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Das ist die aktuelle Lage an der Hase: Die Deiche in Essen werden gesperrt

Wie hat sich der Wasserstand in den letzten Stunden entwickelt? Wie sind die Prognosen für den 26. Dezember? Das sind die aktuellen Daten zur Hochwasserlage im Cloppenburger Südkreis.

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Großeinsatz im Bereich des Leo-Stiftes durch die Wehren Essen und Bevern und dem THW. Foto: Sperveslage

Großeinsatz im Bereich des Leo-Stiftes durch die Wehren Essen und Bevern und dem THW. Foto: Sperveslage

Nachdem die Stadt Löningen an Heiligabend vorsorglich vor Überschwemmungen in Teilen des Stadtgebietes gewarnt hat, schauen die Bürger im Cloppenburger Südkreis, die in der Nähe zum Fluss leben, gebannt auf die Wasserstände. Die große Sorge: Tritt die Hase irgendwo über die Deiche?

Am Montagmittag ist das Betreten der Deiche in der Gemeinde Essen verboten worden. Eine entsprechende Warnung an die Bevölkerung ist von der Großleitstelle Oldenburg veröffentlicht worden.

Das Biotop im Ortsteil Ahausen der Gemeinde Essen gleicht zurzeit einer Seenfläche. Die Aufwallungen sind größtenteils nicht mehr zu sehen, die anliegenden Wiesen überflutet. Durch die Deicherhöhung in den 1980er und 1990er Jahren gibt es für die engere Ortslage noch keine direkte Gefahr der Überflutung. Da ein Pumpwerk am Nadamer Bach in Höhe des Altenpflegeheimes Leo-Stift ausgefallen war, mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehren Essen und Bevern und des THW das Wasser in die Hase pumpen. „Sonst wären einige Ortsteile gefährdet gewesen,“ erklärte Ortsbrandmeister Norbert Rump von der Essener Wehr gegenüber OM-Online.

Angespannte Lage wird noch einige Tage anhalten

Laut letzten Prognosen könnte die Lage voraussichtlich bis Mitte der Woche angespannt bleiben. Alles hängt vom Wetter ab. Zumindest am 1. Weihnachtstag gibt es einen kleinen Lichtblick: Es regnet nicht. Das gibt den Flüssen etwas Zeit, die Wassermassen abzuführen. Eine Entwarnung ist das allerdings nicht. Viele Faktoren spielen eine Rolle, wie sich die einzelnen Pegelstände entwickeln.

Wie bereits an Heiligabend berichtet, geht der NLWKN davon aus, dass über die Weihnachtstage die Scheitelwerte auch an der Hase erreicht werden könnten. Allerdings nur vorübergehend: Nach einem vorläufigen leichten Rückgang rechnen die Experten erneut mit einem Anstieg.

Dieses erste Prognose ist am Montagmittag vom NLWKN noch einmal bestätigt worden. Denn: In den Abendstunden wird erneut Regen erwartet. Das wird dafür sorgen, dass die Wasserstände in den Flüssen schon in der Nacht zu Dienstag wieder steigen werden. Das NLWKN nennt dabei auch explizit die Hase. 

Am Montagnachmittag erfolgte ein Update des Warnberichtes für die Hase. Für den Oberlauf der Hase und in anderen Teilens des Flussgebietes werden am Montagabend ergiebige Niederschläge erwartet. Für den Raum Osnabrück hätte dies neue Höchstwasserstände bedeuten. Schon jetzt liegt der Pegel Lüstringen oberhalb der Meldestufe 3.Im Mittellauf der Hase bleibt die Lage (Meldestufe 2) angespannt. Insgesamt lautet die Einschätzung, dass sich die Hochwasserlage in der Hase weiter verschärfen wird.

An der Hase hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mehrere Pegel in Betrieb. Hier werden fortlaufend die Wasserstände gemessen. Das ist der Stand und die Prognose für den weiteren Verlauf an den einzelnen Messpunkten (Stand 25. Dezember, 12 Uhr):

  • Pegel Bunnen, Große Hase: Um 12 Uhr lag der Messwert bei 4,72 Metern. Damit liegt der Wert in Meldestufe 2. Ab einem Wert von 5 Metern ist Meldestufe 3 erreicht. Ab dann muss laut Angaben des NLWKN mit Überschwemmungen in bewohnten Gebieten gerechnet werden. Laut aktuellen Prognosen wird dieser Bereich vorerst nicht erreicht. Konkreten Vorhersagen zur Entwicklung der Messstände sind nicht möglich. Im Prognosemodell ist allerdings zu erkennen, dass die Wasserstandskurve voraussichtlich im Laufe des 2. Weihnachtstages etwas abflacht.
    - Update 18 Uhr: 4,74 Meter
  • Pegel Uptloh, Lager Hase: Um 12 Uhr lag der Messwert bei 4,93 Metern. Damit liegt der Wert in Meldestufe 2. Ab einem Wert von 5,10 Metern ist Meldestufe 3 erreicht. Laut aktuellen Prognosen wird dieser Bereich vorerst nicht erreicht. Konkreten Vorhersagen zur Entwicklung der Messstände sind nicht möglich. Im Prognosemodell ist allerdings zu erkennen, dass die Wasserstandskurve voraussichtlich im Laufe des 2. Weihnachtstages abflacht - sogar etwas deutlicher als beim Pegel Bunnen.
    - Update 18 Uhr: 4,94 Meter
  • Pegel Addrup, Fladderkanal: Um 12 Uhr lag der Messwert bei 5,51 Metern. Damit liegt der Wert in Meldestufe 2. Ab einem Wert von 5,60 Metern ist Meldestufe 3 erreicht. Auch hier könnte ein vorläufiger Höchststand erreicht sein. Die Prognosemodelle gehen aktuell davon aus, dass die Pegelstände schon am 1. Weihnachtstag und weiter am 2. Weihnachtstag rückläufig sein könnten.
    - Update 18 Uhr: 5,52 Meter
  • Pegel Gut Lage, Lager Hase: Um 12 Uhr lag der Messwert bei 5,37 Metern. Damit liegt der Wert in Meldestufe 2. Ab einem Wert von 5,50 Metern ist Meldestufe 3 erreicht. Hier zeigen die Prognosemodelle eine steigende Entwicklung, wenn auch nicht so stark wie in den letzten Tagen. Die dritte Meldestufe könnte im ungünstigsten Fall am 2. Weihnachtstag erreicht werden.
    - Update 18 Uhr: 5,38 Meter
  • Pegel Herzlake, Hase: In der Samtgemeinde im benachbarten Emsland ist die Lage hingegen kritisch. Um 12 Uhr lag der Messwert bei 5,69 Metern – nur einen Zentimeter unter dem Wert für Meldestufe 3. Auf diesem Niveau könnten die Pegelstände laut Prognosemodellen auch bis zum 2. Weihnachtstag bleiben, im ungünstigsten Fall werden die 5,70 Meter überschritten.
    - Update 18 Uhr: Die Meldestufe 3 ist am Nachmittag erreicht worden, aktuell 5,73 Meter

Fortlaufende Aktualisierungen zur Hochwasserlage gibt es auf der Homepage des NLWKN.

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