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Corona-Hotspot Barßel: Gründe für die hohe Inzidenz sind völlig unklar

Barßel liegt mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 280 im Landkreis weit vorne. Da kein Ausgangspunkt für die Verbreitung des Corona Virus ausgemacht werden kann, sind gezielte Maßnahmen nicht möglich.

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Abgeriegelt: Der Traumspielpark am Barßeler Hafen ist ein Besuchermagnet und damit auch ein potenzieller Gefahrenherd für die Verbreitung des Coronavirus. Angesichts der hohen Inzidenzzahl hat ihn die Gemeinde deshalb vorübergehend geschlossen. Foto: M. Passmann

Abgeriegelt: Der Traumspielpark am Barßeler Hafen ist ein Besuchermagnet und damit auch ein potenzieller Gefahrenherd für die Verbreitung des Coronavirus. Angesichts der hohen Inzidenzzahl hat ihn die Gemeinde deshalb vorübergehend geschlossen. Foto: M. Passmann

Lange Zeit hatte Corona in Barßel sozusagen „nichts zu melden“, im Frühjahr und Sommer des vergangenen Jahres verzeichnete die Gemeinde maximal zwei Fälle. Damit ist es jetzt vorbei: Mit einer 7-Tagesinzidenz von 285 (Stand 1. März) bildet Barßel gemeinsam mit Garrel die Spitze im Landkreis Cloppenburg. Und auch bei den absoluten Zahlen liegt die Gemeinde weit vorne. Am Dienstagmittag meldete das Gesundheitsamt 55 Infizierte.

Die Ursache für die hohe Zahl der Ausbrüche ist allerdings unbekannt. „Wir haben keine Idee, keine Erkenntnis, woher das kommt“, sagt Barßels erster Gemeinderat Michael Sope. „Es ist uns völlig unklar, ob da irgendwelche Aktionen oder Ereignisse dran schuld sind.“

„Es sieht so aus, als sei das eine Häufung von ganz vielen Einzelfällen“

Frank Beumker, Kreissprecher

Auch beim Landkreis tappt man an diesem Punkt im Dunkeln. Zwar habe es vier Fälle in einer Barßeler Zahnarztpraxis und bereits Mitte Februar drei Fälle in einer Kita gegeben, sagt Kreissprecher Frank Beumker auf Anfrage von OM online. Doch beides könne nicht die Ursache für den aktuellen Inzidenzwert sein. „Es sieht so aus, als sei das eine Häufung von ganz vielen Einzelfällen“, so Beumker. „Da sind Schüler, Handwerker, Selbstständige dabei, aber es gibt innerhalb der Gemeinde keinen Hotspot, keinen Auslöser, den man identifizieren könnte.“

Deshalb sei es für die Gemeinde auch schwierig, einschränkend oder vorbeugend tätig zu werden, sagt Michael Sope. Als einzige größere Sofortmaßnahme habe sich die Gemeindeverwaltung dazu entschlossen, den Traumspielpark am Barßeler Hafen mit sofortiger Wirkung zu schließen. „Der war Anfang der vergangenen Woche wegen des schönen Wetters unheimlich stark besucht und ist als Besuchermagnet auch ein potenzieller Gefahrenherd“, begründet Sope den Schritt. „Der Traumspielpark hat in der Gemeinde einfach einen Sonderstatus, auf anderen, normalen Spielplätzen ist bei weitem nicht so viel los.“ Ob das Virus sich allerdings vom Traumspielpark aus verbreitet habe, könne man nicht sagen.

Termine im Rathaus nur für wirklich dringliche Fällen

Darüber hinaus habe man beschlossen, den Besucherverkehr im Rathaus weiter einzuschränken. „Wir hatten zwar bislang auch schon grundsätzlich geschlossen, aber nach Anmeldung und Terminvergabe eigentlich jede Angelegenheit hier behandelt“, sagt Sope. „Jetzt reduzieren wir das auf die wirklich dringlichen Fälle.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien angehalten, genau zu prüfen, ob es sich im Einzelfall um ein dringendes Anliegen handle, um dann gegebenenfalls einen persönlichen Termin vor Ort zu vergeben. Zudem wurden bis zu den Osterferien alle Rats- und Gremiensitzungen abgesagt. „Ansonsten können wir nur appellieren, die Kontakte weiterhin so weit wie möglich einzuschränken“, sagt Sope.

Auch beim Landkreis gibt es derzeit keine Tendenz, die Gemeinde zu schärferen Maßnahmen aufzufordern. „Die Corona-Verfügungen des Landkreises gehen ohnehin an einigen Stellen schon über die Verordnungen des Landes hinaus“, sagt Beumker. „Weitere Vorgaben, die wir als Infektionsschutzbehörde machen könnten, sind derzeit nicht geplant. Eine Gemeinde kann aber natürlich auch von sich aus etwas machen.“

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