Bahn fahren – das perfekte Urlaubsabenteuer
Meine Woche: Wer ständig nur mit dem Auto unterwegs ist, für den ist Zugfahren ein Erlebnis. Eines, das sogar Spaß macht.
Janine Sieger | 11.05.2025
Meine Woche: Wer ständig nur mit dem Auto unterwegs ist, für den ist Zugfahren ein Erlebnis. Eines, das sogar Spaß macht.
Janine Sieger | 11.05.2025
Ständig viel zu spät, dreckig und unfreundlich: Die Assoziierungen, die ich bis vor Kurzem mit der Deutschen Bahn verknüpft habe, waren nicht gerade lobpreisend. Doch jetzt ist alles anders: Ich bin ein Bahnfan. Dabei hatte es angefangen, wie ich es (vorurteilsbelastet) bei der Bahn nicht anders erwartet hatte: Ich hatte gerade meine Tickets für Hin- und Rückreise gebucht. Es sollte für mich und meine Kinder (Grundschule und Kindergarten) ein Erlebnis werden. Schließlich waren die Kinder bisher noch nie mit dem Zug gefahren. Da wollte ich bei unserer ersten gemeinsamen Bahnfahrt auf Nummer sicher gehen – Sitzplatzreservierungen inklusive. Buchung bestätigt – geschafft! Doch schon einen Tag später schrieb mir die Bahn: „Fahrplanänderung auf Ihrer Reise – Fahrt nicht wie geplant möglich“. Hieß: Der Zug fällt aus, ersatzlos. Panik! Wie kommen wir denn dann wieder nach Hause? Doch nach dem ersten Schock und 30 Minuten in der Hotline-Warteschleife der Bahn, die Lösung der freundlichen Mitarbeiterin am Telefon: alte Verbindung stornieren, Geld zurück, neu buchen. Sitzplatzreservierungen inklusive. Nun konnte es wirklich losgehen, auf zum Bahnhof. Nicht nur die Kinder und ich waren nervös. Wie würden sie die 4-stündige Zugfahrt überstehen? Schließlich leiden beide bei Autofahrten unter extremer (!) Reiseübelkeit. Daher gehörte zu meinem Überlebens-Zugfahrt-Rucksack auch eine ganze Batterie voll Anti-Übelkeit-Mittelchen (von Pflastern hinter den Ohren, über Kügelchen bis hin zu genügend Spucktüten). Und Abfahrt! „Wie drei 100-Meter-Läufer standen wir an der Tür der Bahn, als sie in den Umstiegs-Bahnhof einfuhr – bereit für den Turbo-Sprint.“ Doch schon nach der ersten halben Stunde Entwarnung: Spucktüten und Co. konnten im Rucksack bleiben. Zugfahren ist super! Die Kinder – und auch die Mama – entspannten zusehends. Die 4 Stunden im Doppeldecker-IC vergingen ruckzuck. Die Kinder malten, spielten Karten und konnten sogar etwas essen. Bei Autofahrten war das bisher absolut unmöglich. Und so kamen wir glücklich und vor allem entspannt an unserem Ziel an. Nach ein paar richtig schönen Tagen im Kurzurlaub mit Sommerwetter freuten wir uns auf die Rückfahrt per Bahn. Doch wegen der Fahrplanänderung und Neubuchung sollte sie – zumindest auf dem Papier – nicht ganz so entspannt werden. Denn dieses Mal standen uns zwei Umstiege bevor. Der erste nach 1,5 Stunden war kein Problem, schließlich hatten wir mehr als eine Stunde Zeit, bis es weiterging. Vor dem zweiten Umstieg wurde es aber nochmal spannend. Schließlich hatten wir schon auf dem Papier nur 8 Minuten Zeit, um von Gleis 12 auf 13 zu kommen – eine Abkürzung über Gleis 9 ¾ kam leider nicht infrage. Die 8 Minuten Umstiegszeit schrumpften aber noch im Zug auf 3 Minuten zusammen – 5 Minuten Verspätung. Doch was nützte es: Wie drei 100-Meter-Läufer standen wir an der Tür der Bahn, als sie in den Umstiegs-Bahnhof einfuhr – bereit für den Turbo-Sprint. Und los! Kindergartenkind an der einen Hand, Kinderrucksäcke in der anderen und Grundschulkind voraus, rannten wir los – den Bahnsteig entlang, Treppe hoch, zum nächsten Gleis, Treppe runter – rein in den Zug. Geschafft. Abfahrt! Bahnfahren ist ein Urlaubsabenteuer, ein richtig cooles!Zur Person
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