Foodtruck versorgt Blut spendende "Lebensretter" mit Burger und Pommes
In Lutten gab es den ersten von insgesamt 15 Blutspende-Terminen im Landkreis Vechta und Wildeshausen. Über 100 Freiwillige kamen zur Don-Bosco-Schule in Lutten.
Der Burger sei eine schöne Abwechslung, aber nicht ausschlaggebend für seine Blutspende, sagt Michael Sieve. Foto: Heinzel
Marek Makul ist mit 49 Jahren erstmals zur Blutspende gegangen. Der Lutter selbst trägt einen Herzschrittmacher und weiß, wie wichtig Blutkonserven sein können. Er wolle etwas zurückgeben, daher sitzt er nun in der Don-Bosco-Schule in Lutten und lässt sich einen halben Liter Blut abnehmen. Mit demselben Ziel sind Antonia Dreyer und Janna Karthmann vor Ort. Die Freundinnen sind 18 Jahre alt und wollten, nachdem sie das Mindestalter für Blutspenden erreicht hatten, dies auch tun. Janna Karthmann wartet schon seit längerem darauf. Bei der DLRG erfuhr sie die Bedeutung dieses Einsatzes und wartete seitdem darauf, aktiv werden zu können.
Es war der erste von insgesamt 15 Terminen, die im Landkreis Vechta und Wildeshausen bis Anfang Juni angeboten werden. Es handelt sich dabei um eine Aktion im Rahmen des Weltblutspendetages (14. Juni). Organisiert und durchgeführt wird das Ganze durch die Malteser im Offizialatsbezirk Oldenburg und den Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Das Besondere: Die Spender können sich anschließend an einem Food-Truck mit Burgern (auch vegetarisch und vegan) und Pommes versorgen. Eine Tatsache, von der die drei Erstspender erst vor Ort erfahren haben. Für sie war dies nicht ausschlaggebend.
„Es ist mega wichtig, Menschen, die Blutkonserven brauchen, zu helfen. Der Food-Truck hat bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Ich würde auch ohne Verpflegung kommen. Es geht darum, zu helfen.“Carolin Wienöbst
4 Stunden lang konnte in der Lutter Schule gespendet werden. Kurz vor Schluss hatten dies 122 Personen getan – von ihnen waren 7 Erstspender. Petra Schaumlöffel half an dem Nachmittag mit und meinte: „Das ist viel.“ Carolin Wienöbst sprach aus, was Motivation zahlreicher Freiwilliger war: „Es ist mega wichtig, Menschen, die Blutkonserven brauchen, zu helfen. Der Food-Truck hat bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Ich würde auch ohne Verpflegung kommen. Es geht darum, zu helfen.“ Die 24-Jährige spendete bereits zum 22. Mal ihr Blut. Ihre Mutter Elisabeth spendete am selben Tag bereits zum 100. Mal.
„Eine Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten helfen. Dazu zählen vor allem Unfallopfer, Krebspatienten und -patientinnen sowie Menschen mit Organtransplantationen.“Henrik Busch, Gebietsreferent DRK-Blutspendedienst
„Mit dieser Aktion wollen wir die Aufmerksamkeit noch einmal stärker auf das Thema Blutspende richten und die Spendenbereitschaft erhöhen. Denn jede Blutspende rettet Leben“, betont Heike Wolke, Referatsleiterin Soziales Ehrenamt der Malteser im Offizialatsbezirk Oldenburg. Und Henrik Busch, Gebietsreferent des Blutspendedienstes, ergänzt: „Eine Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten helfen. Dazu zählen vor allem Unfallopfer, Krebspatienten und -patientinnen sowie Menschen mit Organtransplantationen.“
Ein halber Liter Blut wird den Spendern, hier Michael Sieve, abgenommen. Foto: Heinzel
Blut ist nur einen begrenzten Zeitraum haltbar. Täglich werden 14.000 Blutspenden in Deutschland für die Akuthilfe bei Unfällen, in der Krebstherapie, bei planbaren Operationen und bei Immunkrankheiten benötigt. Ein kontinuierlicher Nachschub ist notwendig, um eine ständige Verfügbarkeit sicherzustellen.
Frauen dürfen bis zu vier, Männer sechs Mal innerhalb eines Jahres spenden. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Bevor überhaupt gespendet wird, gibt es einen kompletten ärztlichen Check-Up – und nur, wenn alles in Ordnung ist, darf gespendet werden. Antonia Dreyer musste aufgrund eines vorherigen Arztbesuchs ihre Blutspende verschieben und überlegt, dies nun an einem der nächsten Termine in ihrer Nähe zu tun.
Michael Sieve spendete zum 5. Mal Blut und sprach von dem „guten Gefühl, etwas Kostbares zu spenden.“ Der Lutter verwies zudem auf eine entsprechende App. Dort erfahre man beispielsweise den nächsten Blutspendetermin in seiner Nähe. Er empfinde die Applikation als gute Ergänzung. Auch die Food-Truck-Aktion hält er für "super". Vielleicht bewege sie ja den einen oder anderen zum Spenden. Bei Claudia aus Norddöllen gab es den letzten Ruck, um das Vorhaben Blutspende umzusetzen und zu sagen: „Jetzt fahre ich schnell hin.“
„Das Schöne ist, sich nochmal 10 Minuten beim Imbiss auszutauschen.“Elisabeth Wienöbst über den Food-Truck
„Es ist eine schöne Abwechslung“, sagt Franz Mählmann über den Food-Truck. Markus Middelbeck stimmt ihm in dieser Einschätzung zu. Elisabeth Wienöbst meint, die Aktion stärke nach der Pandemie das Gemeinschaftsgefühl, und sagt: „Das Schöne ist, sich nochmal 10 Minuten beim Imbiss auszutauschen.“ Das taten die Spender an diesem Nachmittag auch. Die Stimmung sei durchgehend gut gewesen, berichtete Corinna Gudewitz von den Maltesern. Und die besondere kulinarische Verpflegung helfe dem Körper, sich wieder zu erholen.