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Erweitertes „Speckdrum“

Kolumne: Von der Pieke auf – 4 Wochen Seminar haben ihre Spuren hinterlassen: beruflich bin ich gewachsen, physisch auch.

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Über diesen Satz wird sich vermutlich mein Chef freuen: 4 Wochen Seminar in der Akademie für Journalistenausbildung haben deutlich ihre Spuren hinterlassen. Weil ich mich täglich von 9 bis 18 Uhr mit journalistischem Schreiben, gesetzlichen Grundlagen, Fotografie, Podcast- und Videoproduktion et cetera beschäftigt habe? Bevor sich der Redaktionschef allzu sehr freut: auch. 

Meine Digital-Waage bestätigte nach der Rückkehr, was sich schon über meinen persönlichen Hosenbund- und Doppelkinn-Index bemerkbar machte: Der Zenit ist überschritten, und das deutlich!

Die Köche der Akademie für Journalistenausbildung in Hamm wissen, wie man Volontäre bei Laune hält. Suppe, Salat, Hauptgericht und Nachspeise. Täglich. Diese Speisefolge hält man nur für einen begrenzten Zeitraum aus, zu Ostern und Weihnachten beispielsweise. Fünf Mahlzeiten täglich mit gutbürgerlicher Küche, 4 Wochen lang ohne nennenswerten Bewegungsausgleich: Kein Wunder, dass ich mit bemerkenswert erweitertem „Speckdrum“ zurückkehrte.

Woran hat' s gelegen? Den Köchen kann ich die Schuld an meinem Kontrollverlust nicht zuschieben, schließlich habe ich alles selbst fleißig in mich hineingelöffelt. Im Nachhinein vermute ich, dass es an der Runde von Menschen lag, die für mich das Essen zur Nebensache werden ließ. So abgelenkt, habe ich schlicht nicht darauf geachtet, was ich mir da Woche für Woche zumute.

„Zuerst hatte ich so meine Zweifel, ob ich in die Schar dieser jungen Menschen zwischen 18 und 29 hineinpassen würde.“

Zuerst hatte ich leise Bedenken, ob ich in die Schar dieser jungen Menschen zwischen 18 und 29 hineinpassen würde. Schließlich trennen mich als Älteste mindestens 20 Lebensjahre von ihnen. Ich wollte mich aber auch nicht im Voraus selbst ausgrenzen, und auf die Persönlichkeiten war ich auch neugierig. Also habe ich die Zweifel beiseite geschoben, die Initiative ergriffen und ging offen auf alle zu. Ich traf auf muntere und aufgeschlossene Kollegen. 16 weitere Volontäre, alle aus anderen Lokalredaktionen stammend, die viel zu erzählen wussten. Viele von ihnen wissenshungrig, alle unternehmungslustig. Und neugierig, was auf sie zukommen würde.

In den folgenden Wochen arbeiteten wir einen stramm getakteten Lehrplan ab. Wir verfassten viele Texte, kritisierten, diskutierten und debattierten teilweise lebhaft. Die Abende in der „Guten Stube“ waren da eine willkommene Abwechslung und sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Für Aufregung sorgte ein 18-Jähriger, der für seine Reportage sogar zum Eisbaden in die Lippe stieg und es dort unter den Anfeuerungen seiner Beobachter ganze 5 Minuten aushielt. In Zweier-Teams gegenseitig ein Personen-Portrait zu schreiben, war eine Aufgabe, die uns noch näher zusammenbrachte. Aus dem Seminar nehme ich viel mehr als berufliches Wissen mit. Und die zusätzlichen Pfunde spielen daher auch eher eine untergeordnete Rolle.

Info:

  • Anika Lindner ist Volontärin der OM-Medien
  • Sie erreichen die Autorin per E-Mail unter redaktion@om-medien.de.

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