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Diese Zahlen machen Sorgen: 111 neue Coronafälle im Kreis Cloppenburg

111 Neuinfektionen in 24 Stunden: Das hat das Cloppenburger Gesundheitsamt sei November nicht mehr gemeldet. Die Corona-Lage verschärft sich deutlich - und das in fast allen Städten und Gemeinden.

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Symbolfoto: dpa

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Im Landkreis Cloppenburg gibt es 692 aktive und nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. Damit hat sich die Lage im Landkreis am Donnerstag deutlich verschärft. Dem Cloppenburger Gesundheitsamt liegen innerhalb von 24 Stunden 111 neue positive Testergebnisse vor. Ein solch hohe Zahl hat die Cloppenburger Kreisverwaltung zuletzt am 26. November gemeldet. Danach blieben die täglichen Meldungen unter 100. Bis jetzt.

Die 111 neuen Fälle verteilen sich auf alle 13 Städte und Gemeinden. Besonders deutlich sind die Coronafälle in der Stadt Cloppenburg gestiegen. Allein hier liegen am Donnerstag 24 neue positive Testergebnisse vor. In Friesoythe gibt es 16 neue positive Testergebnisse, in Emstek 13 und im Saterland 12.

Den 111 Neuinfektionen stehen 32 Personen gegenüber, die seit Donnerstag als genesen gelten. Außerdem hat die Kreisverwaltung statistische Korrekturen, die bereits in dieser Woche angekündigt, vorgenommen. Diese Korrekturen betreffen im Bericht von Donnerstag 24 Genesungen. Unterm Strich steigt die Zahl der aktiven Coronafälle von 589 am Vortag damit auf jetzt 692.

Wie schon am Mittwoch gibt es vor allem ein diffuses Infektionsgeschehen - "verstreut auf auf verschiedene Bereiche und Berufsgruppen zwischen den Geburtsjahrgängen 1942 und 2019", wie Kreissprecher Frank Beumker berichtet. Darüber hinaus seien "weitere Einzelfälle aus der Lebensmittelindustrie sowie Familien betroffen." Die Lage werde zusätzlich durch einzelne Infektionschwerpunkte verschärft. So gibt es offenbar einen neuen Coronausbruch in einem Schlacht- und Zerlegebetrieb in Essen - hier wurde bei 10 Mitarbeitern das Virus nachgewiesen. 3 Mitarbeiter eines Spargel- und Beerenhofs in Emstek seien außerdem positiv getestet worden.

Landrat Johann Wimberg sieht sich angesichts der aktuellen Zahlen in seinen Befürchtungen bestätigt: "Der bundesweite Trend betrifft den Landkreis Cloppenburg auf hohem Niveau." Gleichzeitig sieht er die Entwicklung, dass die Zahlen sogar noch weiter steigen würden. Ein Grund dafür seien "tausende Testungen und das flächendeckende Angebot an Schnelltests."

Die Lage in den 3 Krankenhäusern im Kreisgebiet: Zurzeit müssen laut Angaben der Kreisverwaltung 24 infizierte Patienten stationär behandelt werden - das sind 2 weniger als am Vortag. 7 von ihnen liegen auf der Intensivstation. Laut Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (kurz: DIVI) müssen 2 dieser 7 Patienten beatmet werden. Nach derzeitigem Stand (18. März, 12.15 Uhr) sind 22 von 27 Intensivbetten belegt.

Wie bereits berichtet hat das Landesgesundheitsamt am Donnerstag für den Landkreis Cloppenburg eine deutlich gestiegene 7-Tagesinzidenz von 179,3 gemeldet. Das ist der zweithöchste Wert in ganz Niedersachsen. Nach derzeitigem Stand befinden sich 1202 Einwohner in amtlich angeordneter Quarantäne.

"Hass und Hetze auch in den so genannten ,sozialen Medien' vergiften das gesellschaftliche Klima."

Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg

Auch weil durch die so deutlich steigenden Zahlen mögliche Lockerungen der Coronaregeln im Kreis Cloppenburg in noch weitere Ferne rücken, mahnt Landrat Johann Wimberg zu gesellschaftlichem Zusammenhalt. "Wir stellen eine zunehmende Corona-Müdigkeit fest“, konstatiert Wimberg. Das sei nach einem Jahr Pandemie und angesichts des langen Lockdowns grundsätzlich nicht verwunderlich. Aber: Gerade jetzt sei es umso wichtiger, sich an geltenden Regeln weiter zu halten. Und: "Sündenbock-Theorien" seien nicht angebracht.

Es sei nicht akzeptabel, dass "bestimmte Personen oder ganze Bevölkerungsgruppen für das Infektionsgeschehen verantwortlich" gemacht werden. "Hass und Hetze auch in den so genannten ,sozialen Medien' vergiften das gesellschaftliche Klima", wird der Landrat am Donnerstag zitiert. Und: "Schuldzuweisungen helfen niemanden weiter, sie gefährden vielmehr den Zusammenhalt in der Gesellschaft und den sozialen Frieden."

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