Der echte Weihnachtsbasar musste wegen der Corona-Pandemie zwar ausfallen, aber die Caritas-Werkstatt in Cloppenburg hat aus den Umständen das Beste gemacht, erklärt Werkstattleiter Dieter Varnhorn. Findet der Weihnachtsbasar normalerweise auf dem gesamten Gelände der Caritas-Werkstätten statt, verkauften die Mitarbeiter um Michael Witte, Sarah Gabriel und Andre Fischer die selbst gemachten Weihnachtsartikel den zweiten Winter in Folge im kleinen Werkstattladen.
Traditionell startete der Verkauf auch in diesem Jahr am Sonntag vor dem ersten Advent (21. November) und endete am 22. Dezember (Mittwoch). Statt 5000 Besucher, die normalerweise den Weihnachtsbasar besuchen, kamen in diesem Winter weniger als 1000, wie Varnhorn sagt. Jeder brauchte einen 2G-Nachweis, den die Mitarbeiter kontrollierten. "Wir haben uns an die Spielregeln gehalten", sagt Varnhorn. Besonders die Grün-Deko sei gut angekommen und fast komplett ausverkauft.
Basar ist für viele der traditionelle Start der Weihnachtszeit
Die Produktion der Geschenkartikel war schon im Sommer gestartet, die Weihnachtsdeko bastelten und bauten die Mitarbeiter der Werkstatt im Herbst. Die Kreativgruppe sammelt dafür jedes Jahr allerlei Ideen, die sie später gemeinsam mit den Werkstattmitarbeitern umsetzen. Dabei ergänzen sie sich gut, erklärt der Werkstattleiter. Einige würden sich besser mit Holz auskennen, andere wiederum sind auf Keramik spezialisiert.
Kurz vor dem Start des Weihnachtsbasars am 21. November hatte die Geschäftsleitung der Caritas entschieden, dass der Basar ein zweites Mal in Folge ausfallen müsse. Das sei eine gute und richtige Entscheidung gewesen, sagt Varnhorn. In Anbetracht der zu der Zeit rasant steigenden Infektionszahlen und auch anderer schon ausgefallenen Caritas-Aktionen habe er sie nachvollziehen können.
Und trotzdem vermissten viele den Weihnachtsbasar. Gerade für ehrenamtliche Helfer und Angehörige der Mitarbeiter sei der Basar der schon traditionelle Start in die Weihnachtszeit, sagt Varnhorn. Und auch für viele Mitarbeiter sei die Veranstaltung das Highlight des Jahres. Das sei für sie die Gelegenheit, einmal im Jahr groß rauszukommen. Die Gäste haben dabei die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und sich ein Bild von der Arbeit der Behindertenwerkstatt zu machen. "Wir können so unseren Alltag zeigen", sagt Varnhorn.
Neuer Gruppenraum entsteht in alter Wäscherei
Der ausgefallene Basar ist aber nicht das Einzige, was die Mitarbeiter traurig stimmt. Auch die Fußball-, Tanz- und Schwimmgruppen können sich derzeit nicht treffen. Dabei seien sie gerade für das Miteinander wichtig und für viele die einzige Gelegenheit, bei der sie Sport treiben.
Die Caritas-Werkstatt hat aber auch gute Nachrichten zu vermelden: Die Wäscherei der Caritas ist umgezogen, sodass in den Räumlichkeiten gerade ein neuer Gruppenraum entsteht, erklärt Varnhorn. Dort werden die Mitarbeiter im kommenden Jahr die Geschenk- und Weihnachtsartikel bauen, die dann hoffentlich wieder auf dem Weihnachtsbasar verkauft werden können.