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Der Tier- und Freizeitpark Thüle wird teurer

Der Preisanstieg für Strom und Gas belastet auch die zoologischen Gärten in der Region. Der Eintritt wird dieses Jahr teurer. Das liegt allerdings nicht nur an der Energiekrise.

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Tierpark-Chefin Alexandra Grothaus mit ihrem Dalmatiner Cooper vor dem Löwengehege. Löwe Spike blickt skeptisch. Foto: Fertig

Tierpark-Chefin Alexandra Grothaus mit ihrem Dalmatiner Cooper vor dem Löwengehege. Löwe Spike blickt skeptisch. Foto: Fertig

Die Energiekrise, die mit heftigem Preisanstieg für Gas und Strom verbunden ist, trifft alle. Besonders betroffen sind allerdings Einrichtungen, die auf Wärme in großem Stil angewiesen sind. Dazu gehören zoologische Gärten, wie der Tier- und Freizeitpark in Thüle. „Die Energiekosten sind explodiert – auch für uns“, bestätigt Alexandra Grothaus, Chefin des Tierparks. Die 43-Jährige leitet das Familienunternehmen, das in dritter Generation besteht, seit 2013 gemeinsam mit ihrem Mann Christoph.

Die Fahrgeschäfte mit Attraktionen wie der Achterbahn im Freizeitpark verbrauchen viel Strom. Aber auch bei den Tieren schlagen die höheren Stromkosten durch. „Unsere Verträge sind zum Jahresende neu verhandelt worden – jetzt haben die Kosten sich für uns verdoppelt“, schildert Grothaus.

Trotzdem sei sie froh, dass es überhaupt genug Gas gibt, hatte es im Herbst doch noch deutschlandweit Befürchtungen wegen einer Gasmangellage gegeben. In Thüle hatte man sich bereits überlegt, wie man einem Verbrauchslimit begegnet wäre. „Dann hätten wir beispielsweise verträgliche Vogelarten zusammengelegt, um nicht alle Gehege heizen zu müssen“, schildert Grothaus. Zoos hätten Glück gehabt, dass der Winter mild verlaufen sei.

Kälteresistente Unterarten werden bevorzugt

Generell überlegt sich die Tierparkchefin bei neuen Tieren, ob es davon Unterarten gibt, deren natürlicher Lebensraum in höheren Lagen angesiedelt ist, weshalb sie robuster auf das hiesige Klima reagieren. Dazu gehöre etwa der Baumstachler, eine Nagetierart, ähnlich wie auf Bäumen lebende Stachelschweine. Er ist auf dem gesamten amerikanischen Kontinent verbreitet, von Alaska bis Argentinien. In Thüle entschied man sich für Exemplare, die aus Kanada stammen. Sie vertragen mehr Kälte.

Thüles Tierparkchefin Alexandra Grothaus vor dem Flamingo-Gehege. Falls es ein Verbrauchslimit für Gas und Strom gegeben hätte, hatte man in Thüle schon einen Plan B ausgearbeitet, wie man der Energiekrise begegnen könnte. Foto: FertigThüles Tierparkchefin Alexandra Grothaus vor dem Flamingo-Gehege. Falls es ein Verbrauchslimit für Gas und Strom gegeben hätte, hatte man in Thüle schon einen Plan B ausgearbeitet, wie man der Energiekrise begegnen könnte. Foto: Fertig

Im vergangenen Jahr erweiterte Familie Grothaus das 2021 eröffnete Regenwaldhaus. Schlangen, Geckos und Krallenaffen brauchen mindestens 25 Grad Celsius, um sich wohlzufühlen. Einige Terrarien müssen noch stärker beheizt werden. „Wir haben gleich beim Bau in Photovoltaik und ein Blockheizkraftwerk investiert“, berichtet Grothaus.

Exotische Tiere frieren zu lassen, sei keine Alternative. Manche Arten bräuchten Mindesttemperaturen, um in Paarungsstimmung zu kommen. Zudem möchte die Zoo-Chefin gesunde Lebensbedingungen für ihre Tiere vorhalten, schließlich sollten die sich auch wohlfühlen und nicht bloß traurig fröstelnd auf einem Ast sitzen, wie sie sagt.

Die Eintrittspreise werden in diesem Jahr, wie schon in den vergangenen Jahren, weiter ansteigen. Allerdings bekommen die Besucher im Tier- und Freizeitpark Thüle dafür auch Neues geboten. Foto: FertigDie Eintrittspreise werden in diesem Jahr, wie schon in den vergangenen Jahren, weiter ansteigen. Allerdings bekommen die Besucher im Tier- und Freizeitpark Thüle dafür auch Neues geboten. Foto: Fertig

Kostensteigerungen von Personal bis Frittenfett

Die Saison für den Tier- und Freizeitpark Thüle beginnt dieses Jahr am 4. März (Samstag). Die Eintrittspreise werden anziehen. „Man kann nicht alles 1 zu 1 an die Kunden weitergeben“, sagt Grothaus. Aber schließlich wollten auch alle, dass Tiere und Karussells zeitgemäß präsentiert werden – das koste.

Der größte Brocken seien allerdings Personalkosten. Auch Maler und Mechaniker, die während der Winterpause im Einsatz sind, wollten jetzt mehr Lohn, macht die Tierparkchefin deutlich. Auch die gestiegenen Lebensmittelpreise, etwa beim Frittierfett, müsse man ein Stück weit an die Kundschaft weitergeben. Hinzu kämen stetige Neuerungen. „Wir wollen jedes Jahr etwas verändern. Bei uns gibt es keinen Stillstand“, sagt Grothaus. Die Preise stiegen also nicht alleine wegen der Energiekrise, sondern auch wegen der neuen Themenwelten, die entstehen.


Die Preise:

  • Die Saisonkarten kosten jetzt 72 Euro. Voriges Jahr waren es 69 Euro gewesen.
  • Im Vergleich noch stärker angezogen, haben die Preise der Tageskarten, die jeweils um 2 Euro auf nun 25,50 Euro für Erwachsene und 23,50 Euro für Kinder erhöht wurden.

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