Damme will Kulturarbeit gewürdigt sehen
Der Landkreis arbeitet an seinem neuen Regionalen Raumordnungsprogramm. Insgesamt sind die Dammer mit ihm einverstanden. Nur einige wichtige Punkte fehlen noch.
Klaus-Peter Lammert | 31.05.2021
Der Landkreis arbeitet an seinem neuen Regionalen Raumordnungsprogramm. Insgesamt sind die Dammer mit ihm einverstanden. Nur einige wichtige Punkte fehlen noch.
Klaus-Peter Lammert | 31.05.2021

Jede Menge Theater: Die Dammer Dom-Festspiele – hier ein Bild von der Aufführung „Die Räuber vom Mordkuhlenberg mit (von links) Aloys Schulte, Werner Schiller, Jessica Ewald und Ulrich Finkemeyer – prägen das kulturelle Leben in damme mit. Foto: Lammert
Grundsätzlich zeigten sich die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses mit den Festlegungen zu Damme im neuen Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Vechta einverstanden. Der Kreistag muss dieses noch beschließen; das Amt für regionale Landentwicklung genehmigen. Allerdings empfahlen sie dem Rat in der von Bernd Markus (CDU) geleiteten Sitzung, dem Programm nur bei 3 Ergänzungen zuzustimmen. Punkt eins betrifft die "mittelzentralen Teilfunktionen" des Grundzentrums Damme. Nach Worten Klaus Hannekens von der Stadtverwaltung sind als Teilfunktionen festgelegt die Bereiche Bildung, Gesundheit und Einzelhandel. Die Stadt pocht allerdings darauf, dass auch die Kultur zu diesen Teilfunktionen gehören soll. Die hatte der Landkreis der Stadt bislang noch nicht zugebilligt. Möglicherweise habe sie das nicht mit genügend Argumenten unterfüttert, sagte Bürgermeister Gerd Muhle (CDU) durchaus selbstkritisch. Wolfgang Friemerding, Mitglied der FDP-Fraktion, hat in einem umfangreichen Papier, das die Ausschussmitglieder quer durch alle Fraktionen ausdrücklich lobten, zahlreiche Gründe genannt, warum Damme die "mittelzentrale Teilfunktion Kultur" doch zusteht. Er verweist unter anderem auf das Kulturzentrum Scheune Leiber als einem Veranstaltungsort für Ausstellungen, Konzerte, Kleinkunst und Theater. Ebenfalls für Theatervorstellungen und Konzerte steht die Aula des Gymnasiums zur Verfügung. Zudem listet Wolfgang Friemerding die sogenannten Dom-Festspiele auf dem St.-Viktor-Kirchplatz auf, die Konzerte in den katholischen Gotteshäusern und in der evangelischen Kirche in Damme. Es gebe große Veranstaltungen wie den Töpfermarkt und weitere Märkte in der Innenstadt. Dazu kommen die Aktivitäten des Heimatvereins unter anderem im Stadtmuseum und bei der Wassermühle Höltermann, das Kino, der Kunst- und Kulturkreis oder auch der Skulpturenpfad mit seinen aktuell 44 Objekten, der das Vorbild für viele weitere Skulpturenpfade im norddeutschen Raum ist. In der Beschlussvorlage für den Ausschuss führt die Verwaltung auch den Dammer Carneval als Argument für die Teilfunktion Kultur an Der jährlich stattfindende Carneval stelle eine der ältesten und größten Festveranstaltungen dieser Art Deutschland weit dar. Der Höhepunkt seien die größten Umzüge Norddeutschlands. Die Dammer Carnevalsvereine seien bundesweit vernetzt und ganzjährig aktiv. Zur Organisation und Durchführung des Carnevals sei eine enorme Infrastruktur etwa hinsichtlich des Wagenbaus, der Kostüme und Probeaufführungen entstanden, die etliche Bewohner nicht nur der Stadt, sondern auch des Landkreises Vechta einbindet. Somit stelle der Carneval nicht nur einen auch für die weitere Region überaus bedeutsamen kulturellen, sondern auch wirtschaftlichen Standortfaktor dar. Auf den Landkreis Vechta sowie auf Niedersachsen bezogen sei der Carneval das herausragende Alleinstellungsmerkmal der Stadt, heißt es. Im Bereich der Kultur könnte Damme sehr gut mit jedem anderen Mittelzentrum im Kreis Vechta und in den angrenzenden Landkreisen mithalten, betonte Gerd Muhle. Der 2. Bereich, den Rat und Verwaltung für Damme im RROP stärker hervorgehoben sehen wollen, ist die Erholung. Im 1990 verabschiedeten Programm seien der Olgahafen mit der westlichen Dümmerniederung sowie die Dammer Berge als Gebiete mit besonderer Bedeutung für die Erholung ausgewiesen gewesen. Obwohl sie für die Menschen diese Bedeutung immer noch haben, räume der RROP-Entwurf in diesen Bereichen den Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes den Vorrang ein. Zudem möchten Politik und Verwaltung, dass der Tourismus mit seiner Erholungsfunktion stärker berücksichtigt wird. Für die Förderung des Tourismus, hieß es, sollte im Gebiet des Erholungsgebietes Dammer Berge eine stärkere Einbindung für die weitere touristische Entwicklung erfolgen. Hierzu sollte die Region als "E-Gebiet" ausgewiesen und somit als eine touristische Destination mit der dazugehörigen Infrastruktur für Gäste und gleichermaßen für die Bürgerinnen und Bürger in und um den Landkreis Vechta dienen. Zudem vermissten die Politiker die Nennung der Tourist-Information Erholungsgebiet Dammer Berge als der touristische Ansprechpartnerin der Südkreiskommunen Damme, Holdorf, Neuenkirchen-Vörden und Steinfeld im Entwurf des RROP. Der dagegen genannte Zweckverband Erholungsgebiet Dammer Berge sei für den Ausbau der touristischen Infrastruktur im Verbandsgebiet zuständig. Schließlich wünscht der Ausschuss eine Ergänzung bei den Siedlungsgebieten. Ins neue RROP sollten die Baugebiete "Zu den Klünen" und "Reselage II" aufgenommen werden.Friemerding erhält Lob aus allen Fraktionen
Carneval ist ein wichtiges Argument für Teilfunktion Kultur
Muhle: Bei Kultur kann Damme mit allen Mittelzentren mithalten
Politikern fehlt Hinweis auf Tourist-Information
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