduzieren, wäre deutlich zu kurz gesprungen. "Wir veranstalten zusammen mit dem Club Neuenkirchener Narren den Kinderkarneval, richten seit 2 Jahren gemeinsam mit der Landjugend und vorher alleine das Hauptosterfeuer im Ort aus und organisieren im Laufe eines Jahres verschiedene Fahrten, etwa zum Bullermeck, zu einem Tierpark oder zur Wasserski-Anlage auf dem Alfsee", sagt Christian Hagedorn.
Wobei das Zeltlager sowie die Fahrten zum Bullermeck, der Kinderkarneval am Abend vor den beiden CNN-Sitzungen und das Osterfeuer fest zum Jahresprogramm gehören. "Das weitere Angebot variiert und hängt vor allem auch von den zeitlichen Möglichkeiten der Ehrenamtlichen ab", erklärt Andreas Hagedorn. Und da benennt er er auch gleich ein Problem: Es fehle dem Verein im Organisationsteam der Mittelbau. "Viele Jugendliche wollen sich leider nicht mehr engagieren."
Ungeachtet dessen versuchen die Vorstandsmitglieder unermüdlich, junge Neuenkirchenerinnen und Neuenkirchener für die Mitarbeit zu gewinnen. Schließlich möchten sie, dass der Freizeitverein eine Zukunft hat. Denn von dessen Bedeutung für die Gemeinde sind sie fest überzeugt. Das zeigt sich unter anderem daran, dass die Angebote in aller Regel auf eine große Resonanz stoßen.
"Und wenn sich ein Kind die Teilnahme an einer Veranstaltung finanziell trotzdem nicht leisten könnte, würde der Verein helfen."
Philipp Land
Ein Grund dafür mag sein, dass der Verein attraktive Eintrittspreise etwa zum Bullermeck anbieten kann. "Und wenn sich ein Kind die Teilnahme an einer Veranstaltung finanziell trotzdem nicht leisten könnte, würde der Verein helfen", konstatiert Philipp Land. Nach seinen Worten sind bis auf das Osterfeuer alle Angebote Zuschussveranstaltungen. Dass der Freizeitverein sie trotzdem aufrechterhalten kann, verdankt er nicht zuletzt Spenden etwa von der Bürgerstiftung und der St.-Bonifatius-Stiftung, aber auch von Unternehmen und Privatpersonen. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Geld-, sondern auch um Sachspenden.
Immer wieder ein Erfolg: Seit 2012 organisiert der Freizeitverein das in den Sommerferien stattfindende Zeltlager, das bis zu dem Jahr die St.-Bonifatius-Messdiener anboten. Foto: privat
Die helfen auch, die größte Veranstaltung im Jahresprogramm, das eine Woche nach dem Neuenkirchener Schützenfest beginnende Zeltlager, durchzuführen. In diesem Jahr hatte das 50. stattgefunden. Viele frühere Teilnehmer waren an einem Abend angereist, um in Erinnerungen zu schwelgen und den 9 bis 15 Jahre alten Teilnehmern zu vermitteln, dass dieses Zeltlager quasi Generationen verbinden kann.
Seit 2019 zelten auch die Mädchen mit
Im Gegensatz zu früher, als noch die Messdiener das Lager organisierten, dauert es nicht mehr 14, sondern noch 9 Tage. Bis zu 100 Kinder können mitfahren. Seit 2019 steigt die Zahl der Teilnehmer, weil es seit dem Jahr kein Mädchenlager mehr gibt, das Elsbeth Meyer bis 2018 organisiert hatte.
Zudem sind 30 Leiter im Einsatz. Leiter kann werden, wer mindestens 16 Jahre alt ist. Die Jungleiter sind vor allem für die Betreuung der Kinder zuständig, die älteren Leiter eher für die Organisation. Die Teilnehmer wohnen in 15 sogenannten Kinderzelten in Tipi-Form und fünf Leiterzelten. Für die Verpflegung steht der von den Hagedorn-Brüdern gebaute Küchenwagen samt Küchenzelt bereit.
"Wir veranstalten das Zeltlager jedes Jahr auf einem anderen Platz", erklärt Peter Siemer, bei den Zeltlagern sozusagen gemeinsam mit Martin Gerweler auch als Küchenbulle im Einsatz. Der Platz muss, außer dass der jeweilige Eigentümer ihn kostenlos zur Verfügung stellt, einige wenige andere Anforderungen erfüllen. So sollte er etwa einen Hektar groß sein. Und: Er muss im Umkreis von 30 Kilometern um Neuenkirchen liegen. Schließlich ist es eine eherne Regel, dass die Teilnehmer per Fahrrad zum Lagerplatz fahren.
Ein Bach und ein Schwimmbad in der Nähe des Zeltlagers sind ideal
Gerne findet Christian Hagedorn, der für die Platzsuche verantwortlich zeichnet und schon seit 27 Jahren zum Leiterteam gehört, einen Platz in der Nähe eines Waldes – wegen der Spiele und des Schattens – sowie mit einer Möglichkeit zur Stromversorgung des Kühlwagens, in dem Lebensmittel lagern. Die Teilnehmer selber brauchen keinen Strom. Nicht mal, um ihre Handys zu laden. Denn während der 9 Tage Zeltlager gilt ein striktes Handyverbot.
Mitglieder des Vorstandes: Für Kinder und Jugendliche aktiv sind (von links) Philipp Land, Peter Siemer, Christian Hagedorn und Johanna Lieb. Foto: Lammert
"Ideal ist es, wenn sich auch noch ein Bach und ein Schwimmbad in der Umgebung des Lagerplatzes befinden", sagt Christian Hagedorn weiter. Für nächstes Jahr hat er noch keinen Platz ins Auge gefasst. Aber die Suche wird der Zweite Vorsitzende auch erst im Frühjahr starten.
Fürs Mittagessen müssen auch mal 30 Kilogramm Kartoffeln geschält werden
Ist der Platz gefunden, beginnt irgendwann unter der Leitung Philipp Lands die konkrete Programmplanung. Dabei sind nach seinen Worten etwa 80 Prozent Standard. Noch etwas später steigen dann Peter Siemer und Martin Gerweler in die Planung der Mittagessen ein. "Wir bereiten jeden Tages mit unseren Helfern alles frisch zu", sagt Peter Siemer. Spaghetti Bolognese steht ebenso auf dem Plan wie eine Gemüsepfanne oder Schnitzel mit Gemüse und Kartoffelpüree. Dafür sind dann schnell mal 30 Kilogramm Kartoffeln zu schälen.
Vom Vorstand hätte niemand etwas dagegen, wenn auch 2024 wieder solche Mengen an Kartoffeln für ein Mittagessen benötigt werden. Denn dann würde das Zeltlager wieder auf eine große Resonanz stoßen.
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