70 Tonnen-Bagger zerlegt alten Faulturm der Cloppenburger Kläranlage
Der alte Faulturm in der Kläranlage wird nun endlich abgerissen. Doch durch die Schwermetalle und den Asbest wird der Abriss kostspielig.
Redaktion | 08.07.2025
Der alte Faulturm in der Kläranlage wird nun endlich abgerissen. Doch durch die Schwermetalle und den Asbest wird der Abriss kostspielig.
Redaktion | 08.07.2025
Schwermetalle und giftige Stoffe: Der Altbau ist mit Asbest und Schwermetallen gebaut. Daher kostet der Abriss knapp eine halbe Million Euro. Foto: Cloppenburg/Westerkamp
Der alte, bereits 1994 außer Betrieb gestellte Faulturm der Cloppenburger Kläranlage wird jetzt abgerissen. Das berichtet die Stadt Cloppenburg in einer Pressemitteilung. Dafür sei schweres Gerät notwendig: Ein 70 Tonnen-Bagger nimmt die 26 Meter hohe Anlage auseinander. Gleichzeitig werden ein paar Meter weiter zwei alte Absatzbecken und ein Tropfkörper zurückgebaut – wie der alte Turm ebenfalls Altlasten aus den 1970er Jahren und längst stillgelegt. An dieser Stelle soll voraussichtlich ab August nächsten Jahres ein neuer Faulturm gebaut werden, denn der aktuell genutzte kommt allmählich auch „in die Jahre“, heißt es. Der Neubau könnte bis zu 10 Millionen Euro kosten. „Die Maschinentechnik drinnen ist simpel“, erklärt Thorsten Neunaber, Betriebsleiter der Kläranlage, aber die Herstellung sei aufwändig und die Baukosten erheblich. Zunächst aber stehen die Abrissarbeiten im Vordergrund und die sind mit insgesamt knapp einer halben Million Euro veranschlagt. Denn der Altbau ist mit Schwermetallen, Asbest oder anderen Schadstoffen belastet und erfordert eine spezielle fachkundige Entsorgung. Entsprechend müssten die Bauteile sorgfältig abgebaut und sortiert abtransportiert werden. Zudem kommt hier großes Gerät zum Einsatz, unter anderem der 70 Tonnen schwere Longfront-Bagger, der seit Anfang dieser Woche mit Abbruchzange und Schrottschere die Stahlkuppel des alten Turms zerlegt. Aber was ist eigentlich ein Faulturm und was passiert darin? Bei diesem Prozess entsteht Methangas, das in einem Blockheizkraftwerk genutzt wird, um Strom zu produzieren, der direkt wieder für den Betrieb der Kläranlage genutzt wird. Genauso wie die entstehende Abwärme, die den Faulturm auf Temperatur hält. Die mit dem Abriss frei werdende Standfläche des alten Faulturmes bleibe frei, erklärt Kläranlagen-Leiter Thorsten Neunaber. Und das ganz bewusst, denn in unmittelbarer Nähe fließt die Soeste vorbei. Hier sei es angedacht, die Soeste nicht mehr durch Bebauungen und Unterhaltungswege einzuschnüren. Im Gegenteil soll ein natürliches Mäandrieren durch Ausspühlungen und Uferabbrüche der Soeste möglich gemacht werden.Neubau des Faulturms kostet bis zu 10 Millionen Euro
In dem rund 4000 Kubikmeter großen Behälter werden Fäkalschlämme und Schlämme aus
der biologischen Abwasserreinigungsstufe zusammengeführt und auf circa 36 Grad Celsius erwärmt. Unter anaeroben Verhältnissen (also ohne Sauerstoff) zersetzen Mikroorganismen den sogenannten Faulschlamm und reduzieren dadurch den organischen Anteil.
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