Auch wenn die nächsten Dammer Fastnachtsumzüge noch relativ weit weg sind: Ein dreiköpfiges Team des Elferrates der Carnevalsgesellschaft von 1614 sowie Benedict Heidmeyer sitzen schon seit Wochen zusammen und arbeiten an einem neuen digitalisierten Anmeldeverfahren für die Wagenbauer und Gruppen.
Das erklärte Ziel sei es, von den persönlichen Anmeldungen der Gruppen beim Umzugsleiter wegzukommen, sagt Thorsten Diekmann, der das Amt des Umzugsleiters vom inzwischen zum Präsidenten aufgerückten Moritz Enneking übernommen hat. Eingebunden in die Planung ist auch der neue stellvertretende Umzugsleiter Alexander Stärk.
Bis zu den letzten Umzügen im Jahr 2020 – danach war wegen Corona erstmal Schluss – mussten die beiden jeweiligen Gruppenverantwortlichen persönlich beim Umzugsleiter vorstellig werden, um die Anmeldung mit den entsprechenden Unterlagen und Dokumenten vorzunehmen. Das bedeutete in Zahlen: Rund 400 Personen fanden sich über einen Zeitraum von 4 Wochen beim Umzugsleiter ein. Die Ordner mit den erforderlichen Papieren erreichten eine Gesamtbreite von etwa einem Meter – und das jedes Jahr.
Internetadresse wird den Wagenbauern rechtzeitig mitgeteilt
Das sei nicht mehr zu bewältigen und binde viel zu viel Arbeitskraft, sagt Thorsten Diekmann. In den Räumen seines Unternehmens Diekmann Elektro an der Holdorfer Straße trifft sich die Arbeitsgruppe regelmäßig. Sie hat jetzt ein erstes Zwischenergebnis ihrer bereits weit fortgeschrittenen Arbeit präsentiert.
Die Anmeldung für die Umzüge 2023 und die in den Jahren danach wird über eine Plattform erfolgen, deren Adresse die Carnevalsgesellschaft den Wagenbauern und anderen Gruppen rechtzeitig mitteilen wird. Auf dieser Plattform müssen sich, und da gibt es keinen Unterschied zur bisherigen Anmeldepraxis, 2 Verantwortliche pro Gruppe mittels ihres jeweiligen Personalausweises registrieren. Sie sind die Ansprechpartner für die Umzugsleitung. Alle erforderlichen Daten werden digital erfasst. Anschließend läuft die komplette Kommunikation zwischen der für die Umzüge Verantwortlichen und den Gruppen über diese Software. „Den Datenschutz halten wir dabei selbstverständlich ein“, sagt Benedict Heidmann, der das Programm geschrieben hat.
Die Software befindet sich jetzt noch in einer Testphase bis September. „Dann werden wir einen Informationsabend über die digitale Anmeldung für die Wagenbauer und Gruppen veranstalten“, betont Moritz Enneking.
Digitalisierung soll auch der Bewertungskommission helfen
Von der Digitalisierung soll aber nicht nur die Umzugsleitung profitieren, sondern auch die Kommission, die die Wagen und Gruppen bewertet, sowie der neue Prinz mit seinem Hofstaat im Zusammenhang mit den Wagenbauerbesuchen.
Die Bewertungskommission bekommt auf Tablets oder Handys alle wichtigen Informationen zu den Gruppen überspielt, dazu gehören der Gruppenname und das Motto sowie ein Bild vom Vorjahr. Anhand dessen kann die Kommission erkennen, inwieweit die Gruppe ihren Wagen und/oder Kostüme gegenüber dem Vorjahr verändert hat. „Dabei geht es darum die Qualität der Bewertung zu verbessern“, sagt Thorsten Diekmann.
Der Prinz und sein Hofstaat mit den Adjutanten und dem Narren werden digital darüber informiert, welche Gruppe wann den Besuch erbittet. Zudem soll es einen digitalen Kalender geben, in den die Termine eingetragen werden können.
Und schließlich, so der Präsident, werde es auch leichter fallen, die Urkunden für die Wagenbauer und Gruppen zu erstellen. Die lassen sich fortan auf der Basis der digitalen Datensätze einfacher herstellen.