Auf der Suche nach einem Krippenplatz
Kolumne: Unzählige Eltern schauen sich nach einem Betreuungspatz für die Kinder um. Ich hingegen benötige einen Platz für meine Alpenkitsch-Krippe.
Aaron Dickerhoff | 01.12.2025
Kolumne: Unzählige Eltern schauen sich nach einem Betreuungspatz für die Kinder um. Ich hingegen benötige einen Platz für meine Alpenkitsch-Krippe.
Aaron Dickerhoff | 01.12.2025

Auf der Suche nach einem Krippenplatz. Dieses Problem kennen viele Menschen, hauptsächlich vermutlich Eltern junger Kinder, die eine Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs suchen. Aber bei uns ist das gerade etwas anders. Wir suchen keinen Platz bei einer Krippe, sondern einen Platz für unsere Krippe. In der Adventszeit müssen Stall, Hirten, Josef und Maria schließlich so langsam aufgestellt werden. Unser Exemplar braucht ein wenig Platz, ist durchaus als wuchtig zu bezeichnen und passt nicht mal so auf einen kleinen Beistelltisch. Es handelt sich um ein historisch wohl eher mäßig korrektes Gebilde. Der Stall sieht eher aus, als sei Jesus in einem etwas heruntergekommenen Alpenhäuschen zur Welt gekommen. Dass sich so eines vor knapp 2000 Jahren in der Nähe von Bethlehem befunden hat, wage ich zu bezweifeln. Aber egal, hübsch sieht es aus. Und weil es so gemütlich ist, hat sich auch noch gleich eine ganze Horde Schafe samt Hirten eingefunden. Die drei Könige samt Kamel und Angestelltem (wir wollen mal hoffen, dass der Herr bezahlt wurde) können so früh im Dezember aber natürlich noch nicht bei der Krippe stehen. Die müssen sich noch gut einen Monat gedulden, brauchen somit noch einen separaten Stellplatz in Sichtweite. „Problematisch daran ist ja immer nur, dass man gerne im Festtags-Stress vergisst, Jesus auch wirklich zu seinen Eltern in den Stall zu legen.“ Aber wohin mit alldem? Der Stall ist schwer und breit. Es braucht also einen Platz, der groß genug ist und auch so sicher ist, dass nichts den Kindern auf den Kopf fällt. Die Kücheninsel würde sich zwar dafür anbieten, dafür hätte ich dann aber deutlich weniger Platz zum Kochen. Nicht unbedingt ideal. Letzten Endes fällt meine Wahl auf eine Kommode für Schuhe im Flur. Sie ist relativ hoch und auch nicht wirklich massiv. Aber besser als nichts. Stall, Maria, Josef, Hirten, unzählige Schafe, Ochs, Esel und sogar ein Brunnen finden ihren Platz. Das Jesuskind aber natürlich noch nicht. Das kommt ja erst an Heiligabend. Und das Töchterchen besteht darauf, dass sie die Figur dann in die Krippe legt. Problematisch daran ist ja immer nur, dass man gerne im Festtags-Stress vergisst, Jesus auch wirklich zu seinen Eltern in den Stall zu legen. Also wird auf dem Handy noch schnell eine Erinnerung erstellt, die mich am 24. Dezember abends an genau diesen für die Krippe ja nicht ganz unwesentlichen Schritt hinweisen soll. Dieses Jahr vergessen wir das nämlich nicht! Und glücklicherweise haben wir ja auch nicht so eine riesige Auswahl an Krippenfiguren wie damals zuhause, als ich noch ein Kind war. Da haben wir uns auch schon einmal vertan und Maria hat in einem Stall ein Kängurubaby zur Welt gebracht. Das war mal ein anderes Weihnachtswunder.
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