Für die Rettungskräfte ist es ein extremer Einsatz gewesen, für die Ersthelfer am Unfallort ein Schock: In der Nacht zu Sonntag hat die Polizei die ersten Zeugenaussagen und Spuren des schweren Unfalls auf der Bundesstraße 72 in Drantum (Gemeinde Emtstek) ausgewertet. Dabei wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt, einige schweben in Lebensgefahr.
Wie eine Sprecherin der Polizei am Sonntag berichtet, passierte der Unfall gegen 18.30 Uhr. Ein 40-Jähriger aus Bremen fuhr mit seinem voll besetzten Wagen von Cloppenburg kommend in Richtung Bühren. Doch plötzlich geriet das Auto auf die Gegenfahrbahn – warum, das ist auch am Sonntag noch unklar.
Cloppenburger kann in letzter Sekunde Frontalzusammenstoß verhindern
Laut bisherigen Erkenntnissen steht allerdings fest: In diesem Moment kollidierte das Auto des Bremers mit dem linken Heck des Wagens eines 45-Jährigen aus Cloppenburg, der zu diesem Zeitpunkt auf der B72 in Richtung Cloppenburg unterwegs war. Dabei hatten der Cloppenburger und die drei weiteren Insassen in seinem Wagen noch Glück gehabt. Denn laut Angaben der Polizei konnte der 45-Jährige noch in letzter Sekunde ausweichen, um einen Frontalzusammenstoß zu verhindern.
Doch direkt danach stieß das Auto des Bremers mit dem Fahrzeug eines 53-Jährigen aus Rotterdam ebenfalls auf der Gegenfahrbahn zusammen. Durch die frontale Kollision wurden der 40-Jährige aus Bremen, ein 25-Jähriger aus Bremen sowie der 53-Jährige aus Rotterdam tödlich verletzt. Im Wagen des Mannes aus Rotterdam saß ein Mitfahrer. Dieser 49-Jährige aus Den Haag erlitt lebensgefährliche Verletzungen.
In Lebensgefahr schweben laut Polizeiangaben außerdem drei weitere Insassen im Alter von 30, 32 und 36 Jahren, die im Fahrzeug des 40-Jährige saßen. Die Verletzungen des 45-Jährigen aus Cloppenburg und seiner 39-jährigen Mitfahrerin wurden laut Polizeiangaben als schwer eingestuft. Eine 39-Jährige und eine 14-Jährige, die mit im Auto des Cloppenburgers saßen, erlitten leichte Verletzungen.
Feuerwehrmann wird während des Rettungseinsatzes beleidigt: Polizei ermittelt gegen Gaffer
Wie die Polizei mitteilte, waren mehrere Rettungsfahrzeuge und Rettungshubschrauber im Einsatz, um alle Verletzten in umliegende Krankenhäuser zu bringen. Die B72 blieb etwa bis 1 Uhr voll gesperrt.
Einsatzkräfte berichteten gegenüber OM-Online nach am Unfallort davon, dass der Rettungseinsatz von mehreren Gaffern gestört wurde. Diese hätten sich über Feldwege der Unfallstelle nähern wollen. Das bestätigt nun auch die Polizei am Sonntag. Demnach hatten sich mehrere Schaulustige auf einem Feldweg, der direkt neben der Bundesstraße verläuft versammelt. Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten sie teils mit Nachdruck zurückweisen. Ein Gaffer muss jetzt mit strafrechtlichen Ermittlungen rechnen. Dieser hatte laut Angaben der Polizei einen Feuerwehrmann beleidigt.